Neue Regelung der Angelfischerei - wann kommt sie?

Ist der Text aus dem Link ein offizieller, gültiger, Gesetzestext?

Dies ist eine ôffentliches Erklärung der norwegischen Nahrungsmittelbehörde (Mattilsynet), die unter anderen für die Einhaltung des Tierschutzgesetzes verantwortlich ist. Die Erklärung bezieht sich darauf inwieweit man von offizieller Stelle Catch & Release im Zusammenhang zum Tierschutzgesetz sieht.

https://lovdata.no/dokument/NL/lov/2009-06-19-97

Im Gesetz ist wohl dieser Paragraph ausschlaggebend:
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§ 3.Generelt om behandling av dyr

Dyr har egenverdi uavhengig av den nytteverdien de måtte ha for mennesker. Dyr skal behandles godt og beskyttes mot fare for unødige påkjenninger og belastninger.

§ 3 Generell über die Behandlung von Tieren

Tiere haben einen Eigenwert unabhängig vom Nutzwert den sie für Mensch haben. Tiere müssen gut behandelt und vor der Gefahr unnotwendiger Beanspruchung und Belastung geschützt werden.

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(..etwas schwierig dies in gutes Deutsch zu übersetzen, denke mal der Sinn kommt aber rüber.)



Also stellt sich die Frage, wie immer beim Catch and Release:

Ist der Fang notwendig und inwieweit sieht es mit der Belastung für den Fisch aus?

Gruss
smolt
 
Wenn ich ganz ehrlich bin, dann weiß ich natürlich, dass ich nach Erreichen der 15 Kilo aus waidmännischer Sicht und auch rechtlicher Sicht, nicht weiter angeln sollte. Da der Urlaub aber im Zweifel dann ab dem zweiten Tag einen anderen Fokus als das Angeln haben müsste, versuche ich C&R so schonend wie möglich für die Fische (Angepasste Stellenauswahl, Technik, geringe Tiefe, Drillverhalten etc.) zu praktizieren.
Ich denke so geht es sehr vielen Anglern, die nicht willens sind in dem lang ersehnten Angelurlaub das Angeln frühzeitig einzustellen.
Das ist ist Nordnorwegen natürlich tendenziell immer schneller der Fall als im Süden.

Das gleiche Problem hat aber auch in Deutschland am Baggersee der Karpfenangler, der nicht für den Verzehr (Karpfen - bäh) angelt.

Ich denke alle Sichtweise sind hinreichend dargestellt worden. Jeder findet seinen Weg!
Jetzt geht doch einfach mal wieder angeln! :genau:
 
@ smolt,
in dem Text lese ich nicht das das weiter Angeln nach erreichen der 15kg sowie die Praktizierung von C&R per se verboten ist.
Von daher werde ich es auch weiterhin so handhaben wie ich es Handhabe.
 
Und eine öffentliche Erklärung ist kein Gesetz! Kann man jetzt zerpflücken wie man will. Ich persönlich gehe Angeln weil es mir Spaß macht fische zu fangen und diese gegebenenfalls auch wieder schwimmen zu lassen. Die Unterstellung das die alle kaputt gehen kann so wissenschaftlich erst mal keiner belegen bzw. es gab ja vor kurzem erst eine Studie die das wiederlegt hat das alles kaputt geht. Im übrigen ist C&R in vielen europäischen Ländern sowohl in Süß wie auch im Salzwasser gängige Praxis. In den Niederlanden wird man sogar bei bestimmten Fischarten dazu aufgefordert. Nur in Deutschland hat man immer noch diese Fraktion von Schlachtern die sowas einfach nicht akzeptieren können und einen als schlechten Mensch darstellen. Hoffen wir mal das sich diese Problem in den nächsten 10-15 Jahren von alleine löst.
 
@Steffen
...Catch & Release ist ne "schwierige" Geschichte, und in Norwegen auch noch ein relativ neues Thema. Wichtig ist es, sich ab und zu mal zu reflektieren und sich darüber im klaren zu sein was man eigentlich macht.

Alle Sachen was die Behandlung von Tieren betrifft, wird man niemals in einem Gesetzestext niederschreiben können.
Im Tierschutzgesetz steht z.B. auch nicht expliziet, dass man Tiere nicht ohne Grund schlägt, trotzdem, macht dies wohl keiner.

Wie gesagt, nicht ganz einfach. Weiss nicht genau wie du was handhabst, aber ich denke, du wirst schon nach bestem Gewissen (Wissen) handeln.

