Erfahrungen mit alternativen Köderfischen

Moin Nachtschwärmer,

wenn der Name Programm ist, bist Du vielleicht noch online..:a055::a050:


Eher aus der Not geboren, verwende ich die Fische die ich nicht verwerten kann (will) und keine Überlebenschance haben als Köder.
Ich friere die ggf. auch ein und setzte sie am nächsten Tag ein. Die Hauptköder sind aber die Klassischen, das gehört zur Wahrheit dazu.

Der Lumb ist so ein Kandidat aber auch kleine Leng, bis 2Kg sage ich mal aus der Hüfte.

Wir haben im HB wiederholt Lumb gefunden und verwenden Ihn deshalb auch selektiv auf die Großen. Im Dorsch haben wir schon Rote gefunden, es sollte also gehen.
Meine Tochter hat mit einem ~35cm Leng einen 105 cm Seehecht gefangen und mit dem Lumb sind uns schon gute Fänge auf Dorsch und Leng gelungen.

Mein Kumpel mag es dann gern in XXL und hat auch schon >3 KG Lumb verwendet, der Halli blieb aber aus.

Das ist dann gut fürs Gewissen und auch für den Kühlschrank.

Gruss

Kveite
 
Erst mal Danke am alle für die lebhafte Beteiligung!
Daß nur so wenige mal andere Köfis ausprobiert haben wundert mich allerdings schon ein wenig!
Wenn keiner der drei Köder vorhanden ist, was ich mir persönlich fast unmöglich erscheint (Kleinköhler stehen unter jeder Bootshausstelze - bekommst Du mit
jeden Mepps-Spinner ans Band)
Das mag sich zwar komisch anhören, aber mir Kleinköhlern ist es wirklich mager hier.
Im Herbst waren zwar einige Schwärme in Ufernähe, aber doe waren, mit 15-20cm bisschen zu mickrig für meine Zwecke...
Dafür gibt es an diesen Stellen jede Menge kleine Pollacks.
Bevor ich einen kleinen Köhler fange, hach ich mindestens 25 Pollacks.

Ich denke, es spielt kaum bis keine Rolle, welcher Köderfisch auf die Reise geschickt wird - auf jedenfall bei Leng und Lumb. Wobei natürlich fetthaltige wie Makrele und Hering in den großen Tiefen der Fjorde durch ihren Geruch im Vorteil sein könnten. Ich denke es gilt das alte Gesetzt: Fressen und gefressen werden.
Eigentlich war ich ja auch dieser Meinung.
Als sich die Makrelen verschiedet haben und ich mit den Stöckern angefangen habe, dachte ich, die Fische sollen sich freuen, daß sie überhaupt etwas serviert bekommen und sollen auch gefälligst darauf beissen!
War aber dann doch nicht so...

Beim Süsswasserangeln habe ich oft festgestellt, daß es Köfis gibt, die viel besser funktionieren, als andere.
Wieso sollte das im Meer anders sein?

Und Dorsch gilt ja auch allgemein als hundsmiserabler Köder.
Eine norwegische Anglerweisheit besagt, daß man Dorsch auf alles fangen kann, aber auf Dorsch nichts!
(Was natürlich auch wieder ein Widerspruch in sich ist...)

Beim Uferangeln haben mir oft die Zwergdorsche den Spaß verleidet, weil sie sich auf alles gestürzt haben.
Das einzige, das sie vom Haken ferngehalten hat waren Fetzen ihresgleichen.
Darauf hat jedoch auch nix anderes gebissen...
In einem norw. Forum hab ich jedoch gelesen, daß Zwergdorsch, im gegensatz zum richtigen Dorsch, als Köder auf Leng und Lumb gut funktionieren soll.
Werd ich auf jeden Fall bald mal versuchen...

Pollack bekam dagegen schlechtere Kritiken.

Ich habe nen fast 30cm langen Lippfisch beim Pilken am Grund durch den Rücken gehakt und so wie er war wieder runter geschickt. Prompt habe ich nen schönen fetten Leng mit 1,30 m darauf gefangen.

