Ägypten März 2024 - Kurzeindruck

Petschi

#petschi_is_fishing
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27 Januar 2014
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281
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25767 Albersdorf
Moin liebe Member,

nachdem ich es im Dezember irgendwie versäumt habe von den Malediven und neun Tage non-stop-angeln versäumt habe zu berichten, bin ich gerade mit meiner Frau in Ägypten/Makadi Bay - vorgestern nachmittags angekommen - und gestern direkt mal meine Frau begeistert mit der Idee am ersten richtigen Tag hier direkt einen Fullday-Charter zu machen.

Vor zwei Jahren wurde mir in der Sommerzeit leider ein Strich durch die Rechnung gemacht aufgrund zu starker Winde. Damals war ich mit Reefer Sport Fishing in Kontakt. Nun hatte ich wieder Kontakt aufgenommen - und musste feststellen, dass sie nicht nur ihre Flotte erweitert haben, sondern diese auch gehörig mit europäischen Preisen refinanzieren. Tagescharter von 600-1000 Dollar… das veranlasste mich auf einschlägigen Portalen mal nach Alternativen zu gucken. Da meine Frau mitkommen sollte, war neben dem Preis und dem Equipment auch eine Bordtoilette nötig. Ich entschied mich für die Hottuna Hurghada von Atef. Tagestour mit Softdrinks, belegtem Baguette zum Frühstück und zum Mittagessen den gefangenen Fisch sowie Transfer für 350,- Euro empfand ich als sehr gut.

Eine richtige Entscheidung wie sich zeigen sollte! Pünktlich um 6 Uhr morgens abgeholt und erst gegen 16 Uhr wieder im Hafen gewesen. Die Crew bestand neben Atef aus einer Deckshand und dem Captain. Die Verständigung auf englisch klappte hervorragend - alle sehr freundlich und zuvorkommend. Ausrüstung war inklusive- wer mich kennt, weiß aber, dass ich immer Ausrüstung dabei habe..

Wie der Name des Unternehmens vermuten lässt, ist man auf den Tuna-Fang spezialisiert. Hierfür hat man vor der Küste (relativ nah) Bojen verankert an denen man sich einklinkt und dann per Chumming (Anfüttern mit totem Kleinfisch) versucht Gelbflossenthune anzulocken. Es wurde ganz offen kommuniziert, dass man im Bereich Popping nicht so ausgestattet und gut ist. Jigging-Spots würden sie angeblich einige kennen - wir entschieden uns aber für deren Spezialität.

Die letzten Tagen waren wohl sehr wechselhaft und teilweise von sehr gut bis ernüchternd. Am Vortag einen eher kleineren Yellowfin und zwei Bonitos. Die zu erwartende Größen bewegen sich in der Regel zwischen 15-40kg bei den Yellowfins. Atef selbst angelt nachts wie er sagt sehr erfolgreich auf Broadbill (Schwertfisch). Hierfür fährt er aber sehr weit raus und ist zwischen 1000-1500m Tiefe aktiv. Dafür nutzt er eine monströse Multirolle, weil die Gewichte entsprechend heftig sind.

Aktiv Werbung ist abgesehen von einem eher dürftigen F*Book Auftritt wenig zu finden - laut seiner Aussage bekommt er die Charter auch so immer sehr gut voll.

Gleich geht’s weiter - stay tuned!
 
Moin liebe Member,

nachdem ich es im Dezember irgendwie versäumt habe von den Malediven und neun Tage non-stop-angeln versäumt habe zu berichten, bin ich gerade mit meiner Frau in Ägypten/Makadi Bay - vorgestern nachmittags angekommen - und gestern direkt mal meine Frau begeistert mit der Idee am ersten richtigen Tag hier direkt einen Fullday-Charter zu machen.

Vor zwei Jahren wurde mir in der Sommerzeit leider ein Strich durch die Rechnung gemacht aufgrund zu starker Winde. Damals war ich mit Reefer Sport Fishing in Kontakt. Nun hatte ich wieder Kontakt aufgenommen - und musste feststellen, dass sie nicht nur ihre Flotte erweitert haben, sondern diese auch gehörig mit europäischen Preisen refinanzieren. Tagescharter von 600-1000 Dollar… das veranlasste mich auf einschlägigen Portalen mal nach Alternativen zu gucken. Da meine Frau mitkommen sollte, war neben dem Preis und dem Equipment auch eine Bordtoilette nötig. Ich entschied mich für die Hottuna Hurghada von Atef. Tagestour mit Softdrinks, belegtem Baguette zum Frühstück und zum Mittagessen den gefangenen Fisch sowie Transfer für 350,- Euro empfand ich als sehr gut.

