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Schnurtest für geflochtene Angelschnüre

AW: Schnurtest für geflochtene Angelschnüre

Moin Fredi,

lass mal die Auswertung intern rüber rauschen. Ich denke das ist genau die Betrachtung, die dem ganzen am nächsten kommt.

Ich für mich würde dann noch absteigend die gemessenen Durchmesser sortieren und so mehr Überblick innerhalb der echten Schnurklassen bekommen.

Lass uns mal Skypen
 
AW: Schnurtest für geflochtene Angelschnüre

Hallo,

bin nun aus einem Norwegen-Kurzurlaub zurück und etwas angefressen.
Hatte bei meiner Frau und mir die superteure Schnur YGK Ultra 2 Jig Man WX8 in PE 2 auf den Rollen.
Dieses Jahr vergruben sich die Pilker doch recht häufig im Untergrund und ließen nicht locker. Na ja, nicht jeder dieser Hänger ließ sich lösen. Was uns sehr geärgert hat war, dass diese Schnur (im Gegensatz zu den in den Vorjahren verwendeten Powerline-Schnüren) zum größten Teil nicht am Knoten riss (einfacher Palomar) sondern immer ziemlich dicht hinterm Gaff, um das die Schnur gewickelt war. Die Folge war hoher Schnurverlust - sehr, sehr ärgerlich. Außerdem sah die Schnur auch irgendwie aufgebördelt aus, also nicht mehr rund und dicht sondern man konnte sich einbilden, die einzelnen Schnurfäden zu sehen. Wie auch immer, in unserem Erlebnisfall kann ich von dem teuren Erwerb und der Verwendung dieser Schnur nur abraten. Schade. Ich werde sie nicht mehr nutzen. Im Oktober gehts wieder ins gleiche Gebiet (Hidra), dann probiere ich diese hier von Marcel. Wie die sich verhält werden wir dann sehen, in jedem Falle ist sie aber wenigstens nicht so very expensive.

Gruß Mathias

P.S. Gehört hier zwar nicht hin, war aber auch ein großes Ärgernis. Nämlich das verwendete Garmin 620. Von wegen sonnenlichttauglich - das war nun ganz übel. Wurde ja extra angeschafft wegen den Features der BlueChart g2 Vision-Karten wie FishEye 3d oder MarinersEye 3d - kannste knicken, nichts zu erkennen gewesen im Tageslicht. Ist unbedingt vom Kauf abzuraten. Jedenfalls für das Navigieren und Angeln am Tag.
 
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AW: Schnurtest für geflochtene Angelschnüre

Hallo Matthias,

ich kann deine Kritik nicht sonderlich nachvollziehen.

Es besteht schon von vorne herein eine 50 % Chance, dass die Schnur entweder oben oder unten reisst.
Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Schnur am Gaff reisst erheblich höher, da in der Regel ein Tragkraft optimierter Knoten die für die untere Montage verwendet wird. Bei dem einfachen umwickeln der Schnur um einen Stecken / Rohr verschieben sich einzelne Faserstränge ungleichmässig und es kommt zwangsläufig zu einer Minderung der Tragkraft.

Dieses Ergebnis als ein Qualitätskriterium in die bisher sehr fundiert geführte Diskussion einzubringen ist nicht gerecht.

Als Angler kannst du im Übrigen durch das einbringen von Sollbruchstellen solch ärgerliche Verluste unterbinden, nur wärest du dann vermutlich wieder mit den Wirbeln und Vorfächern nicht einverstanden.

Einfach mal so bemerkt.

TL
 
AW: Schnurtest für geflochtene Angelschnüre

Hallo,
Mathias die Erfahrungen mit Hängern hatten wir auch bei verschieden Schnuren im Urlaub , das sie "oben" reißt.
Ich denke das hängt damit zusammen das wenn ich die Schnur um ein Holz wickle und irgendwo die Schnur überkreuze das sie sich auf dem Holz in die andere Schnur einschneidet.
Das Problem ist halt bei starker Drift muss es immer schnell gehen um nicht unnötige Meter zu verlieren, da passiert dann meist der Fehler.

