Reisebericht 11, Norwegen auf dem Kystriksveien zu den Lofoten

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Norwegen auf dem Kystriksveien zu den Lofoten 2011

Dieser Reisebericht wird sich von den bisher eingereichten deutlich unterscheiden, da das eine Rundreise ist. Es wird nur wenig über Fische berichtet werden, sondern viel über die Natur und über die Reise an sich. Leider wird dieser Reisebericht auch etwas länger, da sehr viel Information drin steckt. Vielleicht kann sich ein fischender Camper doch die eine oder andere Anregung daraus mitnehmen und ich gebe gerne nähere Auskunft.
„Auf dem Kystriksveien…“ das ist die alte Küstenstrasse, der Riksveien, die Reichstrasse, die RV 17, die „Traumstrasse ins Land der Mitternachtssonne“ und die liegt an der Küste von Namsos bis Bodø über 600 km an der „Wespentaillie“ Norwegens. Nicht weniger als sechs Fähren sind nötig und wir werden uns bei dieser kurvigen und bergigen Strecke viel Zeit lassen, es gibt so viel zu sehen…..
Dies ist unsere vierte Scandinavienreise und da wissen wir schon, was wir einpacken müssen und was uns wohl erwartet. Am 16.6.2011 geht es los, aus dem Fichtelgebirge erst mal nach Rostock und um 15:00 stehen wir ganz oben auf der Fähre in Poolposition. Wir, das ist meine Frau und ich und zu uns gehört der Skoda Superb mit dem 7 Jahr alten Eriba-touring GT, einem 566 cm langen Troll.

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Um 21:00 verlassen wir die Fähre in Trelleborg. Ein handfestes Gewitter begrüßt uns und wir bleiben gleich neben dem Hafen stehen. Am nächsten Morgen erinnern nur noch Pfützen an die Wassermassen und um 6:05 geht es weiter, vor Göteborg wird gefrühstückt und nach einer abwechslungsreichen Fahrt entlang des Värnsee erreichen wir bei Rottneros nach 605 km einen einfachen Campingplatz, mehr ein Abstellplatz hinter einem Rasthaus. Die zwei Jahre lang genau geplante Reiseroute wird wegen der unübersehbaren Strassensperrungen in Zentralnorwegen nach Schweden verlegt und auch da sind die Flüsse und Moorgebiete randvoll. Erst auf der Höhe von Oppdal betreten wir Norwegen und am breit dahinfließenden Glåma bei Tolga wird am Kvennan Campingplatz übernachtet. Unser Navi schickt uns am 4.Tag teilweise über Schotterstrassen über Tynset – Ulsberg – Oppdal das romantische steile Driva-Tal hinab an das Nordmeer. Dort sind die zwei Fährstrecken bei Kvanne und Aresvika zu überstehen und nach 367 km stehen wir am Campingplatz Nothaugen östlich von Aukan.

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Vom Ufer aus unter der ersten großen Brücke Richtung Kristiansund kann ich nach über 1 km Fussmarsch 1 Pollak und 2 Dorsche angeln, alle um 70 cm lang. Von 9 Grad C morgends steigt die Temperatur auf 22 Grad C und der Regen der letzten Tage hat endlich ein Ende. Die Rosen blühen an hohem Hecken rund um den Platz, aber viele

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Griebelmücken vertreiben uns, so geht es am nächsten Tag weiter entlang der Trondheimsleia auf einspurigen kurvigen Strassen über Kyrksæter zum Vågen-Camping auf der Insel Hitra. Nicht nur im Tunnel unter dem Meer, auch sonst ist es so steil. Der Campingplatz ist fest in deutscher Anglerhand. Leider ist es zu Fuß recht umständlich einen vernünftigen Angelplatz von Land aus zu erreichen. Ich kann mehrere Köhler und Dorsche um 70 cm erwischen, das war es aber schon. Meine Frau erfindet immer neue Fischgerichte und jeder weiß doch, wie gut der frische Fisch schmeckt.

