Reisebericht 17, Lykling auf Bømlo

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

NAF TEAM

Das sind wir
Registriert
22 November 2003
Beiträge
399
picture.php



Reisebericht

Lykling auf Bømlo September 2011





picture.php

Teilnehmer:

Peter, Philipp, Günter
Franz (Ossi52). André Schwabenpeter
Lutz (hier der Fotograph)


Dienstag, den 06.09.2011 und Mittwoch, den 07.09.11

Überpünktlich trifft Lutz am vereinbarten Zusteigeort in der Nähe von Hamburg ein und ich stoße als letzter Teilnehmer zu der Tour nach Lykling auf Bømlo. Bereits in dem Transporter sitzen Peter mit seinem Sohn Philipp sowie Günter aus Halberstadt, André aus Zittau und Schwabenpeter aus Stuttgart und natürlich unser Reiseleiter Lutz aus Kamern.
Nachdem mein Gepäck, wie immer wieder viel zu viel, von meinem Wagen in den Anhänger umgeladen ist, geht es weiter nach Hirtshals. Die Fahrt verläuft ohne besondere Vorkommnisse. Wir haben gerade unser obligatorisches „Fährenabfertigungswartebier“ auf dem Parkplatz der Fjordline vernichtet, da beginnt auch schon das Einschiffen und die MS Bergensfjord legt pünktlich ab. Die alte Dame wird auf dem Skagerrak ganz schön gefordert. Nach einer sehr „bewegten“ Überfahrt erreichen wir mit fast zweistündiger Verspätung den Hafen von Stavanger. Von dort fahren wir weiter über die E39 Richtung Bømlo. An der Inlandsfähre brauchen wir nicht zu warten und so nimmt Lutz nach der kurzen Überfahrt bei strömenden Regen die restlichen Kilometer in Angriff.

picture.php


Schon der erste Eindruck der Unterkunft ist überwältigend. Die drei nebeneinander liegende Häuser sind erste Sahne.
Im Erdgeschoß befindet sich die Küche, die keine Wünsche offen lässt. Daran schließt sich die Essgruppe an, die durch die großen Terrassen-fenster einen schönen Blick auf den Hafen und die großen Diesel-schnecken bietet. Außer-dem sind hier noch zwei Schlafräume mit jeweils zwei Einzelbetten,
einem Abstellraum und zwei kompletten Badezimmer mit WC und Dusche untergebracht. In einem. Badezimmer steht auch eine Waschmaschine und auf dem Flur eine zusätzliche Gefriertruhe für den Fang. Im Obergeschoss gibt es dann noch zwei weitere Schlafräume, ebenfalls mit je zwei Einzelbetten und ein Wohnzimmer mit Fernseher. Auch ein WLAN-Anschluss fehlt nicht.
Zwischen dem Haus zwei und drei befindet sich ein überdachte Filetierplatz und direkt vor den Häusern ein Schwimmsteg mit den Dieselschnecken. In einem Nebenraum zwischen Haus eins und zwei ist ein weiterer Raum für die Angelklamotten vorhanden.
Wie schon gesagt, alles in allem eine erstklassige Anlage. Einziger Nachteil, man kein oder nur ein sehr schwaches Handysignal.
Wer mehr Infos zu Unterkunft haben möchte, schaue doch mal hier: www.ngbr.no
picture.php


picture.php


Als wir ankamen war es zunächst noch trocken und da der Vermieter noch nicht da war, entschlossen wir uns, schon mal das Gepäck vom Parkplatz auf die Terrasse zu schleppen.

picture.php


Wir waren noch nicht ganz fertig mit dem Entladen, begann es mal wieder zu regnen. Zur Sicherheit deckten wir unser Gepäck auf der Terrasse erst mal mit einer Plane ab. Hier mal ein Einblick, was sieben norwegen verrückte Angler so an Gepäck mit sich rum schleppen.


picture.php


Nachdem der Vermieter uns das Haus aufgeschlossen hatte und uns in die Besonder-heiten der Einrichtung (z.B. zentrale Staubsauger-anlage, Fußboden-heizung) eingewiesen hatte, wurden die Zimmer verteilt und so langsam wurde das Chaos auf der Terrasse wieder übersichtlich.

picture.php


Und auch das Wetter schien sich zu bessern. Ein herrlicher Regenbogen zeigte sich am Himmel.