Grüsse Jan
 
AW: Schnurtest für geflochtene Angelschnüre

Wirklich tolle Arbeit hat man hier gemacht.
Schade bei der ganzen Arbeit finde ich, das auch die genausten Geräte nichts nützen, weil wie hier
schon festgestellt wurde, nicht nur die Tragkräfte Serienstreuung haben, sondern auch die Durchmesser. Außerdem ist keine geflochtene Schnur wirklich rund und gleichmäßig.
Z.B. kann locker sein, das man an einer Stelle 0,25mm messen tut und ein paar cm weiter 0,35mm, je nach dem welche Stelle man gerade erwischt hat.
Weiß jetzt nicht wie es hier gemacht wurde, ich habe das durch eine Vielzahl von Messungen an verschiedenen Stellen, auch mit verdrehen der Schnur damit man sowohl die schmalere als auch die breitere Seite erfasst zu vermitteln versucht.
Das automatische Messmikroskop mit dem ich zum Schluss gemessen habe erfasst die Außenkontur der Schnur auf ca. 2,5cm Länge und rechnet den Durchmesser automatisch aus.
Trotzdem gab es nicht selten Streuungen bei den Gesamtergebnissen des Durchmessers verschiedener Schnurprobe gleichen Schnur nicht selten Unterschiede bis ca. 10%.
Auch zwischen den Messungen hier und meinen kann ich erhebliche Unterschiede feststellen was mit Sicherheit nicht am Messgerät, eher an der Schnur oder auch Art des Messens lag.
Das diese gemessenen Durchmesserunterschiede in der Querschnittfläche noch viel mehr ausmachen diskutiert Ihr ja gerade.
Deswegen weiß ich nicht wie viel es nützt jetzt Berechnungen anzustellen welche Schnur wie im Vergleich zur anderen abschneidet, den bei nächsten Messung wird es wahrscheinlich wieder anders aussehen. Vielleicht kann man aber doch gewisse Tendenzen heraus rechnen.
Ist wirklich schade, das die genausten Messgeräte und viele Arbeit trotzdem nicht zu verbindlich genauen Ergebnissen führt.


Wo eine Schnur reißt hat meistens weniger mit Marke, eher mit Charge zu tun.
Beispiel: 20lbs Tufline in gelb und grün bestellt.
Gelbe hält über 8,5kg
Grüne über 10,5kg
Gelbe reißt immer am Knoten
Grüne fasst immer irgendwo, nur nicht am Knoten.
Auch bei anderen Schnüren konnte ich beobachten das wenn die Tragkraft der Schnur gut ist, reißt
die meistens irgendwo in der Mitte.
Die Schnurproben mit schlechterer Tragkraft reißen meistens am Knoten.
Ich angele deswegen mit einfachem Schlaufenknoten, diese reduzierte Tragkraft des Knotens reicht mir auch. Bin aber auch nicht der gezielte Großfischjäger.


Gruß
Waldemar
 
AW: Schnurtest für geflochtene Angelschnüre

...Ich denke das hängt damit zusammen das wenn ich die Schnur um ein Holz wickle und irgendwo die Schnur überkreuze das sie sich auf dem Holz in die andere Schnur einschneidet...
Das mit dem Überkreuzen sollte wirklich auf keinen Fall passieren.
Ich habe allerdings auch schon die Erfahrung gemacht, dass die Schnur auch bei "paralleler" Wicklung oben am Holz reißt.
In der Theorie mache ich dafür eine Überhitzung der Schnur durch Reibung am Holz beim Straffen verantwortlich. Keine Ahnung, ob das richtig ist!

Seit ich nun mein Schlagholz kurz vor dem Schnuraufwickeln ins Wasser tauche, hatte ich keine Abrisse mehr oben, sondern immer am Knoten bzw. sogar am NoKnot.

Probiert das mal aus - Wasser sollte ja immer in Reichweite sein!
 
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Jürgen, dass die Produktionsverfahren der Geflechte Streuungen ausgesetzt sind, ist wohl eine sehr richtige Feststellung! Darum werden solche Tests auch nie eine absolute Referenz sein können, seien die Daten auch noch so genau erfasst, alleine die Durchmesserbestimmung dürfte trotz allerbesten technischen Möglichkeiten gewissen Streuungen ausgesetzt sein.

Aber Tendenzen sind schon sehr deutlich zu erkennen, ist aber eine Frage wie man die Daten auswertet.
Man kann zum Beispiel sehr gut auswerten, welcher Hersteller die ehrlichsten Trag oder Durchmesserangaben deklariert!