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Es fängt wieder an zu regnen, wir packen nach zwei Tagen das nasse Vorzelt ein und fahren erst mal eine ganze Runde um die Insel Hitra. Am Festland biegen wir bei Orkanger nach Norden ab und setzen mit der Fähre nach Brekstad über. Bei dem Schloss Austrått aus dem 16.Jh ist ein hübscher Campingplatz und von der Mole des Hafens ist gut zu angeln. Das Vorzelt wird getrocknet und uns geht es gut.

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Am 8.Tag geht die Route über Åfjord nach Osen an der Westküste. Die Berge sind von den Gletschern glattgehobelt. 4 km vom Campingplatz entfernt unter einer Brücke ist gut zu angeln. Von meinen 11 Köhlern verschenke ich viele, aber die über 40 cm langen Makrelen werden behalten.

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Am Abend feiern die Norweger ihr Sonnwendfest mit Openairkonzert, Grillen und viel Bier. Zum Schutz vor möglichem Regen sind viele Pavillions aufgestellt.

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Wir sind gut ausgerüstet, sogar Fischbesteck hat meine Frau im Wohnwagen immer dabei. Es muss nicht sein, daß „Campen der erste Schritt zur Verwahrlosung ist“, wie uns jemand mal erklärte.

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Am nächsten Tag ging es durch Namsos auf die äußerste Spitze der Insel Otterøya zum Fiskecamp Aglen.

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Mit etwas Glück ist auch vom Ufer was zu erwischen, auch ein über 40 cm langer Knurrhahn geht an den Hacken.

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Was nicht gleich frisch gegessen wird, das wandert filetiert und gut verpackt in den kleinen 35 L Gefrierschrank, der hinter dem Fahrersitz in den Kombi passt. Direkt vor unserem Stellplatz steht diese schiefe Hütte.

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Fotomotive bietet Norwegen fast an jeder Ecke.

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Rings um den Campingplatz blühen die Wiesen und bei einer Wanderung ist schnell ein Blumenstrauß für den Tisch im Vorzelt gepflückt.

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Orchideen blühen im Sumpf in unterschiedlichem Farbspiel.

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Nach drei Tagen ging es am 12.Tag wieder über die große Brücke aufs Festland, vor Namsos biegt die Strasse zur Fähre Höfles – Lund ab. Eine weitere Fähre war dann auf die Insel Leka nötig und nach 160 km stehen wir auf dem terassenförmig angelegten Campingplatz.

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Im Hintergrund begleitet uns immer das Gebirgsmassiv mit dem 1063 m hohen Heilhornet. Ca 5 km muss man vom Campingplatz aus zur Brücke auf die Insel Madsøya fahren. Unter ihr kann man angeln, bei mehr als 30 Gramm Pilker besteht jedoch im Tang große Hängergefahr. Eine Inselrundfahrt zeigt bizarre Felsen aus dem Ofolitt-Komplex, das ist ein Serpentingestein und stammt aus dem atlantischen Graben. Mit 4 – 5 Millionen Jahren ist es eines der jüngsten Gesteine in Norwegen und bei entsprechendem Sonnenlicht leuchtet der Inselbereich rot auf.

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Nach zwei Tagen geht es am 14.Tag weiter, die erste Fähre auf das Festland bei Gutvik und dann die Fähre Holm – Vennesund.


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Erst hängen noch die Wolken über dem Meer, dann kommt die Sonne heraus und auch die Fische. Es kocht an der Oberfläche.

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Bei Vik zweigen wir nach 64 km Richtung Sømna ab. Dann ist es noch 5 km einspuriger Schotterweg bis zum Campingplatz Bjørnvika. Im Sonnenschein stehen wir ganz rechts am Ufer.

