AW: Pilker, Gummifisch oder Sandaal?
Ja, mit dem "Tackle-Wahn" ist das so eine Sache...
Als Anfänger hab ich mich kreuz und quer durchgelesen, war zeitweise geschockt von manchen Tacklepreisen, den ersten Monat nachdem feststand dass ich nach Norge fahre, wurde auch unnötiges besorgt, was mittlerweile für Ersatzteile bzw. Neumontagen dient (ich sag nur Christbaumvorfächer....). Dann hier und da Schnäppchen gesehen, was so günstig? Also muss das mit.
Recht schnell war das erste Knoten-App auf dem Iphone, und mit Schwiegervaters überbleibsel vom letzten U-Boot-Angeln mit Dynema 45kg Knoten geübt.
Nochmals zum Iphone: über nearby und weltradar rufe ich so einiges über Norwegen ab. Die Navionics-App hebe ich mir für den Geburtstag auf. Für alle relevanten Stellen sind Tiefenkarten ausgedruckt und schon studiert, markiert, angemalt... fehlt nur noch der Fisch, der dort auch hin will.
Wenn man dann wie ich nicht nur deutsche Seiten über Meeresangeln besucht, wird man darüber aufgeklärt, dass auf der Insel kaum einer mit Pilker angelt sondern mit Sandeels...
Da der Weg von den Britischen Inseln nach Norge ja nicht allzuweit ist, kann es ja durchaus sein, dass sich dort auch englischsprachige Meeresbewohner verirren, also mal von der Insel eine Auswahl geholt. Zu der Zeit hatte der Captain noch keine Eddystones. Weiterhin das Thema "How to fish with sandeels" vertieft... und über weitere Shops gestossen *weia*
Nach der ersten (Spro Norway Edition Boat) und zweiten Angel (Balzer Diabolo Devil Stick) fiel mir dann die 3. saugünstig in den Schoss (siehe Exori-Thread).
Da ich gerne auch mal was anderes ausprobiere, als die andern Lemminge, fiel bei der Wahl der Multi nicht der Name Avet sondern Okuma Cortez CZ10. Zudem gesellten sich eine günstige Abu Sorön SX40 und etliches danach eine Penn Conflict 4000 zum Equipment. Für Fische in Südnorge sollte das ausreichen.
Nachdem relativ bald feststand, dass ich mir im Sommer in Südnorge keine Sorgen übers Überleben ohne Floatinganzug machen brauch, wurde nur eine Automatikschwimmweste geordert. Juhu... wieder mehr Geld für Tackle übrig.
Da Erwin im Dezember seine Tore schloss, beschloss ich, ihm tatkräftig beim Ausräumen unter die Arme zu greifen. Giant Jigheads von 60-300g tummeln sich seitdem in sämtlichen Farben zwischen diversen Pilkern, zudem noch 100 Jighaken fürs Bleigiessen, und noch so ne Menge Kleinzeuchs.
Dann war hier doch noch was mit "KELLERRÄUMUNG". Nachdem da so einiges beim ersten Mal bestellt wurde, hatte ich angesichts des schleppenden Restverkaufs doch noch Mitleid mit dem Member und so sind u.a. schon wieder Christbaumvorfächer, diesmal statt Makrele für Hering (im Sommer??? :>> ) in der Kiste, apropos Kiste, mittlerweile wurden 2 angeschafft. Dazu noch die große Lebkuchen-Truhe zweckentfremdet.
Wichteln war ja auch, seitdem weiss ich, dass ich wenn nix mehr geht, ich den RonZ ins Wasser werfe und die Fischchen entweder damit erschlage oder sie vor lauter (=))(=))(=)) ohnmächtig an die Oberfläche treiben.
Aktuell habe ich mich die letzten 2 Monate dann doch etwas zurückgehalten obwohl ich hier und da äusserst interessantes gesehen habe. Ausser der Bestellung der Culprit-Worms (Zoom-Worms kann ja jeder
). Zur Not halten die dann für die nächsten Jahre auf Zander und Hecht her.
Ich muss jedoch zugeben, was noch aussteht ist eine bestellte Lieferung mit ca. 90 Pilkern... 8)
Die Menge hat aber einen anderen Hintergrund. Eigentlich sollten es nur ca. 15-20 werden so zwischen 35 und 70g. Mehr oder weniger ein günstiger Resteankauf. Und so wirklich schwere Bleie, so ab 300g, find ich keine bei mir.
Und nachdem ich mich jetzt monatelang durch sämtliche Infos gequält habe, erfahre ich zufällig dass mein alter Schulfreund mittlerweile einer der führenden Brandungsexperten ist, WFT-Aussendienstler und Norwegenexperte. Wenn der Gerlinger nicht so weit weg wär, würde ich ihn nächste Woche beim Frühlingsfest überraschen...
Soweit mal meine Erörterung dazu, wie man als Neuling in einen "Tackle-Wahn" verfallen kann.
Gruß Gerd