Dead Bait - Mit dem Köderfisch auf eiskalte Räuber

Mal ne kleine Frage in die Runde:
Was ist der Köder dem ihr am meisten Vetrauen schenkt bzw mit dem ihr die besten Erfolge erziehlen konntet?
Klassiker wie Rotaugen, Brassen, Barsch ect oder "Exoten" wie Makrele, Hering, Sardinen, Stint ect?

Fische auch meistens mit selbst gestippten Köfis, oder wenn ich Abends erst los komme, dann besorge ich mir schnell ein paar frische Regenbogner.
Wo der lebende Köfi noch erlaubt ist (Frankreich) gerne Karauschen, die sind sehr robust, Posenmontage, Einzelhaken durch die Lippe und die marschieren den Spot hoch und runter.
Man fängt im übrigen auch Zander auf die hochrückigen Turbos!
Stinte kommen meines Wissens bei mir in Hessen nicht vor, mit Makrele hatte ich mal nen kleineren Waller.

Was ungemein an kleineren Gewässern zieht, sind Gold oder Blauorfen aus dem Zuchtbecken der Zoohandlung.
Hatte ein Bekannter, der dort arbeitete, mal nen Eimer voll mitgebracht, die brachten an einigen kleineren See Bisse im 5 Minuten Takt. Versprührn wohl einen besonderen Duft!
 
:a055:Kommen Makrelen in Hessen vor? Wußte ich noch gar nicht!
 
Man lernt nie aus!
Ne Spaß bei Seite. Die Englischen Profis nutzen ja "Meersesköder" nicht erst seit gestern auf Großhechte, das ist ja bekannt. Aber in unseren Gefilden liest bzw hört man kaum davon.
 
Ich weiß aber auch aus einem Bericht, daß diese Angler auch mit den Meeresfischen recht gut anfüttern, die Hechte sinds gewohnt. Auch hab ich gesehen wie in einem Gartenteich mit Fetzen aus Ukelei gefüttert wurde, nicht die Aale waren die ersten am Fetzen, sondern die größte Schleie, alles Gewohnheit und wohl nicht zu verallgemeinern.
Habs vor Jahren auch mal so mit Makrele auf Hecht probiert, ohne Anfüttern ,und ich hatte auch keinen Erfolg,also dann weiter wie immer.
 
Man lernt nie aus!
Ne Spaß bei Seite. Die Englischen Profis nutzen ja "Meersesköder" nicht erst seit gestern auf Großhechte, das ist ja bekannt. Aber in unseren Gefilden liest bzw hört man kaum davon.


Das hängt wohl damit zusammen das kaum jemand der Süßwasser Spezis Salzwasserfisch im Haus hat, ich kenne Niemanden der einen Eimer Salzheringe im Keller stehen hat. Aber selbst habe ich das schon probiert im Urlaub, habe mir 2-3 Salzhering Filets bzw. gesalzene Gründlinge vacuumiert, ab in den Koffer und mit in den Flieger.
In der Türkei am Manavgat Fluß Aal und einen Wels sogar damit gefangen.
 
Die Englischen Profis nutzen ja "Meersesköder" nicht erst seit gestern auf Großhechte, das ist ja bekannt. Aber in unseren Gefilden liest bzw hört man kaum davon.
Ich hab mit Sardinen hervorragende Erfahrungen gemacht.
Dagegen hatte ich auf Makrele nicht einen Biss, obwohl ich es wirklich oft damit versucht habe.

Während ich zu wärmeren Zeiten einheimische Arten, meist schwebend unter der Pose bevorzugt habe, waren auf Grund gelegte Sardinen im Winter mein absoluter Topköder.

Vor allem, was die Durchschnittsgrößen anbelangt: ca. jeder zweite Fisch ü80.
Untermassige scheinen die Dinger dagegen kaum anzurühren:
Glaub, ich hab auf den kleinen Sardinen (20cm) mehr Meterhechte als Schniepel gefangen...
Bei anderen (heimischen) Köfis hatte ich dagegen oft auf die größten Köfis die kleinsten Hechte!

Gefischt hab ich am liebsten mit einem vorbebleiten, zigarrenförmigen Waggler ohne weitere Beschwerung.
Vorfach 7x7 (70cm+) und zwei 4er Drillingen.
Anhieb sofort, wenn die Pose abzieht, oder länger als 10 Sekunden an der Stelle hüpft.

Die besten Fänge hab ich eigentlich immer direkt an Eiskanten gemacht.
Montage aufs Eis werfen und dann ganz vorsichtig ziehen, bis der Köfi ins Wasser gleitet.

Die Methode birgt aber zwei große Risiken:
-geschäumte Posen können bei Frost zerspringen wie Glas!
-bei Tauwetter passiert es leicht, dass sich die Haken im weichen Eis verfangen.
Abrisse sollten aber unbedingt verhindert werden (starkes Gerät!!!) da die mit Drillingen gespickten Köfis sonst lange als "Zeitbombe" im Wasser liegen und Hechte, die sie aufnehmen ziehmlich sicher mit vernageltem Schlund verenden.