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Der Campingplatzwart sammelt alles, Autos, Radios und Pumpen. Er schickt mich auf die andere Seite der Halbinsel bis Ånvik. Die 20 km lohnen sich, im Ursfjorden kann man vom Ufer Pollak und Dorsch mit gut 80 cm erwischen … so sie gerade vorbeikommen.

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Ein Ausflug in das ca 50 km entfernte Brønnøysund steht auf dem Programm. Von der Brücke will ich die Durchfahrt des Hurtigrutenschiffes fotographieren. Zuerst liegen zwei Boote mit Scheerbalken zum Mähen von Tangfeldern unter mir, dann geht der Blick weit über Brønnøysund hinweg. Noch liegt das Schiff am Kai.

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Dann schiebt es sich majestetisch unter mir durch und verschwindet in Richtung Torghatten.

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Das Filetierhaus am Campingplatz bietet viel Platz, auch für Trophäen.

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Die abendliche Sonne färbt alles mit warmen Farbtönen.

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Bei Ebbe schauen viele Tanghügel aus dem Meer blau ist das Licht um 21:37 und bei rotem Licht um 22:56 kräuselt der Wind das Meer.

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Beim Wandern finden wir viele Blüten, manche wie zu Hause, aber andere dann doch wieder nicht.

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Mal eine Information zu unserer Zeiteinteilung…… wir haben keine zeitliche Begrenzung, bleiben wo es uns gefällt und das Wetter passt. Bei den weiten Entfernungen Richtung Norwegen müssen natürlich die Anfahr- und Heimfahrtstrecken heftig ausfallen, dann jedoch sind die Tagesetappen sehr kurz, oft nur um 100 km. Das bringt den Vorteil mit sich, unterwegs viel Zeit zu haben und auch immer sehr bald den nächsten Campingplatz zu erreichen. Da können wir uns immer den besten Platz aussuchen. ….und dann (wenn nicht schon unterwegs) habe ich Zeit, mal nach den Fischen zu schauen.

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Kleinere Inselrücken sind bei Ebbe trockenen Fußes zu erreichen, aber fast verpassen wir den Rückweg. Da helfen uns nur noch einige beherzte Sprünge, die Flut ist sehr schnell da.

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Im Filetierhaus ist auch ein großzügiger Kühlraum, da kann man alles Einfrieren, was sonst auf einmal bei meinem Gefrierschank problematisch geworden wäre. Das ist die Ausbeute von 3 Stunden angeln vom Ufer aus. Ein Dorsch hatte fast 8 Pfund.

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Nach 3 Tagen wird der Wind immer heftiger und so ziehen wir am 17.Tag weiter. Nach Auffüllen unseres Proviantes in Brønnøysund geht es auf die Fähre Horn – Anndalsvåg und nach 17 km kommt die nächste Fähre Forvik – Tjøtta. Gut, daß die Abfahrtzeiten der Fähren aufeinander abgestimmt sind und man gerade 30 Minuten Zeit hat, zum Schauen was alles am Wege liegt.

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Abwechslungsreich sind die Inseln auf diesem Fährabschnitt, teilweise landwirtschaftlich genutzt, mal grün, grau oder rot.

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Nach 96 km stehen wir auf einer Granitplatte direkt über dem gischtenden Meer. Der Campingplatz Sandnessjøen liegt neben dem Stokka-Flughafen, aber da ist kaum Fluglärm. Ein sinnvolles Angeln ist bei Gegenwind, starker Brandung und relativ flachem Uferverlauf mit viel Tang nicht möglich. Dafür zeigt sich das Gebirgsmassiv der „Sieben Schwestern“ auf der anderen Seite je nach Tageszeit in unterschiedlicher Beleuchtung. Der Campingplatz hat einen ganz neuen Sanitärraum und ist jedoch mit 250 NOK (=34 €) für eine Nacht der teuerste der ganzen Tour.

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Hinter der Insel Dønna verschwindet dann die Sonne, um uns beim Frühstück wieder zu leuchten.

