Nautnes Fiskhytter, Unser Angelurlaub vom 21.05.-03.06.2023 auf der Insel Seløyna

Gevatter

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Schwedt/O.
Lieber spät, als nie :a010:

Nach unserem eher enttäuschenden Angelurlaub im September 2022 auf Hitra freute sich meine Frau und ich auf ein Wiedersehen der Anlage in Nautnes Fiskhytter auf der Insel Seløyna.

Zu unserer Reise starteten wir am 21.05.2022 gegen 8Uhr mit unserem gut gepackten Schwedenbomber. Entgegen der ursprünglichen Planung mussten wir auf Grund von Umbaumaßnahmen an den Fähren der Fjordline-Reederei unsere Überfahrt nach Norwegen auf die Fähre „Color Magic“ von Kiel nach Oslo umbuchen. Gegen 12Uhr waren wir in Kiel angekommen und hatten nur eine kurze Wartezeit bis zum Boarding. Wir fühlten uns wieder sehr wohl bei der Überfahrt.

Am 22.05.2023 gegen 10Uhr hatte unser Auto in Oslo wieder festen Boden unter den Rädern. Wie erwartet wurden wir bei der Einreise vom norwegischen Zoll nach mitgebrachten Waren befragt. Da wir uns grundsätzlich an den gültigen Freimengen halten, konnten wir ohne Probleme weiterfahren.

Durch die Umbuchung der Fährüberfahrt hatten wir eine längere Autofahrt bis nach Nautnes vor uns. Das gab uns aber auch die Gelegenheit ein weiteres Stück der wunderschönen norwegischen Landschaft zu sehen und zu erleben. So staunten wir unter anderem über den noch immer vorherrschenden Winter am See Ørteren auf 1.147m ü.d.M. Auch einen Kreisverkehr im Tunnel konnten wir bestaunen.

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Meine Frau hatte bei einer kurzen Rast auch noch Kontakt zu einheimischen Fabelwesen. Der Troll musste aber vor Ort bleiben, da wir keinen freien Sitzplatz mehr im Auto hatten.

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Da wir am Abend erst gegen 19Uhr bei unserer Unterkunft in Nautnes angekommen sind, war an einer Ausfahrt an diesem Tag nicht mehr zu denken. Es musste ja noch das Auto entladen und die Ferienwohnung bezogen werden. Zum Abendessen gab es dann das zu Hause vorbereitete Frikassee mit Reis.
 
Der erste Angeltag am 23.05.2023 startete mit strahlendem Sonnenschein, aber auch mit einer ordentlichen Briese Wind. Dieser Wind sollte uns während unseres gesamten Urlaubs begleiten. So war während diesem gesamten Urlaub an eine Ausfahrt auf das offene Meer nicht zu denken. Selbst eine Ausfahrt auf den Hjeltefjord war an manchen Tagen schwierig bis nicht möglich. Da im Sund zwischen den Inseln nicht viel zu holen war, legten wir auch mal einen Ruhetag ein.

Den ersten Fisch der Reise und des Tages hatte mal wieder meine Frau im Sund am Haken. Es war ein maßiger Dorsch, der traditionell wieder zurück in sein Element durfte. Im Hjeltefjord am Seezeichen Ådnesflua war eine uns schon bekannte gute Stelle für das Angeln auf vorbeiziehende Schwärme von Köhlern. So auch an diesem Tag, der uns für den Anfang 13 kleinere Seelachse ans Band und in die Fischkiste brachte. Da der Wind weiter zulegte, haben wir uns für eine zeitige Rückkehr in den Hafen entschieden. Einige fertige Filets landeten später als Abendessen in der Pfanne. Sehr lecker! Die restlichen Filets wurden schon mal für die Heimreise vakuumiert und eingefroren.

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Am nächsten Tag war wieder der Hjeltefjord das Ziel. Beim 124m Unterwasserberg Nord-Revet wollte ich es mal auf Leng versuchen. Da die Drift aber zu stark war, holte ich meinen mit Fischfetzen vom Vortag bestückten schweren Pilker mit der Elektrorolle wieder ein. Bei diesem Speedpilken ruckte es plötzlich und unerwartet in meiner Angelrute. Ein einzelner 79cm Köhler war bei ca. 80m an meinem schnell eingeholten Pilker so sehr interessiert, dass er ihn nicht mehr loslassen wollte. Dabei waren auf dem Echo keinerlei Signale von Fischen zu sehen gewesen. Mich hat es trotzdem sehr gefreut. Der Tag brachte uns noch weitere 10 kleinere Köhler, die alle als Filets verarbeitet in der Tiefkühltruhe landeten.

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Am Donnerstag, den 25.05.2023, hatten wir unseren fangreichsten Tag des Urlaubs. Insgesamt landeten 33 kleine bis mittlere Köhler in der Kiste und später als Filets verarbeitet in der Kühltruhe. Dadurch hatte ich beim Filetieren etwas länger zu tun. Viele Fische haben wir wieder am Seezeichen Ådnesflua gefangen. An diesem Tag kam auch ein Angelfreund vom Nachbarhaus vorbei um mir deren überschüssigen Fang zu schenken. Da wir noch viel Luft in unserer Tiefkühltruhe hatten, nahm ich das Geschenk in Form von einem Seehecht und ein Lump sehr gerne an.