Betreffend tatsächlicher Tragkraft-Tendenzen kann aber nur eine Auswertung in Form einer Hochrechnung auf die Tragkräfte pro mm2 wirklich Überblick verschaffen. Nur so ist eben erkennbar, welche Herteller es schaffen Produktions-Streuungen am besten im Griff zu haben. Und plötzlich sieht man, dass auch die unehrlichsten Herstellerangaben (Z.B. einer Wiplash-Pro) betreffend Tragkraft pro mm2 gar nicht so schlecht ausschauen, bezw. die ungefärbte Wiplash-Cristal ganz weit vorne liegt.

Wie gesagt, es sind Tendenzen erkennbar. Daraus auf einen absoluten Favoriten-Hersteller zu schliessen finde auch ich kritisch. Denn weder Haltbarkeit, Geschmeidigkeit oder Knotenfestigkeit (und mehr) ist in einem solchen Test zu erfassen. Darüber hinaus fehlen auch noch sehr viele andere interessante oder gerade als "Hype" diskutierte Geflechte im Test. Heisst, wenn man aus Praxis-Erfahrung mit einem Geflecht sehr zufrieden ist, sollte man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Am Ende empfinde ich diesen Test als den richtigen Ansatz, der Wahrheit von wahren oder unwahren technischen Werten oder Deklarationen annähernd auf die Spur zu kommen. Dabei ist die richtige Auswertung der gemessen Daten aber ein wichtiger Schlüssel, um dies auch richtig interpretieren zu können.
Habe Willi meine Vorstellung von aussagekräftigen Auswertung aller bisherigen Daten zusammengestellt und zu seiner Beurteilung zugesendet. Über die Veröffentlichung dieser Tabellen müssen aber Willi und Marco entscheiden, denn sie haben die grosse Arbeit vollbracht, nicht ich.

Gruss Fredi

Übrigens: Bei der Auswertung in KG/mm2 schauen die dickeren Geflechte längst nicht so "rot" aus wie in der bisherigen Tabelle angenommen.:}


Hi Fredi!

Wie ich dir auch schon persönlich geschrieben habe, möchte ich dich bitten deine entsprechend adaptierten Tabellen auch hier zur Verfügung zu stellen.

Wie du schon beschrieben hast, sind ganz gute Tendenzen daraus abzuleiten. Wir führen hier eine für uns Angler sehr wichtige Diskussion und die Ergebnisse muss jeder für sich interpretieren.

Eines muss uns bei all den hier vorhandenen Daten aber auch durchaus immer bewusst bleiben - wir reden hier von einer Probe, die an einem x-beliebigen Punkt einer Spule irgendeiner Charge genommen wurde. Inwieweit das auf die betroffene Schnur überhaupt hochzurechnen ist, kann nur ein Ansatz sein. Eine generelle "Verteufelung" einzelner Marken/Typen möchte ich hier nicht gelten lassen, da das unseriös wäre.

Ich freue mich jedenfalls drüber, dass wir hier so eine angeregte Diskussion führen können :]

LG, Willi
 
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Hallo zusammen,

ich werfe mal eine Überlegung in den Ring. Da auffallend ist, dass die dickeren Proben weniger TK pro Qmm haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Flechtung sich negativ auf die TK Werte auswirkt.

Ich denke, dass dünnere Schnüre weniger stramm und weniger oft geflochten sind, weshalb mehr Fäden beieinander liegen. Bestes Beispiel sind die Fusionsschnüre die aus nur 3 relativ lose verflochtenen Strängen bestehen. Ihr Haltbarkeit beziehen diese Schnüre aus der Verschweissung untereinander.

Diesem Extrem stehen die X fach verflochtenen Schnüre gegenüber, wo viele Kurven und Verflechtungen für einen Anstieg der Dicke verantwortlich sind. Um diesen Zuwachs auszugleichen, verzichtet man ggf. auf Tragkraft / Anzahl Fasern. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass die Tragkraft pro QMM sinkt.

Ist ein Theorie.

TL
 
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Hoi Jürgen

Ich tendiere bei den dicken Geflechten eher auf ein (bis jetzt übersehenes) Messproblem. So wie sich die Messbilder von Marco (Nobflyer) darstellen, sind die Geflechte zwar alle unter leichter Spannung gemessen worden.

