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Moin,

ich kann Dir nur sagen, was ich darunter verstehe. Versuche das mal zu erklären..
Laut Leo ist das Blockieren, Festfressen würde ich sagen...

Für mich hat das etwas mit mangelhafter Konstruktion und billiger Komponenten zu tun.

Ist die Bremse zu, reden wir von Haftreibung, ist die Bremse ausgelöst von Gleitreibung. Die Bremse offen zu halten, erfordert eine geringere Kraft, als sie zu lösen.

Wenn Du mal eine Waschmaschine durch den Keller geschoben hast, weist Du, hat man die WM erst einmal in Bewegung (aus Haft – in Gleitreibung versetzt) ist es einfacher die Maschine zu schieben. Oder Auto auf dem Parkplatz ..

Übertragen auf die Rolle heißt dass, wenn die Bremse und Komponenten nicht gut abgestimmt sind. Tordiert die Ganze Rolle incl. der Wellen bis sich die Bremse lößt. Die Rute lädt sich auf usw.. Dann geht die Bremse auf und es geht schlagartig in Gleitreibung über und alles entspann sich wieder. Im schlechtesten Fall steht die Bremse dann wieder kurz und der Effekt beginnt von vorn (fest, los, fest ,los..)

Man sieht das in vielen Youtube Videos, dass die Rutte stark schwingt und man kann es an der Bremse auch hören. Man hört den ruckeligen Lauf der Rolle im Drill..

Da die Rollen immer kleiner und leichter werden, kommt die Steifigkeit nicht mehr hinterher. Wenn dann der Hersteller billige Komponenten verbaut, hat man den Effekt mehr oder weniger stark. Multirollen aus Vollaluminium mit einer vernünftigen Hauptwelle, wie bei der Avet, haben den Effekt nahezu gar nicht. Stationär Rollen von Shimano mit Feingewinde an der Bremse und guter Welle haben den Effekt auch nahezu gar nicht.

Abhilfe bringt am effektivsten die Mülltonne oder Fett auf der Bremse und niedrige Bremskräfte.

Bis neulich

Kveite
 
Ganz schön viel Text und aus meiner Sicht nicht ganz das richtige getroffen. Gerade bei Rollen von Avet kennt man das Binding und da wurde bestimmt nicht minderwertiges verbaut. Es ist einfach die Konstruktion die ein Binding hervorruft. Für mich bedeutet Binding, dass wenn ich die Bremse etwas härter einstelle (bei meiner MXJ z.B. 5 kg) lässt sich die Rolle etwas schwerer kurbeln.
 
Tiefe Erklärung Ihr Techniker.
:1poke:
Der Praktiker erwartet von der Bremse, dass sie bei entsprechenden Zug, seitens der Schnur, seidenweich anläuft. Beim straffer drehen halt später aber immer noch seidenweich. Leider machen das die meisten Bremsen nicht. Die Spule dreht irgendwann ruckartig los, dann hängt sie wieder usw, wie stottern. So erlebe ich Binding.


Zur Abhilfe gebe ich dann wieder an die Techniker.:a020:

Dank nem Workshop bei Wolle, hab ichs nun aber im Griff.

Schönes WE
Thomas
 
Der Praktiker erwartet von der Bremse, dass sie bei entsprechenden Zug, seitens der Schnur, seidenweich anläuft. Beim straffer drehen halt später aber immer noch seidenweich. Leider machen das die meisten Bremsen nicht. Die Spule dreht irgendwann ruckartig los, dann hängt sie wieder usw, wie stottern. So erlebe ich Binding.

das ist doch genau das was kviet geschrieben hat
 
Binding ist der gefühlt schwerere Lauf der Rolle beim kurbeln. Hervorgerufen durch die bei stärker eingestellter Voreinstellung der Schiebebremse axiale Belastung der Kugellager. Was bedeutet durch die Vorspannung bekommen die Kugellager seitlichen Druck und laufen dadurch schwerer.
 