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Die nächsten Tage brachten sehr viel Wind und weniger Fänge. Es hat aber immer für ein leckeres Essen am Abend gereicht. Am Samstag konnten wir auf Grund der Wetterlage gar nicht mit dem Boot aufs Wasser. So ein Ruhetag war auch mal schön zum Relaxen und zum Shoppen in der nächsten Stadt.
 
Dienstag, den 30.05.2023, war wieder einer der besseren Tage. Das regnerische und windige Wetter lies aber trotzdem nur eine Ausfahrt auf den Fjord zu. Diesmal kreiselten wir um den 26m Unterwasserberg bei Nord-Hjelmeskallen und wir fingen mehrere Köhler und einen schönen Pollack. Wir drifteten dabei fast einmal um den Unterwasserberg herum. Sowas habe ich auch noch nicht erlebt.

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Am Mittwoch haben wir auf Rat des Vermieters und auf Grund des böigen Windes im Bereich der Bucht Stureosen, dem Skarvholmsundet, sowie am Seezeichen Tverrflua unser Glück versucht. Dabei haben wir zwei Pollacks, zwei Köhler, und ein Lump gefangen. Meine Frau fing an diesem Tag außerdem noch einen schönen 4kg Dorsch mit 80cm Länge. Dies war auch der größte und schwerste Fisch unseres Urlaubs. Einen weiteren großen Dorsch hat meine Frau leider beim Drill verloren. Bei der Rückfahrt zum Hafen haben wir noch einen kleinen Zwischenstopp am Seezeichen Ådnesflua gemacht. Ich schickte noch schnell einen 150g Pilker unter den Seelachsschwarm und holte einen schönen 75cm Dorsch zum Abendessen an Bord. Da der Wind immer stärker wurde, machten wir bei Zeiten Feierabend.

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20230531_161421.jpg So ein Großmaul!20230530_174421.jpg
 
Der 1. Mai war nicht nur ein Feiertag, sondern auch für uns der letzte mögliche Angeltag. Da dieser Tag wieder von starkem Wind beherrscht wurde, entschlossen wir uns auf eine weitere Ausfahrt zu verzichten und den Angelurlaub ausklingen zu lassen. So hatten wir genügend Zeit die Gerätschaften zu reinigen, das Boot zu säubern und die Abreise am nächsten Tag vorzubereiten. Bei dem probeweise Packen meiner beiden Styroporkisten für den Transport der eingeschweißten Filets habe ich festgestellt, dass die 31,5kg gerade so darin Platz gefunden haben. Mehr hätten wir also gar nicht fangen dürfen. So habe ich nun auch ein Maß, bis zu dem wir die verarbeiteten Filets sicher nach Hause transportieren können. Für den nächsten Urlaub habe ich mir aber schon eine weitere kleinere Styroporkiste als Reserve organisiert.

Zurückblickend war es für meine Frau und für mich der mit Abstand schönste Angelurlaub den wir je gemacht haben. Zwar war es auf Grund des Windes nicht möglich aufs offene Meer zu fahren, aber wir haben trotzdem sehr erfolgreich die Kisten mit Fisch für zu Hause gefüllt bekommen. Wir hatten auch recht angenehme Temperaturen bis maximal an die 20°C und viel Sonnenschein. Dazu konnten wir bei der Anreise von Oslo nach Nautnes ein weiteres Stück wunderschöne Landschaft in Norwegen kennenlernen. Rund um Nautnes haben wir ein fisch- und artenreiches Revier gefunden, dass gut, schnell und relativ günstig zu erreichen ist. Die Unterkunft im Nautnes Apartment ist angenehm preiswert, und für uns beide vollkommen ausreichend.

Die Heimreise am 02.06.2023 auf der Fähre von Bergen nach Hirtshals, und am 03.06.2023 mit dem Auto von Hirtshals nach Schwedt/O. verlief ohne Probleme. Zu Hause angekommen prüfte ich den Inhalt der Styroporkisten. Dank der 6cm Wandstärke und den vollen, gut gepackten und sauber verschlossenen Kisten war nichts vom Inhalt angetaut.

In wenigen Tagen geht es für eine Woche erneut auf in Richtung Nautnes. Wir freuen uns schon sehr darauf, und hoffen auf ein paar weitere tolle Tage in Norwegen. Auch von dieser Reise werde ich bestimmt wieder einen kleinen Bericht hier hinterlassen.


Gruß aus Schwedt/O.
André und Annett
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PS: Auf der Rückfahrt über die A20 sahen wir noch ein abgebranntes Windrad und ein in Flammen stehendes Auto auf der Gegenfahrbahn.
So wie wir es sehen konnten, waren dabei aber keine Personen zu Schaden gekommen.

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Danke für deinen Bericht
 
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