(Daß man sich VOR dem Fischen an einem Eisloch genau überlegen sollte, ob und wie man einen (kapitalen) Fisch dort heraus bekommt,versteht sich von selbst...)

Im Fluss habt es sich bewährt, das Stahlvorfach durchs Maul zu ziehen, die Drillinge in der Mittelgräte zu verankern und mit Gummiringen zu sichern
(mit der oft empfohlenen roten Wolle hab ich keine guten Erfahrungen gemacht).
So angeködert halten auch die weichen Sardinen erstaunlich lange!

Das ganze hab ich an einer Schlepppose mit der Strömung abtreiben lassen.
An verdächtigen Stellen stoppen damit der Fisch in der Strömung spielen kann.
Viele Bisse kommen auch, wenn man gaaanz langsam wieder gegen den Strom einholt.
Auch große Hechte stehen oft sehr nah am Ufer...

In meinem Verein hatte ich auf Sardinen ein Monopol.
Vielleicht haben sie auch deswegen so gut auf die dicken Damen funktioniert...

Im Verein war ich bekannt wie ein bunter Hund und meine Fänge haben sich leider oft schnell rumgesprochen.
Aus Sicherheitsgründen hab ich mit Sardinen deswegen nur geangelt, wenn ich alleine war und, falls ich doch beobachtet wurde, waren die Sardinen immer nur ein (erfolgloser Versuch aus Mangel an "vernünfigen" Köderfischen
Jeden Fangerfolg darauf habe ich kategorisch abgestritten.
Nur meine besten Freunde wußten natürlich um meine Geheimwaffe Bescheid...
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus Nachtschwärmer78,
danke für deine detaillierten Einblicke in deine Ködertrickkiste! Freut mich, dass sich mit dir ein echter "Spezialist" mit einklinkt.
 
Klasse Strategie, so was werde ich auch mal probieren, vielen Dank fürn Tip !
 
Klasse Strategie, so was werde ich auch mal probieren,
Dachte ich mir heute auch und hab mal am See vorbeigeschaut um einen Ansitz für nächste Woche zu planen. Und was muss ich sehen? Eis! Zu viel zum angeln, zu wenig zum begehen. Naja, werde sehen wie es sich bis nächste Woche entwickelt, sonst halt auf den Fluss ausweichen.
 
Hallo Männer,
in meiner Jugendzeit waren wir sehr oft dem Hecht auf der Spur. Einfache Montage: 0,35 mm Monofile Schnur, durchsichtige große Plastikpose in Kugelform, Bestes langes Stahlvorfach, Köder waren meistens Plötze oder Barsch. Immer schön an den (Schilf)kanten und dem Totholz gefischt. Oft auch mit dem Boot raus auf den See. In Erinnerung geblieben sind solche Momente, wo man dahin wirft wo der Freund schon ne halbe Stunde fischt und meint da beißt nix und man wirft dahin und zack - weg ist das Ding....
 
Läßt sich noch toppen, im Frühjahr auf einem See gefischt und 50 m weiter schippert einer lang und wobbelt vor sich hin. Toten Fisch ans Schilf geschmissen und 3 Minuten später springt im Drill spektakulär ein 1,24 m langes Weibchen aus dem Wasser.Gefolgt vom dritten Fehlanwurf an einen Unterstand und man bückt sich um in der Kiste zu fühlen und plötzlich rennt die Schnur durch die Ringe.1,04 m lang und der Drilling saß im äußersten möglichen Maulwinkel.
 
Auf Rügen mit Freunden draußen auf dem Bodden. Ich fische den ganzen Tag mit einem 5 er roten Meps und fange 5 Hechte. Meine Kumpels nur 2. nächsten Tag wieder raus . ich diesmal mit silbernen Mepps und mit meine Freunde in rot. Was war das Ergebnis: ich einen Hecht und sie einen Barsch.... uswusw. beim Zanderansitz nachts nen 85 cm Hecht gefangen.monofiles Vorfach hielt.....
 
wenn ich Bock habe , fische ich ab und zu an der Talsperre und hoffe auf einen dreipfundschweren Hecht. Räuchern, Pils und ganz viel Freude!!!!!
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Hm, ich glaube das Thema ist zur Zeit etwas "eingefroren":a0155:, ähnlich wie der Quappen und der aktuelle Süßwasserfänge-Thread:arschabfrier:.
Nichts desto trotz werde ich, sobald die Temperaturen wieder in den mollig-warmen einstelligen Minusbereich steigen, meine "toten Eisprinzessinen" (Rotaugen) im Flüsschen auslegen.
 
In meinem Köfi-Thread hab ich ja erwähnt, das ich im Süsswasser gute Erfahrungen mit unkonventionellen Köderfischen gemacht habe.
Nun will ich aus meinem Herzen keine Löwengrube machen, also werde ich Euch jetzt mal meinen absoluten Lieblings-Geheim-Köfi preisgeben:
Es ist der Kaulbarsch!

