Mefjord 2014 (Angel- und Fotobericht von der Berg Kommune auf Senja)

Sjöuhyre

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Von Mitte bis Ende August 2014 stand nach langer Zeit endlich wieder ein etwas längerer Urlaubsaufenthalt von insgesamt 2 Wochen in Nordnorwegen an.

Ziel war Mefjord Brygge auf Senja, also praktisch im Herzen der spektakulären Bergwelt der nicht umsonst danach benannten Berg Kommune.

Da ich mit dem Durch- und Aufarbeiten des Bildmaterials noch (immer :a050:) nicht vollständig durch bin, wird es dann jeweils sukzessive noch eine hoffentlich zeitnahe Fortsetzung geben, in der Hoffnung, dass ich mit dem Rest dann schneller "in die Pötte komme", wenn denn erstmal der Anfang gemacht ist...

Anglerisches Ziel lautete bei mir wie in all den Jahren zuvor auch: Eine vorzeigbare Platte, dann ist mein persönliches Urlaubssoll erfüllt.

Bevor es aber Stück für Stück der Reihe nach los geht, 3 Bilder zur Einstimmung.

Tourziel 2014: Mefjord Brygge
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Das Teilnehmerfeld aus dem Preußenland v.l.n.r.:
Mario, "Icke", Jürgen, Oli und Marco

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Trotz meiner inzwischen über 10-jährigen Nordnorwegenerfahrung:
...um eine Erfahrung reicher...

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Die Story mit dem Bootsgeschehen zum letzten Bild folgt natürlich noch, jedoch gebührt bereits an dieser Stelle meinem Tackle-Dealer Marc von ProFishing aus Garbsen ein großes Dankeschön :dankeschoen:, der das Malheur nach dem Urlaub gewohnt professionell und mit im Ergebnis neuem Spitzenteil kundenfreundlich für mich abgewickelt hat.

Gruß, Sjöuhyre
 
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So, einmal alles zurückgespult.

Tourstart war am 10.08.2014 bei herrlichstem Wetter von Hennigsdorf aus. Mit einem gemieteten und (trotz aller selbst auferlegten Gepäckbeschränkungen) großzügig beladenen Mercedes Sprinter sind wir von Rostock nach Gedser übergesetzt, dann über den Öresund und das "letzte Stückchen" immer schön die schwedische Ostseeküste auf der E 4 entlang mit einmal Abbiegen auf die E 10 in Richtung Kiruna bzw. irgendwann später einmal norwegische Grenze...

Zu unser aller Glück haben wir uns auf den Dänischen Fähren nur Kaffeepötte eingeworfen, also keine "Rullepölse" angefasst...

Von daher die ersten Erinnerungsstücke von der Anfahrt.

Auslaufen der Fähre vor Helsingör

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Schwesterfähre "Tycho Brahe" im abendlichen Gegenverkehr

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Bye, bye Denmark
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Hafeneinfahrt von Helsingborg
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Monotony Fields (Laponia)
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"Benzinpreiskrise"

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Abisko - Magic

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Gruß, Sjöuhyre
 
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Zur ersten Etappe der Anfahrt noch eine kleine Info am Rande:

Mitten in der Nacht irgendwo auf der E 4 in Mittelschweden ging es um ca. 2:45 Uhr plötzlich nicht mehr weiter. Mehrere derbe grell leuchtende Großscheinwerfer, Absperrungen und eine "wedelnde Kelle" wiesen den Weg auf einen Parkplatz. Einmal kräftig pusten und ein paar prüfende Blicke später, hat uns die uniformierte Armada mit vorschriftsmäßig 0,0 Promille weiter unseres Weges ziehen lassen. Gestaunt haben wir nicht schlecht, dass unser Reiseprogramm von den Schweden mitten in der Nacht durch eine solche Aktion mit beidseitiger Vollsperrung und uniformiertem Großauflauf "aufgelockert" wurde.