Eine richtige Entscheidung wie sich zeigen sollte! Pünktlich um 6 Uhr morgens abgeholt und erst gegen 16 Uhr wieder im Hafen gewesen. Die Crew bestand neben Atef aus einer Deckshand und dem Captain. Die Verständigung auf englisch klappte hervorragend - alle sehr freundlich und zuvorkommend. Ausrüstung war inklusive- wer mich kennt, weiß aber, dass ich immer Ausrüstung dabei habe..

Wie der Name des Unternehmens vermuten lässt, ist man auf den Tuna-Fang spezialisiert. Hierfür hat man vor der Küste (relativ nah) Bojen verankert an denen man sich einklinkt und dann per Chumming (Anfüttern mit totem Kleinfisch) versucht Gelbflossenthune anzulocken. Es wurde ganz offen kommuniziert, dass man im Bereich Popping nicht so ausgestattet und gut ist. Jigging-Spots würden sie angeblich einige kennen - wir entschieden uns aber für deren Spezialität.

Die letzten Tagen waren wohl sehr wechselhaft und teilweise von sehr gut bis ernüchternd. Am Vortag einen eher kleineren Yellowfin und zwei Bonitos. Die zu erwartende Größen bewegen sich in der Regel zwischen 15-40kg bei den Yellowfins. Atef selbst angelt nachts wie er sagt sehr erfolgreich auf Broadbill (Schwertfisch). Hierfür fährt er aber sehr weit raus und ist zwischen 1000-1500m Tiefe aktiv. Dafür nutzt er eine monströse Multirolle, weil die Gewichte entsprechend heftig sind.

Aktiv Werbung ist abgesehen von einem eher dürftigen F*Book Auftritt wenig zu finden - laut seiner Aussage bekommt er die Charter auch so immer sehr gut voll.

Gleich geht’s weiter - stay tuned!
Hallo Petschi,
vielleicht trifft man sich ja, wir sind ab Montag mit Kareem (Reefer) draußen...
 
Ich bin sehr interessiert wie es weiter geht, Plane für nächstes Jahr eine Reise nach Ägypten. 👍🏻
 
Wie versprochen geht’s weiter - erstmal einige Themen geklärt abseits des Angelns.

Nachdem wir gestern früh abgeholt wurden, stellten wir fest, dass wir zu Fuß am Strand vermutlich schneller beim Boot gewesen wären. Aber was soll’s…

Die Angelausrüstung an Bord bestand u.a. aus einer Penn International fürs Trolling sowie Rollen von Shimano der 10k Größe mit den Modellen Saragosa und Spheros sowie einiges an mir nicht bekannten Teilchen aus Fernost (wo aber grundsätzlich ja alles herkommt :)).

Beim Start zum Spot getrollt und nach 10min einen guten Bonito sowie einen Fehlbiss.7f4e2fe4-3b56-4606-b71d-628089fb8646.jpeg
Nach ca. 30min waren wir am Spot - zwei weitere Boote waren bereits dort. Wie mir Atef berichtete waren die letzten Tage immer so zehn Boote auf der Ecke. Die Tiefe lag je nach Tide bei 80-100m und das Ufer wie gesagt sehr nah.IMG_7741.jpeg
Wie ihr oben seht - das Feld füllte sich. Problematisch sind jedoch die dort schwimmende Taue - dazu später mehr.

Am Vortag hatte es gegen 11 Uhr „geklingelt“. Angeblich wäre er das einzige Boot mit YFT gewesen - bei der Aussage ließ sich Böses erahnen.

Ziemlich kleine Haken wurden garniert mit zwei kleinen, toten Köfi - die Thune sollen sehr empfindlich gegen dicke Vorfächer und Haken sein. Drei Ruten wurde mit einem kleinen Blei in unterschiedlichen Tiefen ausgelegt

Ein Vorfach wurde direkt abgebissen - King Makerel oder Barrakuda.

Ca 10:15 Uhr Einschlag - gespickt mit ein wenig Panik wegen den genannten Tauen und relativ nah beieinander stehenden Booten. Nach einigen Minuten aus dem Gewirr weiter draußen gedrillt. Knapp 45 min Tauziehen an einer Saragosa 10k und einer 10-30lb Rute. Sehr cooler Drill und ein souveräner Kapitän, der immer wusste wie zu reagieren ist. 5ae4538c-e9d0-4c49-8814-1d38798acabe.jpegc9bb72c8-04a0-44be-92a0-1d28689f2fa1.jpeg
Der freiwillige fürs Sashimi war gefunden sowie das Mittagessen. IMG_7767.jpeg
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Meine Frau hat es sich vorne mit einer Unterlage bequem gemacht.IMG_7729.jpeg
Das Boot

Sie hat schnell gemerkt, dass ein YFT vielleicht doch etwas zu viel für sie ist am relativ leichten Gerät. Aber ein Bonito wäre ein guter Gegner - zum Ende dann Trolling.