Binding ist der gefühlt schwerere Lauf der Rolle beim kurbeln. Hervorgerufen durch die bei stärker eingestellter Voreinstellung der Schiebebremse axiale Belastung der Kugellager. Was bedeutet durch die Vorspannung bekommen die Kugellager seitlichen Druck und laufen dadurch schwerer.

perfekt beschrieben
 
nicht nur durch die Voreinstellung. Hängt auch mit der Steigung der Rampen des Cams zusammen und der Größe der Bremsscheiben. Je kleiner die Scheiben um so mehr
Kraft (Hebelgesetz) muss zum Bremsen (Vorschieben des Bremshebel) aufgewendet werden .
Alle Funktionen sollten vom Hersteller sauber aufeinander abgestimmt sein.
So hatte keine J-M die ich zur Wartung hatte Binding obwohl die Steigung des Cams moderater sein könnte. Selbst die mal so gescholtene Canyon HS-15 kurbelt bei voll angeknallter Bremse ohne Binding.

Das Hauptbelastete Lager ist das sog. Pinion Lager (das im Gehäusedeckel gleich hinter dem Bremshebel). Wenn eine Rolle unsauber kurbelt, sollte das als erstes kontrolliert und ausgetauscht werden. Je härter die Bremse eingestellt ist, um so schneller verabschiedet sich das Pinionlager. Dieses Problem betrifft ALLE Rollen mit Schiebebremse unabhängig vom Preis und Hersteller.

Die Hersteller haben alle gutgemeint im Gehäusedeckel hinter dem Kugellager eine Aussparung gefräst um ein defektes Lager einfacher aus dem Lagersitz entnehmen zu können.
Genau in diese Aussparung wird der Innenring des Pinionlagers beim Vorschieben des Bremshebels gedrückt. Dadurch kann sich der Innenring nicht mehr verschieben, das Kugellager nudelt nicht aus und wird länger halten.
Bei einige Rollen kann vom Gehäusedeckel her die Aufnahme des Bremshebels abgeschraubt und das Kugellager problemlos entnommen werden ohne von der Getriebeseite erst die Kurbel und Getriebe ab/auszubauen Diese Rollen brauchten die Aussparung nicht. Der Innenring wird nicht aus der Vertikalen gedrückt und somit länger halten.
Wichtig ist nur das die Spitze des Pinion Gears nicht aus dem Kugellager heraus ragt und gegen den Gehäusedeckel kratzt was zu Schleifgeräusche führt.
So etwas auch schon gesehen (s. Anhang). die Spitze des Pinions minimal unter Stärke des Kugellagers abgeschliffen und das Problem war beseitigt. Fragt sich ganz besorgt wie man so etwas ohne zu testen produzieren kann. Auf eine Mail zu meinem Bild schicte der leitende Ing. ein Bild mit der Bemerkung "die sehen alle so aus"..... denn sie wissen nicht was sie tun.... halleluja...

Auf dem anderen Bild ist die Aussparung schwach zu erkennen. Werde Anfang der Woche ein besseres Foto einstellen wenn wieder eine Rolle offen ist.
 

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Binding ist der gefühlt schwerere Lauf der Rolle beim kurbeln. Hervorgerufen durch die bei stärker eingestellter Voreinstellung der Schiebebremse axiale Belastung der Kugellager. Was bedeutet durch die Vorspannung bekommen die Kugellager seitlichen Druck und laufen dadurch schwerer.

Hallo meklenburg38

Genau das ist es. Es sind nun mal Radiallager in Rollen verbaut. Die mögen keinen Axialen Schub. Bei Axial Kräften werde die halt schwergängig.
Das kann man nur verhindern wenn man größere Lager ein bauen würde. Also weniger Kraft. Axial auf ein größeres Lager. Das geht aber meistens nicht.
Dann müßte man größere Rollen bauen. ODER man verbaut Spindelkugellager. Aber das geht nicht so einfach. War aber hier vor Jahren schon
ein Thema.
Wenn ein doppel Bremssystem ein gebaut ist, gibt es dieses Binding FAST nicht mehr. Siehe JM/ Maxel/ Avet Raptor und andere diverse Rollen.