Nach Überquerung der norwegischen Grenze haben wir uns am 11.08.2014 noch beizeiten eine Zwischenübernachtung gegönnt, um am nächsten Tag möglichst ausgeschlafen unser Endziel Senja anzusteuern.

Minuten nach der Hüttenübernahme: Grill raus und an

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Abendsonne über dem Rombaken bzw. Herjangsfjorden bzw. landseitig links Narvik
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Der nächste Tag begann wettermäßig genauso prächtig wie schon so viele Tage und Wochen im rekordverdächtigen nordnorwegischen Sommer des Jahres 2014 - es hielten sich nun schon wochenlang zum Teil mittelmeerähnliche Temperaturen, bis dahin...

Hochsommerlicher Tagesstart

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"Tankstellenüberfall" in Bardufoss

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"Olsenbande" bei der Beuteverteilung und Lagebesprechung

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Natürlich hatten wir auch allerlei Eigenproviant an Bord, unter den sich jedoch offenbar ein "Killer-Kohlrabi" gemogelt hatte, der bei Mario nach herzhaftem Zubeißen prompt eine Zahnfüllung aushebelte.

Inzwischen hatten wir Finnsnes erreicht und nach zuvor mehreren erfolglosen Versuchen tatsächlich einen Dentalfachklempner ausfindig machen können, den im Einzugsbereich Senja einzigen weit und breit.

Emergency Department: Zwischenstopp beim Zahnklempner

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Während des Arztbesuchs drehte der Rest unserer Truppe halt noch eine kleine Stadtrunde als Touris.

Norway en miniature
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Seeschwalbenhotel für jung und alt

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Schneereste auf den Bergen Senjas

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Gisundbrua - Brücke nach Senja

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Blick über den Gisund in Richtung Westsenja bzw. Anderdalen
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Die Weiterfahrt zum Mefjord war von Finnsnes aus dann nur noch ein Klacks. Inhalt der Fortsetzung wird dann also von nun an das Zielgebiet sein.

Gruß, Sjöuhyre
 
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Trotz der unvorhergesehenen Zwischenstation in Finnsnes waren wir ein wenig überpünktlich, als wir am Mefjord ankamen. Haus- und Bootsübergabe waren erst für den Nachmittag terminiert. Von daher haben wir es ruhig angehen lassen und ersteinmal hier und da ein wenig das Ambiente beschnuppert.

Wettermäßig begann jedoch der eitel Sonnenschein allmählich zu schwächeln. Zudem ergoss sich aus den Bergen ein breiter Nebelstrom die steilen Felswände talwärts - klassische und optisch reizvolle Inversionswetterlage. Tja, und vor dem Fjordausgang stand bereits eine massive Nebel- bzw. Wolkenwand, was irgendwie nicht so verheißungsvoll aussah.

Ankunft am Mefjord bei Inversionswetterlage

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Massive Nebel- bzw. Wolkenwand hinterm Fjordausgang

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Die Bergspitzen des Flaget, Hesten und Segla als "Inseln"...

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...im Nebelmeer

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"Milk" - gespenstisch dahinfließende Nebelwalze

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Gruß, Sjöuhyre
 
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Gebucht und inzwischen bezogen hatten wir die "Torleif-Stua", ein Gebäudekomplex, der samt riesengroßer Stegterasse erst vor ein paar Jahren komplett aus dem Uferboden gestampft wurde. 2007, als Pete und meinereiner auf der Heimreise nur mal zum Gucken einen kurzen Abstecher an den Mefjord gemacht haben, stand dort an dieser Stelle nichtmal ein Steg.

Wissen sollte man zur "Torleif-Stua", dass nur die obere Etage vermietet wird, also die komplette untere Hausebene privat bewohnt ist. Für 5 Leute war der Platz ausreichend, aber eben auch nicht unbedingt üppig. W-LAN-Verbindung zum Service-Gebäude funktionierte zumindest während unseres Aufenthaltes leider nicht, wir haben - mit strengen Auflagen - das private Netzwerk vom Anlagenbetreiber ersatzweise mitnutzen dürfen.