Gruss
smolt
 
@Steffen
...Catch & Release ist ne "schwierige" Geschichte, und in Norwegen auch noch ein relativ neues Thema. Wichtig ist es, sich ab und zu mal zu reflektieren und sich darüber im klaren zu sein was man eigentlich macht.

Alle Sachen was die Behandlung von Tieren betrifft, wird man niemals in einem Gesetzestext niederschreiben können.
Im Tierschutzgesetz steht z.B. auch nicht expliziet, dass man Tiere nicht ohne Grund schlägt, trotzdem, macht dies wohl keiner.

Wie gesagt, nicht ganz einfach. Weiss nicht genau wie du was handhabst, aber ich denke, du wirst schon nach bestem Gewissen (Wissen) handeln.

Gruss
smolt


Passt und irgendwann muss man mal anfangen, sinnvoll andere Wege zu gehen. Nun kann man wieder fragen, was sinnvoll ist? Auch diese Frage kann im Moment auch keiner in Gänze beantworten, da es eben nicht nur schwarz und weiß gibt. Wenn man Kenos aktuelle Arbeit sieht, tut sich da was.
 
..... Ich persönlich gehe Angeln weil es mir Spaß macht fische zu fangen und diese gegebenenfalls auch wieder schwimmen zu lassen. ....

Nimm`s mir nicht übel, aber ich glaube "Spass" als Rechtfertigung dafür das man Tiere (Fische) "Belastet/Beansprucht", um mal den Wortlaut aus dem Tierschutzgesetz zu gebrauchen, wird in der sich wandelnden Gesellschaft in Zukuft garantiert mehr und mehr kritisch gesehen.
Da sollte man als Angler cleverer-Weise lieber ein paar andere Faktoren aufzählen.

(....und eine Studie, dass Fische durch Catch und Release in keinster Weise belastet werden, habe ich bisher noch nicht gelesen.)

Gruss
smolt
 
Hallo Leute

Es wird immer Pro und Contra zu diesem Thema geben und jeder denkt, dass seine Sichtweise der Dinge richtig ist. Also, never ending Story.
Ebenso hat auch jeder eine andere Beziehung zur Angelei und sieht wahrscheinlich auch einen anderen Sinn darin. Für mich persönlich ist es mehr als " nur " Fische fangen. Das Angeln gibt Ruhe und Kraft für den Alltag. Deshalb kann ich nach einigen Fischen auf andere Dinge verlegen. Z.B. wir experimentieren sehr gerne mit neuen Ködern und Techniken. Wir verlassen auch mal einen Spot obwohl es gut beißt, wenn die Fische nicht unseren Vorstellungen entsprechen ( Art , größe..)
Selektives Angeln kann auch sehr spannend sein. Und ich kann auch sehr gut das Angeln einstellen wenn das Tageslimit erreicht ist. Dann stellt sich die Frage ob zu viel oder C&R erst garnicht.

Gruß Thomas
 
Du legitimierst Dein Fischen bei der Skei-WM mit der sinnvollen Verwertung des Fischs. (Mache ich wenn möglich auch) Warum soll das nicht für alle gelten? Denen sprichst Du dieses Recht pauschal ab, wenn sie sich darum kümmern und stellst sie mit einer unsäglichen Beleidigung in eine Ecke in der Du selbst stehst.

Und hier drinn liegt nun dein Problem. Du ziehst es immer wieder auf den ersten Satz zurueck. Von meinetwegen kann jeder soviel Fische abschlagen wie er vor sich und den Zoellner verantworten kann. Aber C+R will mir nicht in den Kopf.

Ich schiess doch nicht in Herbst nach erreichen der Jagdquote noch weitere Rehe an, um sie im Jahr darauf dann erst zu erlegen. Was soll der Bloedsinn?

Bitte komm jetzt nicht wieder du hast aber gesagt. Ich weiss sehr genau was ich geschrieben habe und es steht nirgends von mir geschrieben das nach erreichen der 15kg das angeln eingestellt werden soll. Das interpretierst du aus irgendeinen Grund da hinein. Einzig C+R ist da fuer mich absolut ein no go.

@Steffen
Was soll ich sagen. Es war ein schoenes Beispiel von dir, das du das verwechselst hast, wie sehr verblendet man ab und an sein kann. Und nein ich werd dich nicht verfolgen. Allerdings bist du eher ein Kandidat mit dem ich nicht unbedingt gemeinsam aufs Boot gehen wuerde. Dazu sind unsere Auffassungen zum fischen zuweit auseinander.
 