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Nach dem Frühstück geht es am 18.Tag weiter, hinter Sandnessjøen wartet die 1073 m lange und 45 m hohe Helgelandsbrua auf uns und dann warten wir auf die Fähre Levang - Nesna. Es weht auf dem Meer ein schneidender Wind bei 10 Grad C, ohne dicke Jacken geht nichts.

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Nach Nesna kommt ein Pass mit vielen Serpentinen, von oben haben wir wundervolle Ausblicke auf den Sjona-Fjord und wir müssen durch manchen über 6 km langen Tunnel. Ich freue mich, wenn es in den engen und schlecht beleuchteten Tunnel wenig Gegenverkehr gibt und kann sogar mal bei der Fahrt im Tunnel fotographieren.

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Nach 141 km sind wir auf dem Polarcirkelen-Campingplatz angekommen, 3 km neben der Fähre Kilboghamn. Um 23:10 weckt mich ein rotes Licht, wie Flammen, im Wohnwagen.

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Um 23:51 wandert die Sonne dann bis zu den Bergen und erscheint um 3:09 wieder im Einschnitt zwischen den Bergen.

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Nach der kurzweiligen Nacht stehen wir schon um 9:00 an der Fähre in Kilboghamn, um die erste der nur alle zwei Stunden fahrenden Fähren nach Jektvik zu erreichen. Unser Gespann ist 1060 cm lang und wird von mir beim sich bei jeder Fähre wiederholenden Aushandeln des Fährtarifes als „bis zu 10 m“ lang eingestuft. Es hat immer geklappt. Ab 10 m wird es deutlich teurer, auch so kostet diese Fährverbindung bei 60 Minuten Fahrzeit 355 NOK (=48 €). Da hat die Natur wieder mal Kuchen gebacken und wir passieren das Polarkreiszeichen.

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In Jektvik kaufen wir Proviant für die nächsten Tage ein und verlassen die RV 17, um einen Abstecher von 32 km bis an die Landspitze bei Åmnes zu machen. Zuerst geht es oben am Bjærangfjord entlang und wir biegen am zweiten Bild am Ende des Fjordes auf das nördliche Ufer um.

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Dann haben wir den uns schon bekannten Campingplatz am Meløyfjord erreicht. Nach 67 km sind wir um 13:10 da und eine sehr gut gebaute junge Frau im sehr knappen Bikini bei 16 Grad C Außentemperatur lässt uns auf die Campingwiese. Von einem Hügel mache ich ein Bild Richtung Campingplatz und Meer und ein Bild Richtung Landinneres.

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Abendstimmung am Meløyfjord und wieder eine Wanderung am nächsten Tag.

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Jeden Morgen zur Frühstückszeit begegnen sich vor der Küste zwei Hurtigrutenschiffe und fahren sehr knapp an den Felsen vorbei, von denen ich sehr gut angeln kann.

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Nach drei Ruhetagen verlassen wir am 22.Tag Åmnes und bald haben wir am Holandsfjord die Fähre zum Svartisen erreicht. Unser Gespann bleibt in der Sonne stehen.

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Bis 50 m unterhalb des Gletschers sind gut 3 Stunden einzuplanen, erst um den See laufen, dann geht es über glatte Steinplatten hinauf und am Schluss wird geklettert.

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Die vom Gletscher freigehobelten Steinoberflächen zeigen, welche Gewalten auf das weiche Material im Erdinneren einwirkten. Kaum ist der Gletscher weg, erobert die Natur diesen Bereich wieder.

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Das mehrere Meter hohe Eis des Svartisen ist wirklich soooo blau.

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Jäger und Gejagter direkt unterhalb des Gletschers.

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Steine und Lawinen haben die 40 mm starken Geländer aus Baustahl völlig platt gebogen. Dieser Bereich ist sehr unangenehm zu begehen, es liegt Sand und Geröll auf den Steinplatten und teilweise läuft dann noch großflächig Wasser darüber. Froh blicken wir dann von der Fähre zurück und beim Auto angekommen herrschen dort drinnen Temperaturen wie in der Sahara. Aber unser Gefrierschrank hat es gut überstanden.