Das finde ich jetzt hochinteressant!
Somit wurden unsere beiden Versuche mit Lippfisch also alle mit Bissen belohnt...
Bisher hab ich die bunten Gesellen immer begnadigt, aber unter den Umständen muss ich unbedingt ausprobieren, ob das Zufall war!
bis auf die Bachforellen bist du mir sympathisch:a010::a015:
Weiß schon, bei Salmoniden reagieren viele empfindlich.
Aber Forellen sind für mich die Weissfische Norwegens: Sie sind in jedem Bach und Tümpel drinnen, aber die Bestände sind leider meistens völlig verbuttet.
Mit der Entnahme tut man also dem Gewässer was gutes.
Ich habe hier Seen und einen Flussabschnitt, die ich fast exklusiv befischen kann.
An letzterm hab ich im vorletzten Jahr gezielt eine größere Fischzahl entnommen und die Durschnittsgröße war im folgenden Jahr schon signifikant gestiegen.
Da möchte ich am Ball bleiben und bin also froh, wenn ich eine sinnvolle Verwertung für meine Fänge finde...
Will mich ja nicht ausschließlich von Räucherforelle ernähren!


Reker benutze ich natürlich auch regelmäßig (wenn sie den Weg zum Wasser überstehen...) und für Wattwürmer habe ich ganz in der Nähe eine Stelle, wie man sie in Norwegen lange suchen muss.
Mit Surgifix für Muschelwurst bin ich auch gut eingedeckt...

Mir geht es hier um größere Köfis zum mittleren/schweren Naturköderangel auf Leng, Lumb, Seehecht und Dorsch.
(Heilbutt spielt hier leider keine Rolle).

Aktuell ist natürlich auch Köderknappheit ein Grund der mich zum experimentieren bringt, aber eigentlich geht es mir um zwei andere Dinge:
Erstens glaube ich, das es immer irgendwelche besondern Leckerbissen gibt, die besser fangen, als Standartköder.
Die gilt es aber zu finden...
Zweitens fallen bei bei bestimmten Methoden immer Kollateralschäden an, für die ich keine Verwertungsmöglichkeit habe.
Beim leichten NK-Angeln sind das v.a. Zwergdorsch, Kliesche und kl. Rotbarsch, die oft keine Überlebenschance haben, aber im großen Mengen beissen.
Deshalb verzichte ich meist ganz auf diese Angelart.

Genauso kleine Lumben beim schwereren Angeln.

Wäre schön, wenn ich diese Fische sinnvoll verwerten könnte!
 
Moin Nachtschwärmer,

wenn der Name Programm ist, bist Du vielle
Richtig vermutet!:a010:
Nicht böse gemeint, aber bei Deinen ganzen Abrissen würd ich mit erstmal n Kopp übers Tackle machen,bevor sich die Frage nach "Welcher KöFi" auftut!

Kein Problem!
Aber über viele Abrisse kann ich mich eigentlich nicht beklagen.
Die o.g. Montage mit dem Lippi war der einzige Verlust in einem Monat.
Und dort ist es sehr felsig...

Das Tackle selbst ist glaub ich schon ganz in Ordnung.

Die beiden guten Fische sind beide auf den ersten Metern ausgeschlitzt.
Da läßt sich sicher noch was verbessern.
Also hast Du sicher nicht ganz unrecht mit Deiner Aussage...
 
Ich finde es ja witzig, dass ich viele, der von Nachtschwärmer beschriebenen Fischen, denen er "überdrüssig" geworden ist, in Norge noch gar nicht gefangen habe. Ich würde mich also freuen...

In Mittelnorge oder Nord Norwegen gibt es diese Fische gar nicht.:a0155:


Dass es mit den Köderfischen schwieriger wird, glaube ich gerne. Der Klimawandel lässt grüßen. Es stellen sich Wolfsbarsch und Tunfische im Süden ein, woran das wohl liegt…


Da steckt ja viel Interessantes in dem Beitrag…


Gruss


Kveite
 
Ich finde es ja witzig, dass ich viele, der von Nachtschwärmer beschriebenen Fischen, denen er "überdrüssig" geworden ist, in Norge noch gar nicht gefangen habe. Ich würde mich also freuen...

In Mittelnorge oder Nord Norwegen gibt es diese Fische gar nicht.:a0155:
Ich bin hier in in unmittelbarer Nähe von Halsnoy im Hardanger.

Die Zwergdorsche sind hier sowas wie früher die Kaulbarsche an der Donau:
Das Uferangeln auf Plattfisch mach wegen diesen allgegenwärtigen Biestern keinen rechten Spaß.
Mühsam gegrabene Wattwürmer vernichten sie kiloweise und wenn es um Reker geht nehm ich das richtig perönlich:
Das werden sie nämlich zu meinen direkten Nahrungskonkurrenten!:angry:

Die kleinen Rotbarsche sind genauso lästig:
Sobald ein Reker oder Fetzen am Pilker oder Beifänger hängt stürzen sie sich drauf.
Den Biss merkt man meistens nur daran, daß es etwas schwerer geht.
Und dann heist es oft 100m für nix wieder einkurbeln...
Der Pilker ist dabei oft schwerer als die Beute!