Dies ergibt so leider kein sehr verlässliches Messresultat. Wenn man eine 20Lbs und eine 80Lbs unter derselben vorgespannten Kraft misst, verdichten sich diese Geflechte natürlich nicht linear. Folglich müsste die Vorspannung beim Messen der Durchmesser in einem bestimmten Verhältnis zur möglichen Auslastung geschehen, nur dann "verdichten" sich die Geflechte durch die Zugkraft einigermassen gleichmässig. Und auch dann wäre dies immer noch ungenau, weil die Faser-Dichte der Geflechte von Marke zu Marke sehr different ist.

Wenn wir von Faser-Dichte reden und absolut genau sein wollten, müssten wir bei den verschiedenen Geflechten sogar das spezifische Gewicht mit berücksichtigen, so wie es die alten Baumeister vor weit über 100 Jahren bei Saitenberechnungen schon beherrschten. Dies sprengt natürlich unseren Rahmen, also lassen wir das mal schön und verlassen auf die Geflechte unseres Vertrauens und Erfahrung.:}

@ALL
Willi hat mir grünes Licht gegeben, dass ich meine Auswertungen seiner Messreihe trotzdem mal hier freigeben soll. Folgt gleich nach...

Gruss Fredi
 
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AW: Schnurtest für geflochtene Angelschnüre

Nun mal los mit den neuen Tabellen-Auswertungen.

Alle Daten ohne Gewähr auf absolute Messgenauigkeit. Es fehlen auch sehr viele Geflechte im Test, welche das Gesamtbild besser abrunden würden! Bei Geflechten welche nicht absolut rund sind, hat Marco die dicksten und dünnsten Werte erfasst, als Berechnungsgrundlage diente folglich der Mittelwert aus beiden Messwerten!

Die Daten zeigen nur technische Werte, geben Überblick über die Ehrlichkeit der Herstellerangaben. Aie sagen aber nichts über die Knotenfestigkeit, die lineare Tragkraft über 1000m hinweg, oder die Haltbarkeit über längere Zeit, etc. etc. aus!


Einige Tendenzen sing aber deutlich zu erkennen Z.B:
-Betreffend Ehrlichkeit der Herstellerangaben in Kg und Durchmesserangaben, liegt JB ganz weit vorne.
-Alle Berkley-Geflechte fallen betreffend ehrlicher Durchmesser-Angaben absolut durch, nicht aber in der berechneten Tragkraft in KG/mm2
-Was ist nun besser gefärbt oder nicht? Eine Tendenz "pro ungefärbt" ist erkennbar, aber nicht mit absoluter Sicherheit zu behaupten.
-Die einzig einigermassen aussagekräftige Tabelle im "Verhältnis Durchmesser zu Tragkraft", kann nur die Auswertung "Alle Geflechte : Rangordnung nach Tragkraft in mm2.pdf" sein!

Nun, interpretiert die Tabellen mal wie euch selber beliebt, viel Spass dabei!

Gruss Fredi


Anhang anzeigen Gesamterfassung sortiert nach Marken + Tragkraft Herstellerangaben.pdf
Anhang anzeigen Alle Geflechte : Rangordnung nach Tragkraft in mm2.pdf
Anhang anzeigen Rangordnung nach Ehrlichkeit der Durchmesserangaben.pdf
Anhang anzeigen Rangordnung nach Ehrlichkeit der Tragkraftangaben.pdf
 
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@Jürgen,


Das halte ich sogar für sehr warscheinlich. Viele Faserstränge und enge Flechtung <=> dickere Schnur oder geringere Tragkraft.

Der Ansatz, dass im einzelnen Faserstrang die Kraft in Abhängigkeit des Cosinus des Flechtwinkels wirkt, dürfte dabei noch am trivialsten sein - da kommen sicher noch ganz andere Effekte dazu, die für eine ordentliche Doktorarbeit reichen dürften :)

Nicht unterschätzen würde ich die Tatsache, dass im Augenblick nur Einzelmessungen vorliegen. Mein Prüfstand ist praktisch fertig. Es fehlen nur noch die Teile für die knotenlose Einspannung der Proben, dann kann ich zumindest für die mir vorliegenden Schnüre mal komplette Testreihen fahren.
Bisher kann ich die nur sehr präzise im Knoten abreissen ;)

Gruss Nick
 
AW: Schnurtest für geflochtene Angelschnüre

Ich tendiere bei den dicken Geflechten eher auf ein (bis jetzt übersehenes) Messproblem. So wie sich die Me ssbilder von Marco (Nobflyer) darstellen, sind die Geflechte zwar alle unter leichter Spannung gemessen worden.