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Steil geht die Straße bergab, meiner Frau gefällt es gar nicht, wenn ich während des Fahrens vom Steuer aus fotographiere. Hinter dem Svartisentunnel sind wir bei Glomfjord wieder am Meer.

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Nach 112 km, vorbei an so markanten Bergformationen, erreichen wir hinter Ørnes bei Mevik einen sehr primitiven Campingplatz.

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Nur je eine Toilette für Frauen und Männer und die Duschen sehen sehr glibbrig aus. An einem kleinen Bach bei dem Campingplatz, beim Hafen und am Sandstrand angle ich vergeblich. Aber beim Abendessen geniessen wir die tolle Aussicht auf den Fjord. Hinter mir ist links am Rande das alte Fischerboot zu sehen. Und dann kommt als Entschädigung eine tolle Mitternachtssonne.

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Das Motiv mit dem Fischerboot gefällt mir zu gut. Erst um 01:10 versteckt sich die Sonne hinter den Bergen.

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Am 23.Tag brechen wir um 8:54 von Mevik auf. Über einen langen Pass erreichen wir nach 73 km den Elvegård Campingplatz am Saltstraumen.

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Zwar werden leichte Pilker stark von der Strömung verschleppt, Pilker über 40 Gramm bekommt man jedoch nur schlecht wieder hoch und überall gibt es Hänger. Wir wandern bis zur Saltstraumenbrücke, dort kaufe ich mir eine 1 L Packung Eis, die verschwindet schnell in meinem Bauch. Aber auch der geangelte Seestern sieht gut auf der nun leeren Packung aus.

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Am Abend warten die Möwen darauf, daß die reichlich geangelten Fische ausgenommen werden.

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Die Sonne lässt die Saltstraumenbrücke und die Berge hinter dem Campingplatz aufglühen.

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Nach 2 Tagen und viel Angeln geht es über Bodø 43 km weiter bis zum Campingplatz Geitvågen. Die Toilette ist dort nicht so toll.

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Nachdem der Wohnwagen aufgestellt ist, fahren wir 30 km bis Kjerringøy, eine Fähre über den Mistfjord ist auf der Strecke auch dabei.

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Die 15 aus dem 19.Jh stammenden Gebäude zeigen den ehemals reichsten Handelstützpunkt des hohen Nordens.

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Am Rückweg sammeln wir Steine und Muscheln am Strand. Dieser Körper auf dem dunklen Stein könnte auch von Picasso sein.

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Weit geht der Blick vom Wohnwagen über das Meer. Nach 5 Minuten Abstieg ist man unten an den Klippen, dort ist es gut zu angeln, nur nicht neben dem Toilettenabflussrohr. Am nächsten Tag bummeln wir durch Bodø. Leider ist keine Reservierung für die Fähre nach Moskenes möglich, da gibt es nur ein ganz kleines, bereits vergebenes, Kontingent. Am Kai liegt auch ein Badeboot des Bereiches Nordland.

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Beim Campingplatz ist auch ein Badesee, einfach durch einen Damm vom Meer abgetrennt erwärmt sich bei Sonne das stehende Wasser schnell. Das dürfte wärmer als ein Bad vom Badeboot sein.





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Die Insel Landegode zeigt sich vom Wohnwagen aus gesehen in unterschiedlichem Lichte.

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Am 27.Tag müssen wir um 6:00 aufstehen und nach 12 km stehen wir an dritter Stelle in der Warteschlange der Fähre nach den Lofoten.

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Um 10:15 sind wir erfolgreich auf der Fähre, die Überfahrt von Bodø nach Moskenes dauert 3,5 Stunden. Bei wolkenverhangenem Himmel verlassen wir Bodø, aber bald kommt etwas Sonne und als wir ankommen, da ist es richtig sonnig.