Nachdem der Vermieter noch eine kleine Ausfahrt mit einer Diesel-schnecke durch-geführt hatte, bei der er neben der reinen Erklärung des Bootes auch auf die Gefahrenstellen bei der Ausfahrt hinwies, wurde mit dem Zusammenbau der Angel-ausrüstungen begonnen. Doch leider hielt der Regenbogen nicht, was er versprach, Schon nach kurzer Zeit schlug das Wetter wieder um. Es regnete wie aus Eimern.

picture.php


Obwohl es uns in den Fingern juckt, ver-zichteten wir wegen des schlechten Wetters am ersten Tag auf eine Ausfahrt. Stattdessen stand Fachsimpeln auf dem Programm. Das für und wider der einzelnen Montagen stand zur Diskussion. Erst gegen Abend lässt der Regen langsam nach und die Sonne bricht durch die Wolken. Die Hoffnung steigt, dass der Wetterbericht für morgen recht behält und der Wind nachlässt.

Donnerstag, den 08.09.11

Ab 06:00Uhr trudeln die ersten Kurzschläfer zum Frühstück ein. Lutz hat den Kaffe fertig und die Brötchen sind bereits aufgebacken. Durch die anregenden Gespräche ist auch bald der Rest der Crew am Frühstückstisch versammelt. Und dann hält uns nichts mehr. Es geht raus aufs Wasser. Bereits kurz hinter der Hafenausfahrt wird der erste Stopp eingelegt und die Makrelenvorfächer gehen über Bord.

picture.php


Bereits nach kurzer Zeit steht fest. Makrelen gibt es hier ohne Ende. Auf Grund des doch noch relativ starken Windes und der noch sehr kräftigen Dünung bleiben wir heute im vorderen Schärenbereich.
Es wird auch gut gefangen, aber leider überwiegend nur „Kleinkram“.
Um 14:00 Uhr entschließen wir uns dann rein zufahren und unseren Fang zu versorgen. Immerhin bringen wir schon am ersten Tag 15 Kilo Fischfilet in die Truhe. Makrele, Seelachs, Dorsch, Wittling oder Pollack steht auf den Gefrierbeuteln. Der einzige Rotbarsch erhielt wegen seiner Größe keinen Platz in der Fischkiste.
Nach einem kräftigen Kaffee und einer warmen Mahlzeit geht es dann noch mal raus. Jetzt steht Naturköderangeln auf dem Programm. Die Ködermakrelen sind wieder kurz vor der Hafenausfahrt schnell gefangen und es geht zum ausgesuchten Angelplatz. Um es kurz zu machen. Der Versuch scheiterte kläglich. Auf der Tour, die gegen 20:30 Uhr endete, wurde kein einziger verwertbarer Fisch gefangen.
Die abschließende Bewertung des ersten Angeltags lautet trotzdem: Zufriedenstellend. Es kann aber ruhig noch besser werden.

picture.php


Freitag, 09.09.2011

Heute war ein ausgesprochener Sch...tag.
Nicht nur, dass wir in unserem Boot in über 7 Stunden Angelei nur ein paar Köderfischmakrelen und zwei kleine Lumb und einen Pollack gefangen haben. (Lediglich im Boot zwei wurde auch ein Küchendorsch ins Boot gezogen). Nein, heute hat mich dann auch noch Neptuns Rache erwischt und ich bin mal so richtig seekrank geworden. Gott sei dank waren meine Mitfahrer so einsichtig und haben mein Abbruchverlangen ohne Murren akzeptiert.