Bei jedem zweiten langt man dann doch irgendwie in die Stachel, was ziemlich schmerzhaft ist.
An Fleisch ist auch fast nix dran.

Als neue Art sicher erfreulich.
Ein Bekannter hat sich riesig gefreut, als ich ihm seine ersten Rotbarsch "geguidet" hab.
Aber braucht man das ständig???

Und beide Arten gehen leider zu 99% kaputt.
Da lob ich mir unsere ebenfalls allgegenwertigen Knurrhähnchen:
Die sind zwar auch immer wieder völlig größenwahnsinnig, aber lassen sich wenigstens problemlos zurücksetzen!
 
Moin Nachtschwärmer,

ich lach mit tot, und das um diese Zeit. :a055:
Du schreibst echt net !:a055:

Was soll ich sagen...:a0155: Du must halt dem Klimawadel folgend, weiter Richtung Norden ziehen.

Oder du rüstets auf....moderne Echolote 3D structure scan.. in wenigen Jahren bekommst Du via App, genaue Informationen auf Dein Handy.

Wo, wie groß, welcher Fisch .... hab halt Geduld, oder umziehen,.........:a055: :a010:

Ich möchte gerne tauschen! Mir bleiben im besten Falle, 20 Tage Norge /Jahr!
Gruss

Kveite
 
@Nachtschwärmer:
Jetzt hab ichs erst kapiert, Du lebst und wohnst in Etne/Südnorwegen.

Und Du kannst das ganze Jahr angeln gehen, aber bist "lokal" gebunden.

Du sitzt da in einer wirklich artenreichen Gegend, deshalb fängst Du auch Fische,
die die wenigsten Angler alle schon am Haken hatten - wie von Fiskevenn schon erwähnt.

Nun meine Erfahrung, daß unter jeder Bootshausstelze ein Köhler sitzt, beruht auf die Tatsache,
daß ich südlich des Westkaps - in Norge noch kein Meeresangeln betrieben habe.

Vom Westkap bis zur Barentssee hab ich ausnahmslos immer Köhler vom Ufer aus erhaschen können.
Meine ersten "Großen" aus dem Meer, waren ein Dorsch und ein Köhler vom Ufer.
Selbst bei meinen Ausflug im Herbst auf den Färöern waren alle Uferbereiche "Köhlerverseucht" -
bitte nicht mißverstehen - die landen dann auch regelmäßig in der Bratpfanne/Backofen - lecker!
Reker - auch .....:a055:
Aber die schmecken halt den kleinen Fischen auch.
Du siehst auch die unterschiedlichen Antworten:
Es hat halt jeder so sein spezielles Revier, mit den Top Stellen und Top Ködern.
Beispiel -
Mephisto schrieb: Hering und Reker nicht bei Butt -
für mich wiederum der Buttköder schlechthin, wenn es die Bedingungen erfordern
z.B. niedrige Wassertemperatur vorherschen , ein Sturm an der Küste tobbte und alle Kleinfischschwärme sich ins Tiefe
verzogen haben - oft im Frühling und Herbst dann ist ein vorher eingefrorener Ostseehering der Bringer schlechthin -
weil dann wahrscheinlich mein Hering weit und breit der einzigste verfügbare
Hering der ganzen Gegend sein kann - und die Räuber nunmal Heringe zum
fressen gern haben. Und dann knalts eben.
Reker: wenn Du die Halbroh aus der Frosttüte nimmst, schmecken die ja nicht -
also zwei Boxen mitnehmen - die zum essen(erhitzt-veredelt) und die zum angeln -
in einen Eimer mit Eiswasser z.B.
Heilbutt-
Bei Dir ist der nicht vorhanden: - oder steht wahrscheinlich woanders,
weil Heilbutt gibts auch am Gelben Riff ( hab ich gelernt).

Interessants Thema, daß Du hier aufgemacht hast.

Verallgemeinern kann man den Köder eh nicht.

Außer: er muß fettreich sein und somit aromareich - duftend.

Aber die Methode!

Man kann nur probiern, was "momentan" an einen bestimmten Ort
zur gewissen Jahreszeit -...und...und...und......- halt die ganzen Parameter unsere
anglerischen Vielfältigkeit - "angesagt" ist bei unseren Zielfischen.

Schön, daß Du uns an Deinen sammeln von Erfahrungen teilhaben läßt.
Experimente hab ich gern - neue Wege beschreiten,
wenn die alten Pfade verwässern - so hat fast jeder mal angefangen,
viele habens vergessen - oder haben sich auf "ihre" Methode versteift.