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Direkt in Moskenes liegt hoch auf einer Klippe der Campingplatz, weit unten kann man angeln, doch bei hohem Wellengang wollen die Fische nicht.

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Bald ist die Sonne weg und bedrohliche Wolken ziehen über uns dahin. Die Möwen klauen einem das Essen vom Tisch, den Hunden aus dem Fressnapf, sie haben kaum mehr einen Fluchtinstinkt. Auch das ist einer der Gründe, daß wir hier nicht bleiben wollen.

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Am 28.Tag besuchen wir Å, den letzten westlichsten Ort auf den Lofoten, den Hafen von Sørvågen, schauen uns die Stockfische an (kaufen diesmal keine…) und gehen durch Reine (kennen wir eigentlich alles schon).

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Dann kuppeln wir den Wohnwagen an und fahren auf die Nordseite der Lofoten zum 30 km entfernten Fredvang. Aber leider ist dort das Wetter auch nicht besser.

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Am nächsten Tag besuchen wir Flakstad mit der 1783 gezimmerten Dorfkirche und kaufen für meine Frau in Ramberg einen neuen Posten Wolle ein.

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Denn während ich zum Angeln oft zu lange verschwinde, beschäftigt sie sich mit Lesen und Häkeln. Auf Anraten des Campingplatzwartes versuche ich erst mal unter den elegant geschwungenen Brücken bei Fredvang zu angeln, dann schickt er mich auf abenteuerlichen Straßen zur Südseite der Insel bei Nesland. Doch bei hoher Brandung war von Land aus kein Fisch zu erwischen.

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Am Rückweg sah ich mir noch die Mini-Trockenfische und eines der immer wieder an der Strecke stehenden Skulptur-Denkmäler an.

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Leider war uns das Wetter auch in Fredvang nicht hold, die Mitternachtssonne schimmerte nur blutig durch die Wolken. Also ging es nach 2 Tagen am 30.Tag weiter, 111 km über Nebenstrecken an der Südküste bis kurz vor Kabelvåg.

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Bereits um 11:40 stehen wir auf einem attraktiven Stellplatz auf der Mole. Bei Ebbe ist das Meer weg und die Würmer bauen eine surrealistische Landschaft. Am Nachmittag bummeln wir durch das nahegelegene Svolvær. Wer vom Hoteldach fällt, wird dort aufgespiesst, keine Chance für Zechpreller.

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Im Hafenbereich ist es ganz flach und die Kinder nützen das aus.

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Nach einer schönen Mitternachtssonne geht es auf der neuen E10 am 31.Tag weiter, an schönen Aussichtspunkten vorbei.

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Gute Angelmöglichkeiten finde ich bei den Brücken südlich vom Møysalen Nationalpark am Indrefjorden. Die Campingplatzsuche ist in diesem Bereich der Lofoten etwas chaotisch, so wir fahren wir bis an die südliche Spitze bei Offersoy und auch bis hinter Lødingen, dann über die Kong-Olafs-Veien-Brücke bis Kvitnes und dann wieder zurück nach Sandtorgholmen. Die auf Karten und Prospekten ausgewiesenen Campingplätze sind oft geschlossen, von Dauercampern voll belegt oder überhaupt nicht schön. So haben wir dann 247 km bis zum Standplatz vor dem Sandtorgholmen Hotel am Tjeld-Sundet zurückgelegt. Das ist ein großzügiger vornehmer alter Hof und der Stellplatzbetrieb für Camper wird so nebenbei gemacht.

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Am 32.Tag müssen wir nochmal über die Kong-Olafs-Veien-Brücke, verlassen die E10 und wechseln auf die 829. Es geht auf sehr schlechten Strassen entlang des malerischen Skodbergvatnet und später auf die 825. Am Gratangen finde ich hinter einem abgesoffenen Versorgungsschiff für die Fischzucht einen Traumangelplatz von einem Felsen aus. Fast senkrecht gleitet der Pilker in die Tiefe.