Samstag, 10.09.2011

Ich weiß nicht, was ich verbrochen habe, aber in diesem Jahr kommen Norwegen, der Fisch, das Wetter und ich einfach nicht richtig zusammen. Auch den heutigen Tag kann man wieder fast vergessen. Wir haben zunächst wieder vor der Hafeneinfahrt unserer Köderfischmakrelen gefangen und sind dann raus gefahren zu unserem ausgesuchten Angelpunkt ca. 8,5 km westlich der Küste. Hier haben wir zunächst mal versucht mit Naturköder zu fischen. Da das nicht erfolgreich war, haben wir die nächstgelegenen Unterwasserberge gesucht und haben die Pilkruten wieder aktiviert. Aber außer den allgegenwärtigen Makrelen haben wir nur Köhler gefunden. Etliche davon waren zwar „küchentauglich“, aber die Masse fand den Weg zurück ins Wasser. Da wir uns zwischenzeitlich bis auf ca. 3,5 km dem so gepriesenen Yraskallen genähert hatten und auch der Wind sich nach dem Wetterbericht im „vertretbaren“ Bereich halten sollte, entschlossen wir uns die Fahrt dorthin zu wagen. Leider stellte sich dieser Entschluss dann als Doppelflop heraus. Weder an den Angeln noch auf dem Echolot zeigte sich Fisch. Lediglich einen küchenverwertbaren Pollack konnten wir vor dem Ertrinken retten und ins Boot ziehen. Und schon nach kurzer Zeit frischte der Wind, ganz entgegen der Vorhersage, doch so auf, dass es auch in unserer doch relativ seetüchtigen Dieselschnecke ungemütlich wurde. Also haben wir das Unternehmen Yraskallen bereits nach einer knappen halbe Stunde abgebrochen und uns wieder in Küstennähe verdrückt. Hier ging aber heute außer Makrele gar nichts. Auch die zweite Ausfahrt zu der wir uns dann gegen 18:00 Uhr noch mal aufrafften, war eine Nullnummer.
Also bleibt uns wieder nur die Hoffnung auf den nächsten Tag. Aber die bleibt. Zumindest heute noch.

picture.php



Sonntag, 11.09.2011

Bin heute Morgen hoffnungsvoll aufgewacht. Doch ich hatte die Augen noch gar nicht richtig auf, da vernahm ich schon intensives Regen-geprassel. Es schüttete wie aus Eimern. Auch der Wind spielte mit in der Schicksals-melodie des schlechten Wetters. Doch wir lassen uns nicht unterkriegen. Nach dem Frühstück stiegen wir in die Regenklamotten und es geht raus. Unseren ursprünglichen Plan einige Unterwasserberge der zweiten Reihe zu befischen, gaben wir gleich auf und biegen nach Norden ab. Hier knapp unter Land ist es halbwegs erträglich. Aber auch hier merkte man die sich wahnsinnig schnell ändernden Wetterverhältnisse. Die Wasseroberfläche verwandelte sich in kürzester Zeit von leicht wellig über wellig bis zu „Schaum tragend“ und wieder zurück. Die Driftgeschwindigkeit wechselten gem. GPS-Anzeige zwischen 0,2 km/h und 3,2 km/h. Aber es gelangt uns wenigstens einige filetierwürdige Fische in die Fischkisten zu legen.
Gegen 13:30 Uhr fuhren wir dann in den Hafen. Lutz hatte als Sonntagsessen, Rindsrouladen mit Salzkartoffeln und Rotkraut vorbereitet. Während er die letzten Vorbreitungen für das Essen traf, versorgte der Rest der Mannschaft den Fisch im Fliesbandverfahren (einer schneidet die Filets aus dem Fisch, der nächsten entfernt die Haut und die noch vorhandenen Gräten, er letzte in der Reihe spült die Filets in Salzwasser ab und füllt sie in die Zwiebelsäcke mit denen sie zum Trocknen aufgehängt werden). Diesmal waren es drei kleine Pollacks und einige Seelachse und Makrelen. Als Lutz zum Essen rief, sind die Fische versorgt und der Filetierplatz wieder gesäubert. Nach dem Essen, das übrigens wie immer wieder gut gemundet hat, wurden die Fischfilets noch in Gefrierbeutel eingetütet. Die Beutel wanderten dann beschriftet in die Gefriertruhe auf dem Flur der Wohnung und nun hätte es eigentlich noch mal rausgehen können. Doch die Ausfahrt wurde mit Rücksicht auf die Formel-Eins-Fans auf später verschoben.
Dieser Versuch ging total in die Hose. In drei Stunden lediglich einen Köhler. Und was noch frustrierender ist, der Wetterbericht sagt für morgen und übermorgen auch nichts wirklich Gutes voraus. Ich glaube, heute Abend werden wir die Hoffnung mal mit dem einen oder anderen Schlückchen aufrecht erhalten müssen.