Ich habe viele Stunden immer wieder mit meinem eigenen Gerät gejiggt - Slow und Speed - nix…

Das Boot direkt nebenan hat einen Fisch nach erster Flucht vor unserem Fang verloren. Bei den anderen schien auch nicht viel bis nichts zu gehen - trotzdem Empfehlung: bleiben wegen gutem Gefühl.

Es folgte tatsächlich noch einmal Action - leider verloren wir diesen Fisch nach knapp zehn Minuten am letzten Tau - schade!

Zwischendrin habe ich meinen Jig dann hart am Grund oder knapp drüber mit etwas Köderfisch und Tuna bestückt, um etwas für meine Frau zu haken - viele kleine Fische am Grund. Nur ein kleiner Trigger blieb hängen - Frau trotzdem glücklich!IMG_7776.jpeg
Auf dem Rückweg beim Schleppen ging leider nichts mehr.
Im Hafen angekommen haben sie uns noch ein gutes Kilo mitgegeben zur Zubereitung im Hotel - das stellte sich jedoch als schwierig heraus. Da wir heute mit jemanden aus dem mittleren Management zusammen einen Beschwerdetermin hatten, haben wir dann heute das „ok“ zur Zubereitung bekommen. Tuna liegt in der Minibar - Getränke stehen davor 😅

Für morgen hatte ich einen weiteren Charter bei Hottuna gebucht- aufgrund des Windes haben wir auf sein Anraten storniert.

Momentan bin ich mit einem teureren Anbieter im Kontakt und gucke für Montag/Dienstag - ich möchte gerne Jiggen und Poppern. Ich halte euch auf dem Laufenden!

Die Getränke an der Bar warten auf Verhaftung 🍺🍹

Gruß
Peter
 
Hallo Petschi,
vielleicht trifft man sich ja, wir sind ab Montag mit Kareem (Reefer) draußen...
Spannend- bin da auch noch am verhandeln - sehr sportliche Preise - und nur auf zahlungskräftige Europäer fixiert.
Bei ihm sind meine Trips 2021 storniert worden. Allerdings wissen die Jungs glaube ich was sie tun…
 
Da bin ich mal gespannt was de berichtest Boot sieht in der Tat sehr tauglich aus darf man fragen welcher Kurs aufgerufen wird
 
Nachtrag zu gestern:

Geplant war Start der Ausfahrt um 7:00 Uhr ab El Gouna mit dem Amberjack-Boot aus der Reefer-Truppe. Leider musste ich feststellen, dass die Uber-Fahrer morgens noch nicht gerne arbeiten, so dass ich über die Lobby einen frühen Fahrdienst buchen musste, aber 15 min später abfahrbereit war und gut 60km von Makadi Bay aus vor mir lagen. Bisschen gedöst im Kleinbus. Als er dann sagte, dass wir da sind und ich mal kurz auf Google Maps geguckt habe, wo ich bin, musste ich feststellen, dass man mich nach Hurghada zur Marina gefahren hatte 🫨. Bis dem Fahrer dann endgültig klar war, wo ich hinwollte, war klar, dass 7:00 Uhr unrealistisch wird. Also avisiert, dass ich mindestens eine halbe Stunde später ankommen würde. Im „richtigen“ Hafen warteten dann Adham und sein Kompagnon auf mich. 7:50 Uhr dann Abfahrt. Der Hinweis eine leichte Regenjacke mitzunehmen, wäre hilfreich gewesen. Hab also einige nette Salzfontänen abbekommen. Trotz angenehmer Außentemperatur beim dem Fahrtspeed von 300PS nicht ganz so gemütlich.

Der Wind machte in den Morgenstunden einen kräftigeren Eindruck als erwartet. Am Abend vorher hieß es, dass wir Jiggen und Poppern probieren werden. Mit ersterem sind wir nach einer längeren Ausfahrt gestartet. 85m Tiefe, bis der 180-200gr Jig am Grund ankam, war das Boot schon ein gutes Stück weiter- ein sehr schlechter diagonaler Winkel zum Speedjiggen… einmal schön direkt versucht am Grund den Stöpsel zu ziehen - hat nicht geklappt - aber schon mal angefüttert 😓

Wenig später an den ersten Riffen auf Popper umgestiegen und nach fünf Minuten die erste Fehlattacke mit kleiner Bugwelle - konnte nicht erkennen, was da am Popper vorbeigeschnellt ist. Dazu über Tag immer mal wieder todesmutige Needlefish, da aber nicht ernsthaft versucht haben zuzupacken. Nach hoffnungsvollen Start beim Werfen kam leider erstmal nichts mehr.