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Weiter geht dann die Campingplatzsuche, nach einem steilen Anstieg landen wir auf der E6 und fahren 13 km nach Norden bis Lapphaugen. Die Camper stehen auf Terassen und haben einen schönen Blick auf die Berge mit ihren Schneefeldern. Nach dem Filetieren der letzten Fänge befreie ich mein Angelgerät vom Salzwasser. Das ist dann der nördlichste Punkt unserer Reise. Die letzten NOK setzen wir am 33.Tag in Bjervik in Fisch-Delikatessen um und vor Narvik biegen wir auf die E10 Richtung Schweden ab.

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Nach langen Bergen und endlosen Seen, wie dem Torne-Träsk sind wir nach 207 km um 12:42 bereits in Kiruna. Bei einem Stadtbummel buchen wir für morgen 9:00 eine deutschsprachige Führung durch das Bergwerk.

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Ein Bus fährt uns tief mit endlosen Kehrschleifen in den Berg hinunter. Für Technikinteressierte ist diese Führung sehr interessant. Weiter geht es 129 km am Nachmittag bis zum Campingplatz in Gällivare. Die Strecke durch die endlosen schwedischen Wälder war dann langweilig.

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Nach 396 km waren wir in Bureå, am 35.Tag, dem 21.7.2011 nach satten 475 km in Hudiksvall und dann nach nur 287 am Campingplatz in Vasterås. Wir sind nicht mehr so allein auf der Straße, es ist Ferienzeit, oft müssen wir in Schlange fahren und das langsamste Fahrzeug bestimmt unser Tempo.

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Flora und Fauna erinnern uns schon an zu Hause. Am 38.Tag besuchen wir unterwegs Vadstena am Värnsee.

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Vor dem Schloss von Gustav Wasa aus dem 16.Jh machen das gleiche Bild mit dem Superb, wo auf der Nordcap-Reise 2006 unser Gespann mit dem Oktavia stand. Nach 263 km können wir am Campingplatz von Grånna nach einem Regenguss doch noch einen schönen Sonnenuntergang erleben.

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Am 39.Tag fuhren wir im Dauerregen bis nach Helsingborg. Da wollen wir im Regen nicht am Campingplatz bleiben, also schnell die Fähre nach Helsingør, dann im sich steigernden Platzregen und Sturm 195 km durch Dänemark. Nach der Fähre Gedser – Rostock sind wir um 19:10 wieder in Deutschland. Eigentlich wollen wir noch ein paar Tage auf der Halbinsel Zingst bleiben, doch da ist überall Land unter und Regen haben wir schon mehr als genug erlebt. Also weiter Richtung Süden und nach 576 km Tagesleistung finden wir dann um 20:15 bei Malchow einen Platz und für unseren Gefrierschrank eine Steckdose.
Tags darauf, am 40.Tag unserer Reise, sind wir nach weiteren 439 km wohlbehalten daheim. Im Gefrieschrank befinden sich tiefgefroren 16 kg Filet, Platz ist sicher noch für weitere 10 kg (ich komme wieder….).
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Zusammenfassend kann ich noch folgende Informationen bieten:
Insgesamt waren wir 40 Tage unterwegs mit 7004 km Fahrstrecke.
Die längste Tagesetappe war am 2. Tag mit 605 km.
Wir verbrauchten 632 Liter Diesel, das sind 9,0 Liter /100 km, dabei ist zu bemerken, daß der Wohnwagen über 1200 kg wiegt.

Kostenaufstellung:

Dieselkosten 1031 €
Campingplatz 1019 €
20 mal Fähre 1002 €
Essen und Trinken 950 €
Eintritt 96 €
Postkarten 65 €

Gesamt 4163 €

Bei einer Reisezeit von 40 Tagen sind das 104 € pro Tag für zwei Personen und wir haben nicht schlecht gelebt…….

 
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