Zu den Booten bzw. zur Filetier- und Gefrierhalle sind es ca. 100 Meter, womit man leben kann.

Nach dem Ausräumen des Transporters und Einräumen der Urlaubsbehausung haben wir an diesem Tag dann gegen Abend noch unser Boots-Gerödel aufgebaut, bis wir dann endgültig im Nebel versunken sind...

Torleif-Stua und im Hintergrund...

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...ein sich mehr und mehr senkender Nebelschleier

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Zunehmende Nebelschichtenbildung...

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...auch auf der anderen Fjordseite...

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...bis dann (während Marco und Oli...
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...sowie Jürgen ihr Gerödel scharfmachen) die Nebelglocke sich plötzlich komplett über uns zugezogen hat
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Es folgen dann als nächstes die ersten Angeltage.

Gruß, Sjöuhyre
 
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1. Angeltag (13.08.2014):

Die ungute Vorahnung, die uns im Verlaufe der Ankunft beschlich, hatte sich wettermäßig über Nacht "prächtig" Bahn gebrochen. Original Siff-Wetter, aber wir steigen trotzdem guter Dinge in die Boote. Am Fjordausgang kreuzen sich eine mehr als respektable Altdünung und ruppig kurze Wellen derart, dass von einer weiteren Ausfahrt wir freiwillig absehen. Wir beackern also nur das Eingangstor zum Fjord, sprich die Untiefen im Bereich von "Steinen".

Der Mix aus Fahrstuhldünung und querhoppelnden Kurzwellen produziert jedoch kontinuierlich ein dermaßen abartiges Geschaukel, dass binnen kürzester Zeit 3 von 5 Männern hauptsächlich nur noch mit ihrem eigenen Wohlbefinden zu kämpfen haben. Was ich nach zig Touren seit dem Jahr 2000 einschließlich mehrerer Offshore-Ritte bei mir selbst nicht für möglich gehalten hätte, weil ich noch nie auch nur anflugsweise irgendwelche Probleme in Sachen Seekrankheit hatte, ich war unter den Kreidebleichen und durfte dann auch gleich in Sachen Möwenfütterei debütieren...

Kurzum: Das Angeln war ein Krampf. Trotz Regen, Wind und Schaukelei haben wir aber doch zumindest ein paar handliche bis gute Dorsche von bis zu ca. 1 Meter und noch einiges an Kleinkram einschließlich ein paar versprengter Makrelen für die Gefrierboxen zusammengestoppelt bekommen. Tagessieger war Mario mit einem Dorsch von ca. 19 Pfd.

1. Angeltag = "Traumwetter"
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Schwer erkämpfte Ausbeute der ersten "Krampfausfahrt": ein paar schicke Portionen Kistenfilets
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Gruß, Sjöuhyre
 
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2. Angeltag (14.08.2014):
Die Wetterlage schien uns zur Mittagszeit einen Tick weniger garstig als am Vortag, weshalb wir uns nach einem zunächst wiederum auf "Steinen" eingelegten Zwischenhalt dann etwas weiter vor die Küste gewagt haben. Auf Arnebaen bzw. anschließend Nekjebaen gab es wieder ein paar Kistenfische in guten Größen.

Oli drillte dort die ersten beiden guten Seelachse an leichtem Gerät, einer stieg aus, der andere mit ca. knapp 1 Meter und gut 16 Pfd. landete im Boot.

Ich bekam auf Nekjebaen irgendwann auf großem GuFi einen vielversprechend 2-stufigen Biss, den ich anzuschlagen mich entschlossen hatte, als im 2. Akt zügig die Rutenspitze mit stetem Zug zur Wasseroberfläche gezogen wurde. Der Anhieb ging jedoch ohne jeden Widerstand ins Leere...