Dies ergibt so leider kein sehr verlässliches Messresultat. Wenn man eine 20Lbs und eine 80Lbs unter derselben vorgespannten Kraft misst, verdichten sich diese Geflechte natürlich nicht linear. Folglich müsste die Vorspannung beim Messen der Durchmesser in einem bestimmten Verhältnis zur möglichen Auslastung geschehen, nur dann "verdichten" sich die Geflechte durch die Zugkraft einigermassen gleichmässig. Und auch dann wäre dies immer noch ungenau, weil die Faser-Dichte der Geflechte von Marke zu Marke sehr different ist.

Wenn man es wissenschaftlich betrachten will hast du sicherlich recht. Mich interessiert als Angler aber eigentlich nur wieviel Schnur auf meine Spule passt und das eher in dem Fall, das ich keine großen Kräfte auf der Schnur habe, da man doch eher auch mal ohne Fisch am anderen Ende der Leine einholt. Von daher sehe ich absolut keine Notwendigkeit den Durchmesser unter mehr Zug zu messen, wobei ich eh davon ausgehe, dass die Unterschiede nicht so groß sein werden. Vor allem nicht, wenn die Schnüre noch neu und eingefärbt sind, da diese dann mehr oder weniger in sich verklebt sind.
Um das ganze wirklich sauber durchzuführen müsste man eh den Querschnitt bestimmen. Eine Möglichkeit wäre die Schnur unter Spannung in ein Trägermaterial einzubetten, zu zerschneiden und an der Schnittstelle die Fläche auszuwerten. Auch Verfahren wie CT o.ä. könnten eingesetzt werden. Wer möchste sich aber die Arbeit machen oder das im zweifelsfall bezahlen?
 
AW: Schnurtest für geflochtene Angelschnüre

Wenn man es wissenschaftlich betrachten will hast du sicherlich recht. Mich interessiert als Angler aber eigentlich nur wieviel Schnur auf meine Spule passt und das eher in dem Fall, das ich keine großen Kräfte auf der Schnur habe, da man doch eher auch mal ohne Fisch am anderen Ende der Leine einholt. Von daher sehe ich absolut keine Notwendigkeit den Durchmesser unter mehr Zug zu messen, wobei ich eh davon ausgehe, dass die Unterschiede nicht so groß sein werden. Vor allem nicht, wenn die Schnüre noch neu und eingefärbt sind, da diese dann mehr oder weniger in sich verklebt sind.
Um das ganze wirklich sauber durchzuführen müsste man eh den Querschnitt bestimmen. Eine Möglichkeit wäre die Schnur unter Spannung in ein Trägermaterial einzubetten, zu zerschneiden und an der Schnittstelle die Fläche auszuwerten. Auch Verfahren wie CT o.ä. könnten eingesetzt werden. Wer möchste sich aber die Arbeit machen oder das im zweifelsfall bezahlen?

Bei manchen lose geflochtenen Schnüren kann die Spannung schon eine ordentliche Rolle spielen.
Meine mich an bis ca. 15% Durchmessserunterschiede erinnern zu können wenn ordentlich Spannung auf die Schnur gebracht wurde. Ohne Spannung war irgendwas um die 0,35mm.
Mit ordentlich Spannung waren es nur noch um die 0,30mm.
Bei eng geflochtenen Schnüren spielte die Spannung oft so gut wie gar keine Rolle.
Wenn man aufgrund der gemessenen Werte sich seine mögliche Schnurlänge für seine Rolle ausrechnet, kann es durchaus wichtig sein wie es gemessen wurde. Auch vorausgesetzt es wurde an einer durchschnittlichen Stelle gemessen.
Da der Querschnitt der geflochtenen Schnur, schon durchs aufspulen auf die Spule für den Verkauf meistens eher Oval bis Flach gedrückt und selten Rund ist, muss man erst mal eine Runde Stelle finden um einigermaßen richtigen Wert zu erhalten. Oder eine Vielzahl von Messungen an verschiedenen Stellen, sowohl von der flachen als auch von der schmaleren Seite, dabei auch noch bei den Flechtknoten zwischen den dünsten und dicksten Stellen vermitteln und Durchschnittswert errechnen. Ansonsten ist mit einfach einer Messung der gemessene Durchmesser eine ziemliche Glücksache der im Extremfall auch bis über 20% vom Durchschittsdurchmesser abweichen kann.