Danke - Du zeigst ja eben auf, daß es keine Allerweltsmethode gibt.
Daß Du da eine Nuß hast, die es zu knacken gilt.
Schönes Thema!
 
Weiß schon, bei Salmoniden reagieren viele empfindlich.
Aber Forellen sind für mich die Weissfische Norwegens: Sie sind in jedem Bach und Tümpel drinnen, aber die Bestände sind leider meistens völlig verbuttet.
Mit der Entnahme tut man also dem Gewässer was gutes.
Ich habe hier Seen und einen Flussabschnitt, die ich fast exklusiv befischen kann.
An letzterm hab ich im vorletzten Jahr gezielt eine größere Fischzahl entnommen und die Durschnittsgröße war im folgenden Jahr schon signifikant gestiegen.
Da möchte ich am Ball bleiben und bin also froh, wenn ich eine sinnvolle Verwertung für meine Fänge finde...
Will mich ja nicht ausschließlich von Räucherforelle ernähren!

Nun das Thema der deutschen Angler: die Forelle!

Jetzt mal aus meiner Sicht:
1. Die Forelle war der erste Fisch, an den ich mich erinnern kann, den ich selbst gefangen
(geangelt) hab und stolz selber gegessen hab. (Die Guppies aus dem Aquarium zu denen ich gezwungen wurde zählen nicht!!!)
Deshalb ist die Forelle für mich nach wie vor mein Lieblingsspeisefisch, den ich nicht als Köderfisch/-fetzen verwenden werde,
und keinen Kormoran oder Raubfisch auch nur stückweise gönnen würde.
2. Erschwerender Weise kommt hinzu, daß die Forelle (s.u. Edelfische/Teile davon) gesetzgeberisch nicht als Köderfisch/-fetzen
verwendet werden dürfen - in Deutschland. Da eine große Anzahl der Mitbürger "gut" erzogen worden ist, halten sie sich auch daran.
Da in Norwegen der Weißfisch des Nordens die Forelle ist, ändert sich da nichts in meiner Haltung aber in meiner Denkweise:
Und da setzt dann wieder Punkt 1. ein.
Wobei der Gedanke, mich nur von Räucherforelle mich ernähren zu müssen - kratzt dann doch schon etwas an meiner Denkweise:a055::a020:
 
Da lob ich mir unsere ebenfalls allgegenwertigen Knurrhähnchen:
Die sind zwar auch immer wieder völlig größenwahnsinnig, aber lassen sich wenigstens problemlos zurücksetzen!


Der Knurrhahn ist eine Dekikatesse! Wenn man den auf nem schwedischem Kutter zurücksetzen will, gibt es kopfschütteln und ein paar unverständliche Laute um das Wort Tyska!
Abgezogen wie ein Aal in Butter geschwenkt - probiere es mal!
 
Werden diese Makrelenhechte nicht auch von Naturköderspezies in Deutschland gekauft und mit in den Norden als Köder genommen? Irgendwo hab ich sowas in die Richtung schon gelesen...
 
Maybe.
Jedenfalls habe ich vor ein paar Jahren mal eine sehr interessante Reportage über dle Langleinenfischerei in Nordnorwegen gesehen, in der berichtet wurde, dass sich die Berufsfischerer genau diese Makrelenhechte aus Fernost organisieren, weil sie diese Viecher ''für die besten'' Köder überhaupt halten. Ich meine, ich hätte dies in grauer Vorzeit auch schon mal als Info ins NAF gestellt.

Ich für meinen Teil habe die Fernost Variante jedenfalls ''mit Interesse zur Kenntnis genommen''...
 
Hey Nachtschwärmer , das du fast exklusiv einen Flussabschnitt mit Bachforellen " bewirtschaften" kannst, darum beneide ich dich. Ich würde sie trotz allem räuchern oder zubereiten anstatt damit NK Angeln zu betreiben.Wie klein/groß sind die verbutten Forellen? Wie groß wurden die Forellen nach deinen Entnahmem?Gruß von Christian.
 
Harder hat mich mit seinem Post auf eine exotische Idee gebracht...
Den Beitrag meine ich auch gesehen zu haben, die LLFischer schwören drauf...
Also dann mal far out, klicke hier
:biglaugh:
 
Interessant. Ich find aber keine Preise. Oder ist es besser die nicht zu sehen?;-)
 
Interessant. Ich find aber keine Preise. Oder ist es besser die nicht zu sehen?;-)

... hier bekommst Du ne Idee von den Preisen.
Blueys gäbe es sogar im UK, also vor dem Brexit hier zuschlagen :biglaugh:
(Die Blueys würde ich sogar mal probieren...)
 
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