So hier nun wie versrochen mein Reisebericht.
Im Spätsommer 2019 haben wir uns entschlossen, nach einem einwöchigen Angelurlaub auf Hemnskjel, die gleiche Reise in 2021 zu wiederholen. Wir haben uns das erste Mal mit einem Pärchen zusammengetan. Alles war perfekt: Wetter, Location und Stimmung. So fassten wir den Entschluss, in 2021 für zwei Wochen anzureisen. Damit auch für unsere Frauen von Beginn Urlaub war, buchten wir eine Überfahrt von Kiel nach Oslo und Oslo nach Frederikshavn.
Anfang 2020 kam dann Corona ins Spiel. Gut dass unsere Reise erst in 2021 stattfinden sollte. Geplant war ein Reisebeginn Mitte Juni. Der musste aber verschoben werden, da sich bereits einige Familienfeiern angemeldet haben. Die Reise konnte dann noch auf Juli verschoben und umgebucht werden. Keiner hat je daran gedacht, dass die Reise nicht stattfinden könnte. So hatten wir noch Glück, da Norwegen die Grenze für Touristen wieder am 05.07.2021 öffnete. Einchecken in Kiel war kein Problem. Dem QR-Code für geimpfte vorgezeigt und rein ging es. Auf die Fähre wurden 1.000 Passagiere weniger aufgenommen, als möglich. Die Überfahrt war sehr ruhig und der Einlauf in den Oslofjord war von Nebel getrübt. Man kann halt nicht alles haben.
Unser Ziel war die Unterkunft Skansen 2 auf Hemnskjel bei Tor Arne.
Am 15.07. trafen wir ein wenig später ein als geplant. Die Pausen haben ihre Zeit gekostet und zwischen Ulsberg und Berkåk (E6) hatten wir durch manuelle Verkehrslenkung einen Zeitverlust von fast einer Stunde.
Wir kamen an und wurden von den anderen Gästen in der Anlage mit den Worten begrüßt: alles Mist keine Makrelen, kein Fisch, kein Seehecht, und wenn dann alles sehr tief. Die bekannten Stellen alle leer. Das konnte doch nicht sein! Das wird ja lustig.
Nach dem Auspacken also Ruten aufgebaut und das Boot in Empfang genommen. Zur Überraschung gab es neue Kartenplotter mit Echolote. Und dann ran an den Fisch. Na mit der Aussage über Fisch, wollten wir zunächst die uns bekannten Stellen anfahren. Es war wirklich nicht viel Fisch da. Für die erste Mahlzeit hat es dann doch noch gereicht.
Na das kann ja zäh werden. Solange noch Fisch für die Pfanne zur sofortigen Zubereitung gefangen werden kann, ist ja alles in Ordnung.
Da die flacheren Bereiche, Tiefen bis 50/60 Meter, keinen Erfolg brachten suchten wir die tieferen Rinne im Hemnefjord ab. Auf die Leia konnten wir nicht sofort, da der Wind dort recht stark war. Das änderte sich aber noch, so dass wir auch den Bereich um Terningen, Asketflua, Mefjordgrunnen und Storaflua nach Fisch absuchen konnten. Allerdings nur mt mäßigem Erfolg.
Unsere Versuche mit Naturköder auf Seehecht blieben allerdings erfolglos. Da die Bissfrequenz bei dieser Art Angelei zu wünschen übrig ließ, fischten wir hauptsächlich mit Pilker und Beifänger. Dabei wurde eine breite Palette von Fischarten auf die Schuppen gelegt, sofern sie welche hatten. Wir fingen Köhler, Pollack, Wittling, Leng, Lumb, Schellfisch, Makrele, Oktopus und Knurhahn. Allerdings, wie schon berichtet alles ab Tiefen von 100 Meter. Die Arme taten uns abends ganz schön weh. Langweilig wurde es nicht.
Die zweite Woche brachte dann größere Köhler, so dass wir unsere Fischkisten doch noch füllen konnten. Das Kontingent haben wir wohl erreicht. Auch die Pollacks um den Ballan im Hemnefjord waren allesamt große Fische.
Fotos habe ich dazu bereits während unseres Aufenthaltes gezeigt.
Es stand nicht nur Fischen auf dem Programm, sonst hätten uns die Frauen auch was erzählt. Ausflüge und Besichtigungen standen auf dem Programm. Wir besuchten in Orkanger eine Stabkirche und bekamen dort einen Vortrag über die Geschichte des Gebäudes. Sehr interessant. Hat sich gelohnt. Wir unternahmen noch einmal einen Ausflug nach Trondheim und sahen uns die Kirche und die Altstadt an. Auch dies war sehr lohnenswert.
Zur Hälfte unseres Aufenthaltes bekamen wir neue Nachbarn in Skansen 1. Der nette Mann aus Berlin, mit Frau und Schwager, hatte seinen Räucherkasten mit dabei. Er bat uns an, sofern gewünscht und wir welche hätten, Makrelen frisch zu räuchern. Boah waren die lecker. Auch in Skansen 3 wechselten die Gäste. Die Stimmung untereinander war sehr freundschaftlich. Positiv möchte ich hier einmal erwähnen, dass keiner der Anwesenden mit Fangplätzen hinter dem Berg hielt. Alle Infos zu guten Stellen wurden nicht nur auf Nachfrage sondern auch sofort ausgetauscht. Das habe ich so noch nie erlebt.
Mein Mitfahrer konnte neue persönliche Bestmarken aufstellen. Er fing seinen mit 103 cm längsten Dorsch und mit 5,5 KG seinen schwersten Köhler.
Ich habe für mich die Bestmarke bei Pollack auf 75cm raufgeschraubt. Auch meine dickste Makrele und dicksten Schellfisch habe ich gefangen.
Die Rückreise traten wir bereits um 22:00 h am Vorabend des letzten Tages an. Wir sind über Nacht gefahren um morgens noch etwas Zeit für einen Besuch in Oslo zu haben. Unsere Frauen waren entzückt, denn die frühe Abfahrt gab Gelegenheit eventuell Elche zu sehen. Es zeigte sich erst mal ein Fuchs am Straßenrand und dann reichlich Rehwild. Auch Hirsche wurden gesehen und dann standen plötzlich Elche auf den Wiesen. Die Freude bei den Frauen war darüber riesen Groß.
Unterwegs machten wir eine kleine Schlafpause und trafen morgens gegn 08.00h in Oslo ein. Bei relativ gutem Wetter, also nach morgendlichem Regen, haben wir das Schloss, Rathaus, Hafen und die Festung Akershus besichtigt. Nach dem Einchecken zur Fähre fing es wieder an zu regnen. Da hatten wir noch Glück mit dem Wetter. Das Einchecken verlief unspektakulär. Es wurde nur die Temperatur gemessen und dann bekam man einen blauen Zettel für das Armaturenbrett. Passagiere war auch nur 950 auf dem Schiff.
Die Rückfahrt mit der Fähre war etwas unruhiger. Auf dem Skagerrak war es ziemlich stürmisch.
Jetzt stehen schon wieder die Planungen für 2023 an. Eventuell soll es mal nach Sotra bei Bergen gehen. Mal sehen wo uns die Reise dann bringt.