Lange konnten wir dort jedoch nicht fischen, denn es frischte dann doch wieder noch einmal deutlich mehr auf und Regen kam dann auch an diesem 2. Angeltag doch noch hinzu. Also Heimfahrtprogramm eingeleitet und auf der Rücktour noch einen letzten Stopp auf "Steinen" eingelegt. Da ging nicht mehr viel, außer bei Jürgen: Auf den letzten Drücker pickte Jürgen sich einen sehenswerten Sommerdorsch von 1,11 Meter und 24 Pfd. und somit den Tagessieg heraus.

Kistenfischdrill auf Nekjebaen
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Shadowland - finsterer Blick in den Mefjord
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"Draconian" (alias "Drakurberget" - so sehen wohl Drachenbehausungen aus...)

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Waschküche
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Oli mit dem Seelachs des (doch noch verregneten) Tages

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Gruß, Sjöuhyre
 
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3. und 4. Angeltag (15.08./16.08.2014):
Die nächsten beiden Tage will ich mal gemeinsam abhandeln, denn der 15.08.2014 war wetterbedingt der erste Tag, den wir vor lauter Regen und Wind erst gar nicht in die Boote gestiegen sind.

Am 16.08.2014 sah es vormittags noch genauso gruselig aus, aber zum frühen Nachmittag sind wir dann trotzdem aufs Wasser. An ein Angeln jenseits des Fjordausgangs war aber aufgrund der Dünung/des Wellengangs nicht zu denken, weshalb es auf eine weitere Runde kabbeliges Herumeiern auf "Steinen" hinauslief.

Über den dortigen Untiefen standen täglich zuverlässig Rauhe Mengen von Smasei und im Gefolge dann eben Dorsche in guten Größen. Wohl nicht zuletzt durch den starken Angeldruck bedingt, war nach einer ersten Drift mit guten Attacken und ein paar ersten Fischen dann regelmäßig Schicht im Schacht, obwohl die Smaseis unverändert da waren.

So habe ich denn beschlossen, einen der Smasei auf einen Giant Deadbait aufzustöpseln, zumal ich gespannt war, wie sich das neue Equipment denn so im Praxistest machen würde. Anstatt meines altgeliebten Besenstiels der Marke Ultimate Hardcore 30 lbs kam also eine FinNor Offshore Kveite Inline zum Einsatz, die um einiges leichter und weitaus weniger "knüppelig" war.

Ich hatte das Gerödel seit ca. 15 Minuten auf ca. 45 Meter im Bereich der zwischen den Untiefen verlaufenden Rinne abgelassen, da gab es einen schulmäßig kompromisslosen Biss. Anhieb, Rute krumm, und angefangen zu pumpen, habe ich zumindest versucht... Es rührte sich nichts vom Fleck, jedenfalls vorerst nicht so wirklich was. Da wir noch in gutem Winkel über dem Tatort standen, hatte ich gehofft, dass bei Aufrechterhaltung von genügend Druck sich das andere Ende der Schnur schon noch in Bewegung setzen würde.

Es waren wohl schon 5 Minuten vergangen und mein Kreuz schmerzte auch schon böse vor sich hin, als ich erstmals minimal etwas "mit nach oben" gezerrt bekam. Das waren zwar nur gefühlte ca. 50 cm, aber es ging vorwärts, dachte ich. Dieses minimale Liften um ein paar dutzend Zentimeter konnte ich noch ca. 3-4 Mal wiederholen, aber mehr tat sich bis dato dann nicht.

Nach wohl insgesamt knapp 10 Minuten war der Spuk dann mit einem lauten "Knall" vorbei, denn die Inliner hatte dem von einer etwas größeren Dünungswoge verstärkten Maximaldruck nicht mehr standgehalten, sofortiger Schnurbruch an der Blankbruchkante inklusive...

Bevor es also richtig losgegangen war, war es auch schon wieder definitv vorbei und ich wusste erst gar nicht, wie mir geschah, als ich mich im nächsten Moment in der nächstbesten Bootsecke mang irgendwelchen Bootsgerödel auf dem Rücken liegend wieder fand...