Gruß
Waldemar
 
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Ich finde das für uns Angler die Streuung ein wesentlicher Faktor ist. Es ist zwar schön einen Durchschnittswert aus diversen Messungen zu bekommen, aber wichtiger wäre doch zu wissen wie stark die Streuung und wie schwach die Schnur im Zweifelsfall sein kann. Es nütz ja nichts wenn eine Schnur im Durchschnitt 10kg trägt, aber 30% nur 6kg und 10% 16kg tragen. Ich kann ja schlecht im Laden die Tragkraft prüfen.
 
AW: Schnurtest für geflochtene Angelschnüre

Von daher sehe ich absolut keine Notwendigkeit den Durchmesser unter mehr Zug zu messen, wobei ich eh davon ausgehe, dass die Unterschiede nicht so groß sein werden. Vor allem nicht, wenn die Schnüre noch neu und eingefärbt sind, da diese dann mehr oder weniger in sich verklebt sind.
Um das ganze wirklich sauber durchzuführen müsste man eh den Querschnitt bestimmen. Eine Möglichkeit wäre die Schnur unter Spannung in ein Trägermaterial einzubetten, zu zerschneiden und an der Schnittstelle die Fläche auszuwerten. Auch Verfahren wie CT o.ä. könnten eingesetzt werden. Wer möchste sich aber die Arbeit machen oder das im zweifelsfall bezahlen?

Wenn man die Streuung der Durchmesser-Bestimmungen vermindern will, kommt man meiner Meinung nach nicht daran vorbei, die Geflechte entsprechend ihrer Sollwerte mit (Z.B.) 50% auszulasten. Nur so bekommt man einen einigermassen gleichmässigen Durchmesser-Vergleichswert von "dichten-losen", "dicken-dünnen" oder "beschichteten-unbeschichteten" Geflechten. Die Doktorarbeit würde, wie von Nick richtig beschrieben, noch wesentlich weiter gehen - wie von mir schon mal erwähnt, halte ich dies für eine Endless-Story. Die Querschnitt-Fläche anhand des Durchmessers ist sehr einfach zu bestimmen, hab dazu einfach die entsprechende Formel in die Exel-Tabelle eingebettet - die Datensätze rechnen sich quasi gratis durch.

Würde es für unsere Zwecke möglichst unkompliziert halten, die gröbsten Fehlerquelle der Messungen erkennen, diese minimieren - und gut ist. In wissenschaftlicher Doktorarbeit jedes kleinste Detail mit berücksichtigen zu wollen, sprengt den Rahmen hier mit Sicherheit.

Wenn man in Zukunft einigermassen vernünftige technische Vergleichswerte möchte, muss man sich aber endlich auf eine klare Bewertungs-Formel von Kg/mm2 (n/mm2) einigen! Sonst werden unehrliche Tragkraft und Durchmesser-Deklarationen gewisser Hersteller weiterhin ihr Unwesen treiben können - zum Nachteil der seriösen Hersteller, aber vor allem für uns Konsumenten. Schluss damit!! ;)

Eine riesige Datenbank mit getesteten Schnüren besteht bekannterweise schon lange bei Paulusfishing. Wie fair dort gemessen wurde, kann ich nicht beurteilen, macht aber einen seriösen Eindruck.
Aber... wer die besten technischen Werte bei so vielen Schnur-Tests rausfiltern möchte, dem wird schwindelig! Leider fehlen bei Paulusfishing die relevanten Tragkraft-Angaben in Form von Kg/mm2 oder n/mm2 - dies würde auch dort sehr viel Licht in den Geflecht-Wald bringen.

