Der Zoll spricht von einem Rekord in der Beschlagnahmung von Schmuggelfisch. Eine Vermutung ob tatsächich auch mehr geschmuggelt wird ist nicht zu lesen.
Spielt aber eigentlich auch nur eine untergeordnete Rolle, Fakt ist, es wird viel geschmuggelt.
Gruss
smolt
Fakt ist auch, es wird immer geschmuggelt werden. Und zwar sowohl bei der Einreise (Alkohol, Rauchwaren), wie auch bei der Ausreise (Fisch).
Am Niederhein in unmittelbarer Grenze groß geworden, weiß ich, wovon ich rede. Nur ist der Gegenstand des Schmuggelns ein anderer.
Reine Sanktionierungen, und seien es Folter, Hinrichtung etc., ändern hieran rein gar nichts.
Also muss man sich, wenn man denn eine sinnvolle Entwicklung einleiten will, an anderer Stelle, nämlich präventiv, eingreifen. Registrierungspflicht (Fischpass) auch in der Salzwasserfischerei (gebührenpflichtig). Überwachungs/ Kontrollpflichten für jeden Anlagenbetreiber, zumal dieser gewerblich tätig ist, dh die erforderliche Eignung und Zuverlässigkeit besitzen muss. Ausgabe von Quoten für Anlagen ( analog zur gewerblichen Fischerei). Keine starre Ausfuhrgrenze (15kg). Statt dessen Möglichkeit des käuflichen Erwerbs zu handelsüblichen Preisen. Etc. etc.
Im Übrigen würde ich mich sehr darüber freuen, wenn sich die Freizeitfischer, also wir, freiwillig einer gewissen Selbstbeschränkung befleißigen würden. Das könnte zB bedeuten, dass nur noch mit einer Anbissstelle, im besten Fall Einzelhaken, gearbeitet wird. Dass könnte auch bedeuten, dass ab einer bestimmten Tiefe nur noch dann geangelt wird, wenn der gewünschte Zielfisch zu 100% legal verwertet werden kann. Das könnte auch bedeuten, dass man die Größe der Gefrierkisten von vorneherein der zulässigen Ausfuhrmenge anpasst. Ebenso könnte man auf die Idee kommen, dass eine schonende Landung rein gar nichts damit zu tun hat, dem armen Fisch ein Gaff an beliebiger Stelle durch den Körper zu jagen.
Vielleicht sollte man auch davon Abstand nehmen, sich zB im NAF mit Bergen von Fischen zu präsentieren, und zwar sowohl bildlich, wie auch sprachlich. Auch hier etc., etc.
Und um eines klar zu stellen: Für mich ist die Angelei weitaus mehr als reine Nahrungsbeschaffung. Dh. Catch und Release in vertretbarem Rahmen ist notwendiger Bestandteil meiner Aktivitäten auf dem Wasser. Also verfolge ich bereits seit Jahren, und zwar auch im Kontext der gewerblichen Fischerei, die Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse in diesem Kontext.
Gleichwohl bleiben immer wieder bestimmte Restzweifel. Insbesondere auch dann, wenn ich mir Natur Dokus anschaue oder aber ne Runde Schnorcheln gehe. Was mache ich eigentlich mit diesen wunderbaren Lebewesen? Ich denke, diese Restzweifel sind permanter und notwendiger Bestandteil unseres Hobbies. Dh meine Welt habe ich, was das Angeln betrifft, ganz und gar nicht im Dösschen. Vielleicht kommt irgendwann der Punkt, dass ich die Angelei einstelle. I don' know. Die Schnäppchenjäger hier im Forum wird' s freuen.
Zuletzt: Meine ersten Norgetouren als Student waren sog. Survival Touren. Dh das Angeln diente der Nahrungsbeschaffung. Ohne Fisch Loch im Bauch. Und als ich als Kind/ Jugendlicher/ junger Erwachsener auf der Insel Terschelling der Brandungsfischerei nachging, wurde wirklich jeder Fisch verzehrt. Zum Glück gab es verdammt viele Mitesser. Wir waren richtig erfolgreich unterwegs.
Warum sag ich das? In beiden Fällen befand ich mich im Einklang mit mir. Ich bin das Gegenteil von Vegetarier oder gar Veganer.
Und - offenes Wort -: Die Welt in Norge war für mich wesentlich einfacher, als es noch keine Ausfuhrbeschränkung gab. Sehr erhebliche Filetmengen gab ich Jahr für Jahr bei einem Freund gelassen, der nach einem furchtbaren Schicksalsschlag nach Schweden ausgewandert ist, um dort in sehr großer Bescheidenheit zu leben. Dann habe ich ne große Familie... Im Übrigen habe ich die Annahme von Geld (im Sinne von ''Unkosten'') grundsätzlich abgelehnt. Erst recht dann, wenn ich gefragt wurde, Fisch aus Norge gegen Kohle (ua von einem Restaurant, das von einem Bekannten betrieben wird) mitzubringen.
Heute ist es (leider) sehr viel schwieriger. Schaun mer mal, wohin die Reise geht. Fest steht, die Dinge werden sich ändern. Und zwar deshalb, weil sie sich ändern müssen! Diesem Fakt sollten wir uns stellen, statt alte Gewohnheiten zu verteidigen.