Dazu noch was. Wenn die Spule ruckelt. Zuviel Bremseinstellung. (Nicht für diese Rolle gedacht ) Oder da fehlt eindeutig die Schmierung
der Bremse.(Bremsscheibe) UND da weis ich wovon ich rede. Und für mich gibts es nix besseres als CAL's für Bremsscheiben. Speziel fürs
warme. Denn da wird mit richtigen Bremskräften gearbeitet. Für Norge Absolut unbrauchbar.
 
Moin,

ich hatte hier eigentlich schon einen Haken hinter dem Beitrag, wie offenbar Carphunter auch :a055:.

Bis jetzt habe ich nichts gelesen, was meine Einlassung oben widerspricht.
Fast alle beschreiben ein Symptom ohne die Ursache zu kennen.:a015:. Doch zu wenig Text :a0155: :a055:.

Schiefstellung incl. Axialverlagerung von RIKULA sieht so aus (#9 kann aber auch andere Ursachen haben):
upload_2019-6-15_22-13-48.png


Rillenkugellager sind Radiallager, haben aber kein Problem mit Axiallasten. Es hängt von der größe der Last ab.

Legt man die Wellen korrekt aus (!!), was immer am Anfang steht, sollte das mit dem Rikula kein Thema sein.
Das Rikula hat etwa 60HRC, wenn da nichts plastisch verformt wird, kann das eine Menge ab. Der Wälzkörper ist eine Feder, die Belastbarkeit ist dann halt begrenzt.

Die schreiben Bremslasten auf den Karton, wo die Rolle zum Korkenzieher wird und am Ende sind die Rikula schuld.
Erinnert mich an etwas :a055:.

Das Röllchen würde gut konstruiert etwas mehr kosten, oder man schreibt schlicht die Realität auf den Karton.
Für mich ist übermäßiges Binding ein Reklamationsgrund. Aber wenn auf einer 200Gramm Rolle nicht mindestens 30kg Bremslast vermerkt sind, ist dat ja nöscht…:angry:

Wer würde akzeptieren einen Ferrari zu kaufen, wo der Verkäufer aufs Fahren auf der Nordschleife abrät, weil sich beim Bremsen die Fahrgastzelle verformt :a055: und sich die CV-Joints verabschieden.

Ja ..ja viel Text. Zupfer kann ja noch mal zusammenfassen...:lacher::a015: :a010:

Gruss

Kveite
 
Nichts für ungut, aber in deiner oberen Einlassung hast du ruckelde Bremsen beschrieben und das hat nichts mit Binding zu tun.
Das ändert auch nicht die Menge an geschriebenen Text.
 
. Multirollen aus Vollaluminium mit einer vernünftigen Hauptwelle, wie bei der Avet, haben den Effekt nahezu gar nicht.

Gerade die Avet mit einseitiger Bremse haben dieses "Problem".
Im eigentlichen Angelbetrieb fällt es nicht so zur Last, da man eh gegen andere Widerstände kurbelt. Auch hat es kein Einfluss auf das Anlaufverhalten der Bremse. Jedenfalls nicht bei meinen 3 Avets.
Gruss Gunter
 
Moin,

nur um das sauber abzuschließen. Ich könnte es mir auch leicht machen und einen Satz schreiben ohne jede Erklärung aber mit geschwollener Brust und Halbwissen agieren und würde damit weniger Angriffsfläche liefern, ist aber nicht meins..