Gruss, Fredi

Nick, auf dein Verfahren darf man gespannt sein. Als Anbieter eines sehr seriösen Herstellers dürfte dein Vorhaben auch sehr viel Sinn machen.:daumen:

Waldemar, auch wieder mal einen :daumen:
 
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AW: Schnurtest für geflochtene Angelschnüre

Guten Morgen,

eine systembedingte Unsicherheit wird auch bei der aufwändigsten Messkampagne immer bleiben.

Damit es für den einen oder anderen Anfänger und Unerfahrenen besser verständlich wird, möchte ich noch auf ein Paar Kriterien zur persönlichen Auswahl hinweisen.

Grundsätzlich unterteile ich die Schnüre gedanklich in zwei Gruppen. Solche die für das vertikal angeln geeignet sind, und solche die den Schwerpunkt Spinfischen unterstützen. Natürlich kann man mit jeder zum Spinfischen geeigneten Schnur auch vertikal angeln, umgekehrt jedoch weniger. Da ich auch nicht jede der Schnüre persönlich kenne, wäre eine unverbindliche Einstufung hinter der Typenbezeichnung sinnvoll.

Ein Paar Beispiele für Spinschnüre, Spiderwire hiVis, Spiderwire camoflage, YGK Castman,

Typische Vertikale sind Power Pro, YGK Jiggman, Rappala Titanium Braid usw...

Schnüre die für Beides geeignet sind gibt es auch, z. B die Jerry Brown Solid. Die Hollow ist mir nur als 100 LBS Variante rund genug zum spinnen.

Um eine Eingrenzung bei der persönlichen Auswahl zu treffen, sollten nur Schnüre der jeweiligen empfohlenen PE Klasse in Betracht kommen, +/- 20 % in den Werten nach oben oder unten. Wenn ich als eine PE8 Spinschnur suche, dann kommen nur die Schnüre in Betracht, die innerhalb dieses Fenster liegen. Bewegt man sich nur anhand der TK Qmm Werte, wandert man schnell wieder ab in LBS Klassen die nicht zur Füllmenge passen.

Walko und noch jdm hat das eigentlich treffend beschrieben, es geht darum, den passenden Durchmesser zu finden, der einem gewährt, dass man die Spule mit der gewünschten Menge an Schnur versehen kann. Und natürlich dabei eine Schnur kauft, die den restlichen Ansprüchen gerecht wird.

BG
 
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Ich finde das für uns Angler die Streuung ein wesentlicher Faktor ist. Es ist zwar schön einen Durchschnittswert aus diversen Messungen zu bekommen, aber wichtiger wäre doch zu wissen wie stark die Streuung und wie schwach die Schnur im Zweifelsfall sein kann. Es nütz ja nichts wenn eine Schnur im Durchschnitt 10kg trägt, aber 30% nur 6kg und 10% 16kg tragen. Ich kann ja schlecht im Laden die Tragkraft prüfen.

So ganz extreme Schwankungen bei der Tragkraft von Schnurprobe zur Schnurprobe konnte ich bis jetzt nicht feststellen.
z.B. Von der 30 und 20lbs Power Pro, die ja vom Durchmesser und Tragkraft ziemlich identisch waren und ich für die gleiche Schnur halte, hatte ich insgesamt über längeren Zeitraum ca. 10 Proben gemessen.
Die Schwankungsbreite der Tragkraft von Probe zu Probe lag zwischen 12 und 18kg, wobei nur eine 18kg erreichte und ich glaube zwei bei 12kg lagen.
Sowohl eine mit 12kg als auch die mit 18kg trugen die Bezeichnung 30lbs.
Der Rest lag zwischen 13-16kg.
Die Schwankungsbreite des Durchmessers lag glaube ich bei 0,3 bis 0,33mm, wobei ich hier keinen Zusammenhang zwischen Durchmesser und Tragkraft feststellen konnte.
Die Stärkste Probe mit 18kg war mit 0,30mm auch die dünnste.
Bei einer anderen Marke, weiß nicht mehr welche, habe ich bis ca. 15% Tragkraftunterschied in einer einzigen längeren ca. 10m Probe gemessen, abhängig davon von welcher Seite dieses Schnurstücks ich gemessen habe. Das gab mir auch zu denken.
Diese Tragkraft Schwankungen von Schnurprobe zu Schnurprobe habe ich bei allen Marken von denen ich mehrere Proben hatte festgestellt, außer bei der Stroft GTP.
Aber bei der Stroft war die Tragkraft konstant auf einem ziemlich niedrigen Niveau, was vom Durchmesser zur Tragkraft in etwa den schwächeren en Power Pro Proben entsprach.
Deswegen gehe ich davon aus, das z.B ein in Norwegen wohl meist benutzter wirklicher Durchmesser von 0,30mm, mit für geflochtenen geeigneten Verbindungen ziemlich sicher 12kg trägt.
Wenn die Schnur mehr trägt hat man einfach Glück gehabt.

Beim Bewerten der Schnüre nach mm² kann man auch nur ähnliche Durchmesser miteinander vergleichen. Wie hier auch schon, habe ich auch festgestellt das je Dicker die Schnur desto schlechter schneidet die im Verhältnis Tragkraft zum Durchmesser ab.
Schätze es liegt daran, das eine gleichmäßige Last verteilung auf einzelne Fasern mit steigendem Durchmesser immer schwieriger wird.


Zum fürs Spinnfischen geeigneten Schnüren:
Ich habe da in der Praxis nicht so viel Erfahrung.
Würde mich aber interessieren warum eine Power Pro dafür als weniger geeignet angesehen wird.
Weitgehend identische Schnüre, wie Tufline XP oder die Stroft GTP, die ja identisch verflochten sind, werden extra wegen dieser Flechtung dafür beworben. Diese Fechtung soll ja angeblich die gleiche Wirkung wie die Mulden im Golfball haben und größere Wurfweiten ermöglichen.
Ansonsten kann ich nur sagen das ich auf meiner Baitcaster als vierte Schnur die Power Pro in 10lbs drauf habe und zufrieden bin. Bin mit der auch zufriedener als mit einer glatten Nanoviel die ich auf einer anderen Baitcaster drauf habe.
Solche Schnüre wie die weichere JB sind bei mir wesentlich Perücken anfälliger.
Aber ich vermute Du fischst etwas größere Durchmesser und auf Stationärrolle, da verhält es sich wahrscheinlich anders.


Gruß
Waldemar
 
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Meine mich an bis ca. 15% Durchmessserunterschiede erinnern zu können wenn ordentlich Spannung auf die Schnur gebracht wurde. Ohne Spannung war irgendwas um die 0,35mm.
Mit ordentlich Spannung waren es nur noch um die 0,30mm.

Wieviel war denn bei dir ordentlich Spannung?
 
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Hallo Waldemar,

unter spinnfischen verstehe ich das werfen mit Stationärrollen.

Ich fische von 5 KG Schnüren bis 65 KG Schnüren. In Shimano Rollengrössen ausgedrückt von der 1000er bis zur 20.000 alles.

Die Geschichte mit dem Golfball, ja Papier ist geduldig und Werbestrategen ganz besonders kreativ. Wer's glauben will soll's glauben.

Da ich hier am Mittelmeer sehr oft bei viel Wind fische, sind Schnüre die sauber ablaufen eher selten. Insbesondere wenn man leichte Köder fischt (7 gr), oder gar Sticks, die ja bekanntlich mit ganz wenig Spannung eingeholt werden und die Schnur relativ lose auf der Spule zum liegen kommt.

Die Power Pro nimmt da einen unrühmlichen Platz ein. So ziemlich am Ende. Sie nimmt einfach drunter liegende Schlaufen mit und verursacht fiese Perücken.

Das Thema Baitcaster ist nochmals ein anderes.

TL
 
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Wieviel war denn bei dir ordentlich Spannung?

Das kann ich dir nicht genau sagen.
In die Schnur wurde eine Schlaufe von ca. 7-8cm Länge gemacht und die mit einer aus 6mm Titan Draht gebogenen Gabel mit Federkraft gespannt. Denke mehrere Kilo Spannung waren es auf jeden Fall.

Jürgen.
Ich glaube sie Storie mit den weiteren Würfen nur wegen der ausgeprägten Flechtknoten auch nicht.
Hielt es auch für Bauernfängerei.

Welche Schnurmarke jetzt zum Spinnfischen geeignet ist und welche nicht lässt sich wohl nicht so einfach Pauschal sagen, da verschiedene Rollen, bei verschiedenen Bedienungen gefischt werden.
Wird zumindest Diskussionbedarf geben, wenn man eine Liste dafür erstellen soll.



Gruß
Waldemar
 
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