Inzwischen bin ich mir aber ziemlich sicher, dass ein erfolgreicher Drill und dazu obendrauf irgendwann vielleicht auch noch so etwas wie eine Landung auch ohne die Materialschrottung praktisch ohnehin aussichtlos gewesen wäre, weil das war einfach um mehr als nur eine Nummer zu gewaltig, also realistisch nüchtern betrachtet einfach Null Chance. Von einem Fisch um die 200 kg weiß ich inzwischen aus erster Hand, dass dessen Drill und Fang auch erst nach ca. 15 Minuten möglich war und es davor sich nur so anfühlte, als würde man ein abgesoffenes Fischernetz mal ein wenig gelupft bekommen. Dieser Fisch ließ sich mittels Zugverstärkung aber immerhin noch vom Boden wegdirigieren.

Eigentlich war der Tag damit schon für mich gelaufen. Gleichwohl machte ich noch ein Weile mit dann eben großem GuFi an der zweiten Rute weiter, nachdem ich mich wieder einigermaßen berappelt hatte. Wir hatten inzwischen seitlich versetzt tiefere Bereiche von um ca. 70-100 Meter befischt. Die meiste Zeit war bissfrei, hin und wieder eine Lumbattacke oder hier und da ein guter Dorsch, bis dann zumindest einer der Dorsche sich deutlich schwerer anfühlte. Gemessen haben wir den zwar nicht, aber an der Stegwaage standen später zumindest noch 25 Pfd. auf der Uhr, sodass der Tagessieg trotz des SuperGaus diesmal an mich ging, jedoch nicht ohne weiteres Malheur...

Um den Dorsch ins Boot zu hieven, hatte ich mich wie gewohnt zwecks Handlandung etwas über die Bootsreeling gebeugt, also wie schon hundert Mal in den Jahren zuvor auch. Der Wellengang war zwar nicht ohne, aber ich hatte schon bei holprigeren Bedingungen außenbords "zugelangt". Wie auch immer, es kam genau in dem Moment des Herüberlangens ein kurze Kabbelwelle gegen den Bootsrumpf gepoltert, die mir die Reeling mit Schmackes seitlich in den Rippenbogen gepresst hat. Äußerst schmerzhaft und (wie sich dananch Tag für Tag herauskristalisieren sollte) im Ergebnis eine bis 4 Wochen noch nach unserer Urlaubsrückkehr, also bis Ende Septmeber schön weiter vor sich hin schmerzende Rippenprellung...

Waschküche am 15.08.2014 reloaded bzw. wohl continued...

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...auf beiden Fjordseiten

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Always look on the bright Side of Life (Mario wollte eigentlich eine Regenpause nutzen ;-)...)
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Ja, ja, das geht wettermäßig aber auch besser...

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...16.08.2014: Unser täglich Blick aus dem Fenster...
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Heimfahrt vom 16.08.2014 mit abwechslungshalber mal etwas Farbe inmitten des Grau in Grau...
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...und sogar einem kleinen Sonnenlichtfetzen

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Zwischenfazit bis hierher: Vom Wetter gab es in der ersten Woche eine saftige Backpfeife.

In Sachen Fortsetzung folgt jetzt, wie angekündigt, erstmal ein kleines Zwischenpäuschen, denn der Bildnachschub harrt zu guten Teilen noch seiner Aufarbeitung bzw. sitze ich eben gerade noch eben da dran. Das Bildmaterial wird in jedem Falle abwechslungsreich bunt(er) und wird im Gegensatz zu den bis hierher gezeigten Bildern auch das ein oder andere mit diesmal (dank Transportkapazität) Dreibeinstativeinsatz beinhalten.

Gruß, Sjöuhyre
 
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Klasse Bericht mit super Bildern !!!
Bitte schnellstmöglich Weitermachen.