Moin,

so wie es aussieht, wird sich die Fraktion C&R und bedarfsdeckende Fischerei nicht einig werden. Da kann man auch mit Leben denke ich.. Ich fahre nicht 6000km oder fliege 10h, um im schlimmsten Fall 1h zu fischen. Ich bin vergleichsweise sicher, dass das nicht Ziel der Neuregelung ist. Dann ist der Norden zeitnah frei von Anglern.

Ich spekuliere lieber einmal über die Neuregelung.

Wenn ich mir überlege welche Lobbygruppen die Politik bestimmen, vermute ich dass es um die Interessen der Fischer gehen wird, die der Umwelt-/Artenschützer und die Touristik Industrie.. gibt vielleicht noch mehr..

Ob wir Norwegen Touristen einen hohen Befischungsdruck im Norden ausüben können, wage ich zu bezweifeln. Gefühlt entfallen 80%~90% der Camps auf dem Bereich Süd-Mitte. Im „strukturschwachen“ Norden, will man sicher nicht diese willkommene Einnahmequelle abwürgen.. Die „wenigen“ Angler stellen sicher auch keine reale Bedrohung für die regionalen Fischer dar (von Ausnahmen mal abgesehen)

Wenn es um den bedrohten Küstendorsch geht, ist der Großraum Hitra, Fröya, Smola sicher von anderer Bedeutung als der Norden. Dass es hier mittlerweile schwieriger ist, die 15 Kg Marke zu erreichen, liegt auch an der Vielzahl der Camps (Die wie Pilze aus dem Boden sprießen) und Besuchern in der Region. 80000 (?) Besucher die 15Kg mitnehmen ergeben eine sportliche Menge, im Norden sind (ich weiß es nicht) 10000 Besucher im Vergleich dann vertretbar, auch wenn sie 20kg mitnehmen.?

Die Islandregelung ist vermutlich auf Norwegen schwer übertragbar, da müssten viele Camps schließen.. Etwas Abgewandeltes könnte man sicher umsetzen.

Wenn die regionalen Fischer vom Tourismus profitieren würden, hätte man schon viel gewonnen. Die Quote der Angler wird auf die der Fischer angerechnet, diese wiederum bekommen das finanziell ausgeglichen (wir zahlen). Die Verwertung müsste besser organisiert werden, Transport auf dem Boot wie auf Island, gekühlt? Der Anlagenbetreiber Verteilt die Fischpakete? Im Norden könnte die Quote vielleicht etwas größer sein, deshalb fährt dann noch nicht jeder dort hin und die verhakten Fische landen nicht ungenutzt im Wasser.

Stärkere Kontrollen an den Grenzen sind sicher keine Lösung für den Bestandsschutz, da wird man früher im Camp ansetzen.

Mit der Notiz von Smolt kann ich im Übrigen gut leben.

Ich fische nicht zu100% nur zum Spass, fisch möchte ich auch essen und mitnehmen. Einen vernünftigen Umgang praktiziere ich bereits heute, wenn ich C&R betreibe. Das orientiert sich an den Studien die Smolt oben eingestellt hat. Macht das die Mehrheit, kommen viele Tonnen zusammen…

Gruss Kveite
 
Da bin ich vielleicht etwas falsch verstanden worden. Natürlich esse ich gerne Fisch aber das ist nicht der Hauptgrund warum ich Angel. Für mich ist das seit frühester Kindheit eine Passion. Tackle Montage Die Suche nach dem passenden Platz usw. All das spielt da eine Rolle. Genauso aber das Adrenalin das einem durch den Körper schießt wenn ein Butt den Köder bis zur Oberfläche verfolgt und dann zuschnappt. Genau wie der Drill danach folgt. Im Süßwasser hab ich z.b. Karpfen und Waller in beachtlicher Größe gefangen und die meisten schwimmen vermutlich noch heute. Bin dafür z.b. Nach Spanien Holland und Italien gereist. Ich hatte immer schön die Einstellung das ein Fisch der mir einen tollen Drill geliefert hat, es verdient hat wieder schwimmen zu dürfen. In Deutschland mögen da viele aufschreien, in Ländern wie Holland Frankreich oder auch den USA ist das völlig normal und niemand würde auch nur auf die Idee kommen einen dafür zu verurteilen.
 
Warten wir mal ab, ob und was wirklich neu geregelt wird. Ich denke, dass die Vermieter mit einbezogen werden, dass man die Strafen etwas anziehen wird und das C&R in irgendeiner Form ne Rolle spielt. Das Meeresbiologische Institut hat sich in letzter Zeit so oft mit dem Thema in Feldversuchen befasst, so dass man sich kaum vorstellen kann, dass es zukünftig keine Rolle spielen soll.
 
Der Zoll spricht von einem Rekord in der Beschlagnahmung von Schmuggelfisch. Eine Vermutung ob tatsächich auch mehr geschmuggelt wird ist nicht zu lesen.

Spielt aber eigentlich auch nur eine untergeordnete Rolle, Fakt ist, es wird viel geschmuggelt.

Gruss
smolt

Fakt ist auch, es wird immer geschmuggelt werden. Und zwar sowohl bei der Einreise (Alkohol, Rauchwaren), wie auch bei der Ausreise (Fisch).
Am Niederhein in unmittelbarer Grenze groß geworden, weiß ich, wovon ich rede. Nur ist der Gegenstand des Schmuggelns ein anderer.

Reine Sanktionierungen, und seien es Folter, Hinrichtung etc., ändern hieran rein gar nichts.
Also muss man sich, wenn man denn eine sinnvolle Entwicklung einleiten will, an anderer Stelle, nämlich präventiv, eingreifen. Registrierungspflicht (Fischpass) auch in der Salzwasserfischerei (gebührenpflichtig). Überwachungs/ Kontrollpflichten für jeden Anlagenbetreiber, zumal dieser gewerblich tätig ist, dh die erforderliche Eignung und Zuverlässigkeit besitzen muss. Ausgabe von Quoten für Anlagen ( analog zur gewerblichen Fischerei). Keine starre Ausfuhrgrenze (15kg). Statt dessen Möglichkeit des käuflichen Erwerbs zu handelsüblichen Preisen. Etc. etc.

Im Übrigen würde ich mich sehr darüber freuen, wenn sich die Freizeitfischer, also wir, freiwillig einer gewissen Selbstbeschränkung befleißigen würden. Das könnte zB bedeuten, dass nur noch mit einer Anbissstelle, im besten Fall Einzelhaken, gearbeitet wird. Dass könnte auch bedeuten, dass ab einer bestimmten Tiefe nur noch dann geangelt wird, wenn der gewünschte Zielfisch zu 100% legal verwertet werden kann. Das könnte auch bedeuten, dass man die Größe der Gefrierkisten von vorneherein der zulässigen Ausfuhrmenge anpasst. Ebenso könnte man auf die Idee kommen, dass eine schonende Landung rein gar nichts damit zu tun hat, dem armen Fisch ein Gaff an beliebiger Stelle durch den Körper zu jagen.
Vielleicht sollte man auch davon Abstand nehmen, sich zB im NAF mit Bergen von Fischen zu präsentieren, und zwar sowohl bildlich, wie auch sprachlich. Auch hier etc., etc.

Und um eines klar zu stellen: Für mich ist die Angelei weitaus mehr als reine Nahrungsbeschaffung. Dh. Catch und Release in vertretbarem Rahmen ist notwendiger Bestandteil meiner Aktivitäten auf dem Wasser. Also verfolge ich bereits seit Jahren, und zwar auch im Kontext der gewerblichen Fischerei, die Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse in diesem Kontext.

Gleichwohl bleiben immer wieder bestimmte Restzweifel. Insbesondere auch dann, wenn ich mir Natur Dokus anschaue oder aber ne Runde Schnorcheln gehe. Was mache ich eigentlich mit diesen wunderbaren Lebewesen? Ich denke, diese Restzweifel sind permanter und notwendiger Bestandteil unseres Hobbies. Dh meine Welt habe ich, was das Angeln betrifft, ganz und gar nicht im Dösschen. Vielleicht kommt irgendwann der Punkt, dass ich die Angelei einstelle. I don' know. Die Schnäppchenjäger hier im Forum wird' s freuen.

Zuletzt: Meine ersten Norgetouren als Student waren sog. Survival Touren. Dh das Angeln diente der Nahrungsbeschaffung. Ohne Fisch Loch im Bauch. Und als ich als Kind/ Jugendlicher/ junger Erwachsener auf der Insel Terschelling der Brandungsfischerei nachging, wurde wirklich jeder Fisch verzehrt. Zum Glück gab es verdammt viele Mitesser. Wir waren richtig erfolgreich unterwegs.
Warum sag ich das? In beiden Fällen befand ich mich im Einklang mit mir. Ich bin das Gegenteil von Vegetarier oder gar Veganer.

Und - offenes Wort -: Die Welt in Norge war für mich wesentlich einfacher, als es noch keine Ausfuhrbeschränkung gab. Sehr erhebliche Filetmengen gab ich Jahr für Jahr bei einem Freund gelassen, der nach einem furchtbaren Schicksalsschlag nach Schweden ausgewandert ist, um dort in sehr großer Bescheidenheit zu leben. Dann habe ich ne große Familie... Im Übrigen habe ich die Annahme von Geld (im Sinne von ''Unkosten'') grundsätzlich abgelehnt. Erst recht dann, wenn ich gefragt wurde, Fisch aus Norge gegen Kohle (ua von einem Restaurant, das von einem Bekannten betrieben wird) mitzubringen.

Heute ist es (leider) sehr viel schwieriger. Schaun mer mal, wohin die Reise geht. Fest steht, die Dinge werden sich ändern. Und zwar deshalb, weil sie sich ändern müssen! Diesem Fakt sollten wir uns stellen, statt alte Gewohnheiten zu verteidigen.
 
Ne kleine Ergänzung noch:
Seit 2012 bin ich in Norge (wieder) - neben der Angelei - als Reisender unterwegs. Mit dem Hotel California. Ohne Zweifel ein Privileg, allein schon im Hinblick auf meine zeitlichen Ressourcen (Semesterferien). Das hat zunächst einmal ganz praktisch zu Folge, dass ich - die Reisen werden üblicherweise mit ner Hardcore Angel Tour im hohen Norden (ganz bestimmt nicht im Süden!) kombiniert, sowohl mein Tackle (in etwa vergleichbar mit ner Flugreise), wie auch die Transportboxen extrem reduzieren muss. Für mehr als 30kg Filet hab ich schlicht keinen Platz. Für 6 sperrige Angeln sowie multiple Köderkisten plus Begleitgerödel sowieso nicht!
Das hat aber ebenso zur Folge, dass ich das Land ganz anders sehe. Norwegen ist so viel mehr als Angeln!
Übrigens werde ich - so meine Vermutung - an der Grenze genau deshalb immer durchgewunken. Zwei Personen im perfekt aufgeräumten Cali sind das Gegenteil von dem, was ne klassische Angeltruppe veranstaltet. Also schon im äußerlichen Auftritt definitiv nicht die in Betracht kommende Zielgruppe für staatliche Kontrollen.
Im letzten Jahr bin ich ua am Romsdalfjord (Rodven) gelandet. Ich habe auf dem Stellplatz ne ganze Reihe sehr netter Leute kennen gelernt. Also: Fischparty mit 10 Personen. Boot gemietet. Ein paar schöne Köhler in der 90cm Klasse zusammengezupft. Und schon war der Hunger der Anwesenden gestillt. Auch wenn ich Großwildjäger bin: Mir hat die Angelei richtig Spaß gemacht. Auch deshalb, weil eine ''Nur Angeln'' Truppe kurz nach meiner Ankunft mit ner Kiste voller Zappler einlief ( die Truhe muss schließlich voll werden) und sich de facto weigerte, mir auch nur eine Frage zur Angelei vor Ort zu beantworten.

Letzter Punkt: Ich habe inzwischen erhebliche Zweifel daran, ob es gut ist, die Angelei mit einer Ambition und Ausstattung zu betreiben, wie ich es seit Jahren mache. Als junger Kerl hab ich - auch in Norge -im Wesentlichen vom Kajak aus geangelt. Ohne jede Technik, ohne Seekarte, nur im ufernahen Bereich. Einfach nur Instinkt. Hat extrem viel Spaß gemacht. Und hat funktioniert (ua mein erster Ü 20kg Kabeljau). Vielleicht ist ja das ein Teil der Antwort: Zurück zur Einfachheit. Und: Nicht die Fischmasse, nicht der wieder mal verbesserte PB, bestimmen meine Zufriedenheit, sondern schlicht und einfach die Tatsache, dass ich in einem wunderschönen Land auf dem Wasser bin, die Natur genieße und mir nichts mehr beweisen muss.
 
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