Das wird hier im NAF zur Mode, dass man den Kritiker honoriert und den Beitrag gebenden versucht runterzuschreiben, mit viel Beifall aus der zweiten Reihe..
Ich schäme mich da immer fremd...
Offenbar haben wir hier unterschiedliche Auffassungen von Binding. Ist auch egal.., habe ich im ersten Satz darauf hingewiesen, dass es meine Meinung ist! Einfach lesen auch wenn es schweer fällt sich so lange zu konzentrieren..

Stationär Rollen zeigen den Effekt auch (nach meiner Definition). Da ist die Erklärung wohl etwas komplexer..
Wenn es dann um die axiale Tragfähigkeit ginge: Bild1, Nur als Beispiel!
Verschiedene Rillenkugellager mit !! identischem Bohrungsdurchmesser!!, man kann den Federeffekt der Kugel minimieren, wenn man konstruktiv will und Ahnung hat. Den Rest wieder unter Beitrag #1 und #14. Ein Schrägkugellager (letztes Bild), wie Pommes es angeführt hat, macht nur Sinn, wenn der Kugelkontakt an der Kante des Rings ist. Die Pressung an der Ringkante zu hoch ist. Ansonsten ist das kinematisch identisch, nur ein runtergezogenes Board mit Folgen für die Kontsruktionsrichtllinien..


upload_2019-6-16_12-8-39.png

Ob das Rillenkugellager vernünftig ablauft, hängt vom Betriebsspiel und der Verkippung ab (BILD OBEN). Wenn keine Verkippung tragen alle Kugeln gleich viel, wenn nicht nehmen einzelne K viel Last, der Rest schaut mehr oder weniger zu und das im Wechsel der Drehzahl.
Das eine vorgespannte Kugel schwerer läuft ist wohl immer der Fall.

upload_2019-6-16_12-19-53.jpg

upload_2019-6-16_12-27-12.png

Also ich schließe das hier ab, weitere Infos über PN, bei Bedarf.

Gruss

Kveite
 
Moin Kveite

Ich brauche kein Ingenieurstudium um Rollen zu verstehen. Ich bin nur Handwerker. Für mich reicht es zu verstehen wie eine Rolle
funktioniert. Inklusive Lager. Und davon habe ich in meinem Leben viele Aus/Eingebaut. Speziel bei Angelrollen. Und damit kann ich sagen was Schrott ist oder nicht.
Warum Lager kaputt gehen weis ich aus der Praxis. Sowas muß ich nicht Mathematisch berechnen können.

Richtig lesen ist gut. Ich habe nicht von einem Schulterlager gesprochen. Sondern von Spindelkugellager. Dazu muß man aber zwei haben. Die müßen gegenläufig ein gebaut werden. Auch das war hier schon ein Thema. Und das hat funktioniert. Z.B bei JM/Maxelrollen. Problem, sehr teuer der Satz Lager.
Natürlich vom Preis und Leistung der Lager vollkommen überzogen.

Aber was soll es. Jedem seine eigene Meinung. :a020:

MfG Uwe

Ps. Alles was du beschreibst ist ja in Ordnung. Das verstehe ich auch. :32:
 
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Ich dachte bisher immer, dass mit Binding die ruckelnde Bremse gemeint ist und das Cals hier ne Lösung ist.
Rede von der Stationärrolle, da sind ja nicht immer Kugellager in der Spule verbaut.
 
Ich dachte bisher immer, dass mit Binding die ruckelnde Bremse gemeint ist und das Cals hier ne Lösung ist.
Rede von der Stationärrolle, da sind ja nicht immer Kugellager in der Spule verbaut.

Und ich dachte immer das nennt sich ruckelde Bremse:p075:
Ist aber auch egal viel Text heißt ja nun mal viel Wissen.
Und da ich wenig schreibe......
Wichtig ist nur, dass Kveite festgestellt hat das Avets kein Binding aufweisen.
Mir egal, jeder soll definieren wie er will und ich bin raus.
 
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