Montag, 12.09.2011

Heute fasse ich mich mal kurz.
Vormittags wie immer: Köhler und Makrelen, Makrelen und Köhler. Dazu mal mehr und mal weniger Wind. Das gilt auch für den Regen. Nachmittags zunächst halbwegs erträgliches Wetter. Naturköderangeln ist angesagt. Aber schon kurz nach erreichen des Angelplatzes schlägt das Wetter wieder um und das ganze wird wieder eine Nullnummer. Wenn das so weiter geht, werden wir unsere Fischkisten wohl nicht überfüllen können und eigentlich sollten die Makrelen als Köder dienen und nicht den Hauptbestandteil des Fischexportes bilden. Da helfen auch alle Tipps und das Daumendrücken der daheim geblieben in den Foren nichts. Man glaubt nicht, was wir heute alles probiert haben. Aber die Makrelen und Kleinköhler gehen auf alles los. Selbst Pilker die größer sind als sie selbst, werden angegangen. Und was nicht gebissen hat, wird gehakt, egal ob Drillinge oder Einzelhaken im Einsatz sind. Und wenn ich es nicht selber gesehen hätte, (ich sitze ja als Steuermann, direkt vor dem monochromen Bildschirm des Echolots) würde ich es nicht glauben. Aber die Fische stehen so dicht neben- und übereinander, dass dort bei Tiefen von über 100m lediglich 20 m angezeigt werden. Eigentlich wollten wir ja überwiegend Naturköderangeln betreiben (haben wir bisher auch auf jeder Tour ausprobiert). Aber da geht gar nicht. Also bleiben nur das Pilken und der
Gummifisch. Inzwischen wird jeder Fang, der nicht Makrele oder Köhler ist, als Triumph beklatscht.
Mal sehen wie sich das ganze weiter entwickelt. Im Moment widersprechen sich die Wettervorhersagen noch. Wir hoffen mal, dass der Bericht mit dem besseren Wetter zutrifft.

Dienstag, 13-09-2011

Heute ganz kurz.
Totalausfall. Bei dem Sturm geht nichts, es sei denn, der Verstand hat ausgesetzt.
Also ist „Verbleiben auf Stube“ angesagt. Das traurige daran ist: Es ist kein dritter Mann zum Skat dabei. Also bleibt als Skatgegner nur der PC. Lutz und ich analysieren die einzelnen Spiele und versuchen uns in verschiedenen Strategien. Zwischenzeitlich beschäftigen wir uns mit lesen der Seekarte und stecken mal die möglichen Ziele für die nächsten Tage ab. Anschließend werden die einzelnen Routen ins Hand-GPS eingegeben. Wir sind auf alles vorbereitet. Jetzt hängt alles am Wetter-