Als ich vor etlichen Jahren ein Zeit lang an der Donau gewohnt hab, waren sie beim Aalangeln eine Plage:
Je dicker der Tauwurm und je größer der Haken, desto kleiner der Kauli.

Zu der Zeit hab ich auch viel mit Köfi und Fetzen Zander (und Aal) geangelt.
Am liebsten hatte ich Lauben:
Zahlreich, schnell zu beschaffen, schön schlank und maulgerecht.
Ausserdem viel gerühmt!

Ersatzweise kamen oft Rotaugenfetzen zum Einsatz.
(Brachse und Steinbrachse (Güster) haben mich weniger überzeugt)

Mit den Fängen war ich eigentlich auch ganz zufrieden.
Aber mehr als 2-3 Bisse/Rute pro Abend waren Ausnahme.

Irgendwann war ich zu spät dran um noch Köfis zu fangen.
Nur mit Wurm angeln wollte ich auch nicht.
Also den ersten Kauli filetiert.
Muss dazu sagen, daß dort niemand freiwillig einen Kaulbarsch als Köder verwendet hätte (ader hartnäckige Schleim galt als abschreckend) und meine anwesenden Bekannten nur milde gelächelt haben...

Das Lächeln ist ihnen schnell vergangen, da meine Rutenspitze an dem Abend kaum zur Ruhe gekommen ist:
Zwei schöne Aal, mehre kleine Waller und noch etliche Fehlbisse gingen auf das Kauli-Konto.

Nach diesem Erlebnis habe ich natürlich regelmäßig Kaulis geangelt, aber auch den Klassikern immer ihre Chance gegeben:
Auf Kaulbarsch hatte ich aber jedesmal mindestens (!) dreimal so viele Bisse.
Mit Abstand am schlechtesten haben meine, zuerst bevorzugten Lauben abgeschnitten.


Nach einem Umzug an völlig anderen Gewässern (hauptsächlich flache Baggerweiher) ein ähnliches Erhebnis:
Laube weit abgeschlagen (taugte auf Aal als Notköder).
Für die meißten im Verein galt sie aber als der Köder schlechthin...

Kaulbarsche waren recht selten, aber ich konnte trotzdem immer wieder mal einen erwischen.
Sie waren jedesmal wie Gold für mich:
Erst am Stück, dann eingeritzt und am Ende des Tages filetiert und als Fetzen für die nächste Tour eingefroren.

Fast jeder Versuch gab entweder Aal oder Zander.
Rekord waren 5 Fische mit einem Köfi...

Mag natürlich sein, daß meine Erfahrungen nicht an allen Gewässern gelten (meine Donauangelei war auch noch im grundelfreien Zeitalter), aber, wer welche zur Hand hat, sollte den Kaulbarschen unbedingt mal eine faire Chance geben!
Mir haben sie sie auf Aal, Zander und Kleinwaller zu Sternstunden verholfen!
Nur Hecht hab ich drauf nicht einen einzigen gefangen.
 
Hallo Gemeinde,
Ich hol mal aus aktellem Anlass das Thema wieder aus der "Eiszeit" zurück.
Heute bin ich nach langer Abstinenz mal wieder auf Hecht los und logisch - mit Köderfisch.
Auf der Speisekarte standen heute Rotfedern aus dem Frost vom letzten Sommer und ein Stück Norwegen in Form von nem Makrelenfilet .
Als Gewässer habe ich mich für den kleinsten unserer drei Vereinsseen gewählt.
Meine Taktik ist simpel: Eine Rute auf Grund (ja, auch so habe ich schon Hechte gefangen), eine mit Pose die den Vorteil hat, dass sie etwas "Strecke" macht und so aktiver sucht.

Anbei ein paar Bilder zum Vertsändnis: Ich fische immer ein System mit 2 Drillingen. So ist ein schneller Anschlag möglich und kleine Fische werden nicht verangelt.

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Von wirklichem Winterangeln kann heute keine Rede sein: 8 Grad, bewölkt, etwas Wind. Aber ich hatte Zeit.

Meine Gerätschaften sind ähnlich einfach wie meine Montagen: Zwei robuste Steckruten (3 Meter lang, bis 100 gr Wurfgewicht), dazu Freilaufrollen mit 0,35 mm Mono.

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Das ganze erinnert etwas ans Karpfenfischen. Die Warterei inklusive. An der ersten Stelle tat sich nix. Nachdem ich zwei Stunden wie ein Denkmal dagesessen bin habe ich die Stelle gewechselt.

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Und siehe da, als ich schon nicht mehr damit gerechnet hatte, machte meine Pose das was sie soll - sie zog den Kopf ein. Kurz darauf hatte ich mein erstes Hechtlein 2018. Knapp 55 cm, ganz vorne gehakt und mir leider wieder aus der Hand in den See gefallen ;). Der kommt wieder - und ich ebenfalls.

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Herrlich.Ich komme pünktlich zum Ferienbeginn nach Hause und 2 Tage und eine Nacht werde ich wohl los müssen.Die Frau verlangt kurz vor der Schonzeit nach Zander.:a020:Da kann man nüscht machen.:angeln:
 
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