Gruß Longjack8)
 
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Moin Moin.
Der Bericht ist klasse!
So weitermachen.................. :daumen:

Gruß Carsten
 
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Moin,

Danke für deinen (kurzen8)) Bericht....:a055:

Ist schon cool wenn der Urlaub so gut war, das man auch viel zu erzählen hat, die Qualität deiner Bilder ist sehr gut. :daumen:
Freue mich auf den Nachschlag.

Gruß Micha
 
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Vielen Dank für deinen-euern- klasse Bericht, wunderbare Lektüre und mit den eindrucksvollen Bildern sitzte in der ersten Reihe, fotografieren kann auch anstrengend sein, nicht nur durchs Gewicht der Knipser, was am Hals bammelt- Norwegen hat seinen Reiz bei jedem Wetter- viele Grüße von Maisel
 
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Soweit dann auch hier schonmal ein :dankeschoen: an alle! Die nächste Teillieferung steht an, also weiter geht's.

5. Angeltag/1. Fototag (17.08.2014):
Die 3 Sonnenstrahlen vom Vorabend haben gereicht, um am nächsten Morgen vor dem Frühstück in der unverbesserlichen Hoffnung auf passendes Wetter endlich auch mal eine kleine Fotorunde zu wagen. In den Tagen zuvor war bei all den schönen Regentropfen nämlich nicht mal daran zu denken.

So haben sich dann am frühen Morgen bei erfreulichen Lichtbedingungen die ersten Motive abseits des Standardprogramms einsammeln lassen.


Gruß, Sjöuhyre
 
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Obwohl nicht mehr viel Zeit blieb, als mir auf dem Rückspurt zum Frühstückstisch die
Austernfischer-Family vor die Füße lief, habe ich der Piepmätze wegen noch ein paar Minuten drangehangen. Die Gelegenheit, sie so dicht vor den Füßen umherturnen zu haben, würde es nämlich so schnell nicht wieder geben.

Etwas ärgerlich war jedoch, dass ich ausgerechnet die 300er Festbrennweite nicht auf die Schnelle mitgeschleppt hatte. Damit wäre in diesem Moment qualitativ noch etwas mehr gegangen. So musste wohl oder übel das Zoom mit lediglich bis 200mm Brennweite ran, weshalb das Bokeh vergleichsweise unruhig daherkommt.

Also, kleine Extra-Session mit Austernfischern, genauer gesagt zwei "Grünschnäbel" mit ihrer todesmutig wild entschlossenen Mama, letzteres dokumentiert mit dem letzten Bild, als auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine (leider nicht im Bild miterfasste) Mietzekatze bedrohlich nahe vorbeigeschlurft kam...

Alle antreten und aufgepasst: Heute lernen wir was Neues...
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...,stets unter strenger Aufsicht...
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...und Führung von Mama
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Was' n das für' n gemeingefährlicher Kauz???(*µ+~`$$`)???
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Speiseplankunde

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Mietzekatzenalarm:
Hui, Kopf einziehen und bloß schnell unter Mamas Rockzipfel

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Gruß, Sjöuhyre
 
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Super Fotos!
Das schreit nach baldigster Fortsetzung!!
 
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Herrliche Bilder,
DANKE :applaus:

MfG.harry
 
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@ tincatinca & Scanner: Merci!

Im Tagesverlauf wichen die Wolken mehr und mehr der Sonne, was das Temperaturlevel jedoch weitestgehend unbeeindruckt ließ. Stetiger Wind aus Norden/Nordosten sorgte trotz Sonnenschein für deutlich einstellige Werte - laut Wettervorhersage sollte es bis auf satte 6 °C raufgehen...

Diese für Mitte August alles andere als wirklich sommerlichen Verhältnisse haben wir auf dem Wasser kurzerhand mal für die Nachwelt dokumentiert, wozu Kapitän Marco sich als Model opferte. An dieser Stelle noch ein großes Dankeschön an Marco, der unsere Bootsflotte dank Bootsführerausbildung auch Offshore zuverlässig durch die zeitweise kabbelig garstige See manövrierte.