Mittwoch, 14-09-2011

Gott sei Dank, der Wind hat nachgelassen. Hoffungsvoll geht es gleich nach dem Frühstück in die Boote und raus aufs Wasser. Obwohl fast kein Wind geht, steht hier doch noch eine kräftige Dünung. Wir beginnen gleich rechts hinter der Hafenausfahrt mit dem Angeln. Zunächst tut sich nichts, Aber schon nach kurzer Zeit sind sie wieder da, die Makrelen. Es ist kein Durchkommen. Wir suchen uns einen neuen Platz nordwestlich der ersten Lachsfarm. Auch hier überwiegend nur Makrelen und kleine Köhler. Also wieder Platzwechsel, Wir versuchen unser Glück hinter dem ersten Schärengürtel. Hier kommen nun die Naturköderangeln zum Einsatz. Als nach ca. 1,5 Stunden sich immer noch nichts tut, entschließen wir uns wieder einen neuen Punkt zum Pilken anzufahren. Die Wellen sind zwar noch relativ hoch, aber doch sehr langgezogen. Im Vertrauen auf die „Seetüchtigkeit“ unser hochwandigen Dieselschnecken, fällt die Wahl auf einen 65 m Berg ca. 8. km vor der Küste. Nach der Echolotanzeige steht der Fisch hier gestapelt. Aber es ist kaum ein Durchkommen durch die Kleinköhler, die so bei ca. 10 Meter stehen. Wir sind uns relativ sicher, dass unter den Köhlern Dorsche stehen müssen. Aber selbst mit Pilkern der 350 - 400 Gramm Klasse ist kein Durchkommen. Nach ca. 1 Stunde müssen wir den Platz verlassen, der Wind ist wieder stärker aufgefrischt und das Wasser wird richtig kabbelig. Bis dahin haben sich doch schon einige gekehlte Küchenköhler in den Fischkisten angesammelt. Nach einem 35 Minuten dauernden Tanz auf und zwischen den Wellen, haben wir dann den Schutz der ersten Schärenkette wieder erreicht. Nach einem kurzen Angelhalt, der wieder im Makrelendschungel landet, schippern wir dann doch in den Hafen. Nachdem die Fische versorgt sind, wird gegessen und dann eine Ruhepause eingelegt. Wir hoffen, dass sich derweil der Wind wieder legen wird und wir am Abend noch mal raus können. Doch daraus wird nichts. Also wie schon so oft bleibt mal wieder nur die Hoffnung auf morgen. Aber wenn man ehrlich ist, kann man bei der Vorhersage (Near gale, 14 m/s from north-northwest) nicht wirklich dran glauben.


Donnerstag, 15-09-2011

Haben uns heute wieder bei grenzwertigen Bedingungen durch die küstennahe See gequält. Sind immer noch auf der Suche nach Fischen, die es wert sind, abgelichtet zu werden. Aber bisher eben nur Fehlan-zeigen. Als besonderer Fang könnte bestenfalls eine Möwe gelten, die bei dem Versuch eine Makrele zu ergattern, mit einem Fuß am Pilker hängen blieb. Konnte aber ohne sichtbare Folgen befreit werden. Aber leider hat keiner daran gedacht, dies zu fotografieren. Die obligatorische Mittagspause wurde neben der Versorgung des Fanges, natürlich auch zur Stärkung der Mannschaft genutzt. Nachdem „Vorkoster“ Günter das Essen für gut befunden hatte, wurde ordentlich zugelangt.

picture.php


picture.php


Beim Naturköderangeln ging heute auch wieder gar nichts. Aber beim Pilken konnten doch etliche küchenverwertbare Köhler und Makrelen eingesammelt werden. So haben wir trotz der witterungsbedingten Einschränkungen die Truhe bereits am vorletzten Angeltag soweit gefüllt, dass jeder seine Transportkiste im erlaubten Umfang füllen kann.
Für morgen steht also die Jagd nach dem Trophäenfisch auf dem Programm. Im Moment ist der Wetterbericht so, dass es klappen könnte. Es ist beabsichtigt, morgen schon sehr früh zu starten. Mal sehen, ab wann das möglich sein wird. Fast die ganze Mannschaft liegt deshalb auch schon um 22:15 Uhr in den Betten und träumt vom morgigen großen Fang. Ich werde dann auch gleich dem Chor der Motorsäger beitreten.