Also weiter und nahe einer sehr großen Wüsteninsel, die dann auch mehr oder weniger 85% der Angelzeit ausmachte mit den umliegenden Riffen, abwechselnd Jiggen und Poppern probiert. Meinen Wunsch nach einem GT habe ich klar definiert. Beim Jiggen am halben Vormittag hakte Adham einen durchschnittlichen Fisch und wollte, dass ich die Rute übernehme- das habe ich aufgrund meines persönlichen Anglerstolzes abgelehnt und ihm klargemacht, dass ich meine Fische selbst fangen will. Dem zollte er Respekt und verlor den Fisch nach kurzer Zeit auf dem Weg zur Oberfläche.

Ich selbst hakte dann auf 55m auch mal einen Fisch, weil ich meinen Jig immer etwas in die Andrift geworfen habe, um wenigstens kurz vertikal zu kommen. Ein Spangled Emporer kam nach oben. Kein Riese, aber entschneidert.02176738-720b-4807-8db3-fc1cf42c829d.jpeg
Über 75m konnte ich einen weiteren Fisch mit derselben Strategie haken. Nach kurzer Zeit kam ein roter Kandidat zum Vorschein. Ein herrlich gezeichneter Moontail Grouper. Die Burschen werden nicht so groß- das Exemplar konnte sich für die Gattung schon sehen lassen. ea9ff7bb-8031-4ec4-8008-c25d3646f680.jpeg
Mittags hellte sich durch die beiden Fische meine Stimmung immerhin etwas auf. Nach schmackhaften Sandwiches zum Mittagessen stand die Zeit wegen dem Zielfisch voll auf Poppern. Um es vorweg zu sagen - diverse Popper und Sticks probiert - Wind legte sich auch etwas mehr - aber nicht mal eine einzige Attacke. Frust pur und ein Wurfarm, der ca. 3cm länger wurde durch den Einsatz. 🥵

Das Boot hat einen großen Kartenplotter und Echolotbildschirm. Wir sahen über Tag immer wieder Baitballs auf dem Echolot - aber die Jäger schienen echt im Urlaub gewesen zu sein.

Das Heck eignet sich deutlich besser zum Werfen. Im Bug sind zwei Sitzbänke vorhanden, was m.E. massiv störend beim Werfen ist. Der Gesamtzustand des Bootes ist ausgezeichnet. IMG_7847.jpegIMG_7846.jpegIMG_7845.jpeg
Adham bezeichnet sich selbst als Lehrling von Kareem - dem Gründer von Reefer. Die Umschreibung passt denke ich - den er ist mit dem Bobbin auf dem Boot und Technik-Anwendung nicht schneller als ich (und ich bin kein Profi!). Er scheint aber aus einer gut situierten Familie zu stammen - hörte ich so aus dem Smalltalk so raus. Neben dem Boot Amberjack hat er auch noch das Boot Coral Trout - noch ne Nummer dicker! Sein Auto ebenfalls üppig..

Fazit: Viel Geld für wenig Fisch gewesen. Probiert haben die beiden ne Menge - Einsatz und Ausstattung makellos. So ist angeln - Fisch springt nicht automatisch ins Boot. Eine Woche zuvor hatten die Gäste u.a. drei gute GTs bis 27kg. Massenfänge in Ägypten sind völlig unrealistisch und man muss einfach sagen, dass es viel ergiebiger Region rund um den afrikanischen Kontinent gibt - das war mir aber klar. Angeln war Beiwerk in diesem (noch andauernden) Urlaub.

Wenn ich wiederkäme würde er mir einen zweiten Tag für lau dazugeben. Nett - aber ob ich darauf zurückkomme, steht in den Sternen.

Viele Grüße
Peter
 
Danke für Deinen Bericht. Es ist einfach eine schwierige Ecke. Je weiter nach Süden desto besser die Chancen. Aber Du hast gut gefangen am ersten Tag. Petri.
Ich würde versuchen mit dem Speed-Boot eine Halbtagsabendtour zu buchen. Dann an den Spot, das Riff. In der Zeit von der Dämmerung bis in die absolute Dunkelheit.
Mit leichteren Zeug und kleinen Poppern auf Bigeye Travelly. Mega Spaß und geile Drills. Keine Monster aber mit im Schnitt 5Kg wahre Kämpfer. Wenn die da sind geht es wie beim Brezelbacken. Dann geht auch der Jig besser. So war es zumindest noch vor Jahren.
TL der Carsten
 
Moin Carsten! Danke fürs Feedback. Im Januar 2020 war ich ab Hamata eine Woche auf Angel-Safari. Da haben wir vereinzelt in der Dunkelheit am Riff auch Fressrausche erleben dürfen - fliegender Fisch mochte man dort nicht sein.
 
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