Lichtschutzfaktor UV 50 vs. Winterhandschuhe anno August 2014
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Das Stichwort fiel bereits - Offshore. Da die Windbedingungen es zuzulassen schienen, haben wir Askebaen auf die Tagesordnung gesetzt.

Askebaen ist inmitten der zu weit über 90 % nahezu planebenen Wüste des Sveinsgrunnen ein unscheinbarer, bis knapp 20 Meter unter die Wasseroberfläche reichender Gnubbel von "Bodenerhebung", um den herum jedenfalls fast immer Fisch satt steht. Es dauert auch nicht lange, bis die ersten Fische ins Boot wandern, hauptsächlich Seelachse und Dorsche. Darunter waren vereinzelt dann auch wieder gute Seelachse von bis zu ca. 1 Meter bzw. ca. 16 Pfund.

So geht das ein paar Driften lang, bis wir uns entschließen, einfach mal Strecke in Richtung südwest zu machen. Spätestens ab ca. 500 Meter Entfernung von Askebaen ging es dann vorerst bissfrei weiter, in der Hoffnung, in den kommenden Stunden irgendwo in der Sandwüste über eine der wenigen Bodenunregelmäßigkeiten drüberwegzudriften.

Das potenzielle Highlight des Tages kündigte sich dementsprechend binnen weniger Driftmeter an, als wir über eine lediglich um sachte 2 Meter abfallende und nach wohl nur ca. 20-30 Meter dann wieder um eben jene läppischen 2 Meter ansteigende "Rinne" hinwegdrifteten. Praktisch zeitgleich kamen bei Mario und mir auf großen GuFi zwei "Stullenbretter" von je ca. 70 cm ins Boot, die wir postwendend wieder baden bzw. "flattern" geschickt haben. Kurz danach bekam dann auch Oli auf großen GuFi seinen Biss, der die Rute auf die Reeling zog und sofort Schnur nehmen wollte. Dem Murphy'schen Gesetz folgend blockierte aber genau in diesem Moment die Bremseinheit seiner Accu, weshalb es beinahe den zweiten Rutenbruch der Tour gegeben hätte. Die Rute hielt dann zwar, aber nur "zugunsten" eines dafür dann unvermeidlichen Schnurbruchs...

Danach ging dann zwar trotz Zurücksetzens nichts mehr an dieser Rinne, aber immerhin hatten wir einen Heilbutt-Hotspot aufgestöbert.

Auf der Rücktour haben wir noch hier und dort mal kurz gestoppt, was jedoch nur noch vereinzelt einen Fisch brachte. Dafür frischte (noch immer Offshore) aber plötzlich der Wind derbe auf, weshalb mit Fullspeed wir mit ratzfatz Schaumkämmen um uns herum einigermaßen zu tun hatten, zügig und heile Heim zu kommen.

So waren wir gegen Abend am Ende ausnahmslos (doch) wieder alle pitschnass (wozu braucht man dafür Regen, wenn es doch ein paar Eimer Seewassergischt von allen Seiten auch tut...).

Offshore diesmal wolkenfreie Zone

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Mario mit dem Fisch des Tages:
knapp 1 Meter und ca. 16 Pfund

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Gruß, Sjöuhyre
 
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Das Kapitel des 5. Angeltages wäre damit dann geschlossen, nicht jedoch der Tag als solcher.

Die verbliebenen Restminuten des Tages bin ich (mit dem Transporter) noch mal "um die Ecke", also durch den Tunnel hindurch hinüber zum Ersfjord, um den Sonnenuntergang abzupassen. Das dortige Ambiente mit den markanten "Teufelszähnen" ist weltbekannt, was mich aber nicht davon abhielt, es anders anzugehen, also eine eher weniger bekannte Perspektive zu wählen.


So, der 5. Angeltag/1. Fototag ist damit abgearbeitet. Fortsetzung folgt, sobald ich mit dem Nachbearbeiten des nächsten Bildschwungs für den dann 18.08.2014 durch bin.

Gruß, Sjöuhyre
 
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