Freitag, 16-09-2011

Im Vertrauen auf den Wetterbericht von www.yr.no haben wir uns auf Wecken um 05:00 Uhr geeinigt. Als wir aus den großen Fenstern der Essecke auf den Hafen schauen, biete sich uns das Bild, auf das wir schon sehnsüchtig gewartet haben; spiegelglattes Wasser und sich nicht bewegende Baumkronen auf den Anhöhen. Die Fahrt zu den Top-Angelstellen weiter draußen könnte heute endlich möglich sein. Als erstes steht der 65m Berg auf dem Programm und von dort soll es dann evtl. noch zum Yraskallen gehen. Vor der Hafenausfahrt ist dann die See schon nicht mehr ganz so ruhig. Aber wir tuckern mit unseren Dieselschnecken weiter Richtung offene See. Hinter den Schären steht dann doch noch eine ordentliche Dünung. Aber im Vertrauen auf unsere Boote geht es weiter, dem 65m Berg entgegen. Nach Aussage des Vermieters sind die Boot bei 2000 -2500 U/min am verbrauchsfreundlichsten, wir machen damit ca.10 km/h. Nach einer ¾ Stunde haben wir unser Ziel erreicht. Wir lassen die Pilker, die mit Überbeißermontagen versehen sind, in die Tiefe fallen. Schon nach kurzer Zeit ruckeln die ersten Köhler an den Angeln. Dies wird erst ml ignoriert. Wollen doch mal sehen, ob unsere Vermutung, dass unter den Köhlern Dorsche stehen, zutrifft. Und was ist? Es ist so. Philip ist der erste, der einen kräftigen Schlag in der Rute verspürt. Jetzt beginnen die Momente, die jedes Angelherz höher schlagen lässt. Der Drill Mensch gegen Fisch. Immer mit der Angst im Nacken, dass der Hacken nicht richtig sitzt und der Fisch irgendwo auf dem Weg nach oben aussteigt. Aber diesmal siegt Philip. Endlich, der erste richtig gescheite Dorsch wird mit dem Kleff ins Boot gehoben.

picture.php


Wir fangen zwar nicht massig, aber auf jeder Drift haben wir 2 bis 3 Dorschkontakte. Leider können wir nicht alle landen, da doch viele nach kürzester Zeit wieder aussteigen. Man kann ja nicht immer gewinnen. Aber wir ziehen doch etliche schöne Dorsche aus dem Wasser. Als die Bisse dann weniger werden, verlegen wir zum Yraskallen. Leider wurde er seinem Ruf als die heißeste Angelstelle nicht gerecht. Wie sagt man so schön? Absolut tote Hose. Also geht es nach diversen erfolglosen Driften über die unterschiedlichsten Stellen auf dem Yraskallen zurück zum 65m Berg. Aber auch hier ist jetzt „hängen im Schacht“. Da sich so langsam auch menschliche Bedürfnisse einstellen, brechen wir kurz nach 14:00 Uhr ab und fahren zurück in den Hafen.

picture.php


Das war es nun. Die Angeltour Bømlo 2011 ist beendet. Am Steg angekommen, beginnt das Rückrüsten der Boote, die letzten Fänge werden noch versorgt und die Angeln demontiert, gereinigt und eingepackt. Nachdem die letzten Fischreste vor dem Hafen an die Möwen verfüttert und die Boote gereinigt sind, ist Grillabend mit Restgetränkevernichtung angesagt.



picture.php


Samstag, 17-09-2011

Motto für heute lautet: Erst mal ausschlafen, dann frühstücken und ganz langsam die Klamotten verpacken und die Hütte Besenrein machen. Wir haben Zeit. Unsere Fähre ab Stavanger legt erst um 21:00 Uhr ab. Fahrzeit dahin ca. 3 Stunden und da uns der Vermieter gesagt hat, dass unser Haus nicht gleich wieder belegt wird und wir uns mit dem Verlassen Zeit lassen könnten, haben wir also viel Zeit.

Zeit für eine erste Bewertung unserer Tour:

Teilnehmer: Top Truppe. Alle sehr teamfähig und vor allem Lutz als „Reisemanager“ hat alles voll im Griff. Nur die versprochenen Naturködererlebnisse fallen leider aus.

Herfahrt: Auch wenn die Fahrt mit der Fjordline von Hirthals nach Stavanger und Benutzung einer Inlandsfähre nicht unbedingt die kostengünstigste ist, empfand ich sie als sehr erholsam, da die Autofahrt von Oslo oder Larvik an die Küste doch sehr zermürbend sein kann.

Unterkunft: Das Haus ist erste Sahne. Alles neu und peinlichst sauber. Wir haben beim Wechsel im Nachbarhaus gesehen, wie peinlichst hier gereinigt wurde. Die Betten kamen zum Lüften nach draußen, die ganze Wohnung wurde gesaugt und gewischt, sogar die Schränke wurden ausgewischt.
Sehr gute Ausstattung. (nur die Betten dürften für mich etwas härter sein) und für mich neu ist, dass es in Norwegen doch tatsächlich auch Kleiderschränke gibt. Mit vier Schlafzimmern und zwei Bädern für bis zu 8 Personen bestens geeignet.

Boote: Die Dieselschnecken sind mit einem fest eingebauten monochromem Echolot ausgestattet. Dazu gibt es vom Vermieter ein mit Seekarte hinterlegtes Hand-GPS-Gerät auf dem auch schon die „besten“ Angelstellen eingespeichert sind. Die Boote sind bei normaler Fahrweise zwar keine Flitzer, aber sehr sparsam, gut gewartet und können ohne Probleme in die Klasse „rauhwasserfähig“ eingestuft werden. Ohne diese Boote hätten wir selbst am letzten Tag die Angelstellen weiter draußen nicht aufsuchen können.

Angelrevier: Von der Seekarte her ein sehr interessantes Gebiet. Leider konnten wir witterungsbedingt nur wenige Stellen aufsuchen. Das Naturköderangeln war leider völlig erfolglos. Mit Pilkern und auch mit Gummifisch ist eine umfangreiche Artenpalette zu fangen. Auf unsere Fangliste stehen, Dornhai, Dorsch, Katzenhai, kleiner Rotbarsch, Köhler, Lumb, Makrele, Pollack, Schellfisch, Stöcker, Wittling, sowie Seestern und Möwe. Nach den Eintragungen im Gästebuch soll es auch Lengs hier geben. Uns waren sie leider nicht gegönnt.
Und hier noch ein paar Angaben für die
Statistik:

Insgesamt hat „Boot Eins“, besetzt mit Peter, Philipp, Günter und mir etwa 273 km zugelegt. Wir waren lediglich ca. 62 Stunden auf dem Wasser. (diese Zeit habe ich auf anderen Fahrten nicht mal im Bett zugebracht). Dabei hat unsere Dieselschnecke knapp 60 Liter Diesel verbraucht. Zusammen haben wir mit beiden Booten etwa 120 kg Fisch verwertet. Unter Berücksichtung des gegessenen Fisches haben wir sieben unsere zulässige Quote in etwa erfüllt und auch eingehalten.

Alles im allen: Eine etwas verwindet, aber doch schöne Tour.

Skitt Fiske – Petri Heil

picture.php



P.S.
Warum sah die See nicht öfters so aus und warum mussten wir uns auch noch über solche Fänge ärgern?

picture.php
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben