Bitte um etwas Hilfe zum Thema Wolfsbarsch

Gollom

Ick mach 'ne Fliege
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25 Mai 2014
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5.367
Moin liebe Gemeinde

Ihr kennt das vielleicht, man sitzt gemütlich da, sinniert so vor sich hin was man mal in Angriff nehmen könnte. Genau so sind wir auf die Idee gekommen auf Wolfsbarsch zu angeln. Nur gibt es leider recht wenig Info's zum Thema und wir kennen auch niemanden der sich in dieser Richtung gut auskennt.
Deshalb meine bitte um Hilfe an euch.
Nun mal ein paar Dinge die meinem verworrenen Hirn entsprungen sind :
Ziel ist Dänemark's Nordseeküste. Ich bei Gockel Erde einen Bereich mit vielen Steinbuhnen gefunden, bei Thyborøn.
Als Gerät steht folgendes zur Verfügung :
Ruten,
Major Craft Firstcast FCS-962M 15-42 gr Line max PE 2,5
Major Craft Truzer TZS -982M 15-42 gr Line max PE 2,5
Rollen,
Shimano Stella 3000, Twin Power 3000 befüllt mit Daiwa Tournament 8 Braid EVO 0,12mm
Vorfach,
Varivas SEABASS Shockleader 16lb 0,33mm
Köder,
Gummi -17gr Ronz
Wobbler - DUO Terrif DC 9 und DC 12, Tier Minnow 125 SDL-F; Megabass FX 9, Vision ONETEN und
ONETEN FX, ZONK 77 ; ZipBaits Orbit 90 SR und Orbit 110 SP
Blinker- Sølvpillen

Bei den Wobblern habe ich die Drillinge gegen Einzelhaken ausgetauscht bzw wo drei Haken verbaut waren einen gänzlich entfernt, wobei ich da noch überprüfen muss, inwieweit sich das Laufverhalten dadurch verändert.
Wir haben angedacht zwischen Juni und August den Wölfen auf den Pelz zu rücken. Passt das?
Welche Tageszeit ? Bei welchem Stand der Tide ?
Liegen wir völlig daneben oder befinden wir uns auf dem richtigen Weg ?
Jede Hilfe und jeden Tag nehmen wir dankbar an !!!

Vielen Dank im voraus

Gruß
Valentina und Thomas
 
Hai Ihr Beiden,
schreibt mal meinen Freund Björn (Dorschschreck) an. Der ist, was Wolfsbarsch betrifft, voll orientiert.
Ich selbst hab zwar in alter Zeit schon ne Menge dieser Kollegen gefangen, und zwar in Terschelling/NL. Fast ausschließlich aber mit NK, also sehr rustikal.
Und das wollt Ihr nicht wirklich...
 
Danke Rai !

Viele Grüße
Valentina und Thomas
 
Hallo Thomas,

ich war vor 2 zwei Jahren in der Bretagne und habe mich dort auch am Wolfsbarsch versucht.
Leider hab ich nur ein Exemplar erwischt, daher eher theoretisches Wissen, was ich zum Besten geben kann. Da es dieses Jahr evtl. wieder in die Ecke geht hab ich nochmal bisschen nachgelesen.
Tackletechnisch seit ihr da gut aufgestellt.
Die Köderkiste könntet ihr noch um ein, zwei Duo Press Bait KAMUY aufstocken. Die Teile wurden mir in der Bretagne vor Ort in nem Tackleshop ans Herz gelegt und sind absolute Weitenjäger und je nach Wunsch gut zu animieren und im Laufverhalten zu beeinflussen. Leider hab ich da nur Makrelen drauf bekommen.
Aktuell der absolute Hype wenns in Frankreich um Wolfsbarsch geht sind der Crazy Sand Eel und der Black Minnow von Fiiish. Hab ne Packung Crazy Sandeels hier, jedoch konnte ich die bis dato nicht testen. Optisch sind die tiptop und wenn man der Youtube und Bloggemeinde glauben kann auch äußert erfolgreich. Ob der Hype gerechtfertigt ist kann ich aus eigener Erfahrung nicht beurteilen.
In Holland ist das Popperfischen auf Wolfsbarsche recht angesagt und laut Artikeln durchaus erfolgreich, da die Biester in Rudeln auch an der Oberfläche jagen. Konnte ich in Frankreich leider nicht austesten und habe auch keine Raubenden Wölfe an der Oberfläche gesehen.
Gefangen habe ich meinen Wolf damals bei auflaufendem Wasser, so rund ne Stunde vor Höchststand morgens gegen 10:00 Uhr. Nach dem was man so liest ist auf- / ablaufendes Wasser immer gut. Niedrigstand eher weniger. Allerdings ist es wohl auch so das die Wölfe regelrechte Fresszeiten haben in denen sie wie wild sind und denn nach 15-20 min. sind die Mäuler wie vernagelt.
Habe in der Bretagne auf den Klippen mal einen Engländer getroffen der dort vor Ort lebt. Der zieht zum Abend hin mit frisch gehäuteten Strandkrabben los um die Wolfsbarsche aus dem Tang zu kitzeln. Wenn man seinen Geschichten glauben kann sogar recht erfolgreich. Also wenns auch Naturköder sein dürfen...

Soweit zur Theorie.

Gefangen habe ich den Wolf damals auf nen 25g Pilkerchen in blau/silber fürn Euro vom Grabbeltisch. Geführt wie in Norge nur nen Ticken schneller.
Theorie und Praxis liegen also manchmal weit auseinander :wink:

Grüße Sebastian
 
Hi Sebastian

Danke für deine ausführliche Antwort.
Poppern hört sich sehr interessant an, nur habe ich die Befürchtung, dass unsere Ruten dafür nicht geeignet sind.
Sandaalimitate, da steh ich drauf. Das größte Problem an dem Vorhaben Wolfsbarsch ist der Zeitfaktor. Gut 700km nach Dänemark ( Thyborøn ) oder die selbe Strecke bis Rotterdam, da kann man nicht einfach Freitags nach Feierabend mal los düsen. Ok, kann man schon aber mit fast 50Jahren muss man auch mal schlafen.

Gruß Thomas
 
Moin Thomas,
warum ganz nach Dänemark rauf? Sylt zB. Hörnum/Südspitze oder List sollen auch Wolfsbarsche zu fangen sein. Wäre eventuell einen Versuch wert.
Grüße Karl-Heinz
 
Moin Karl-Heinz

Warum Dänemark?
Dort ergeben sich aus meiner Sicht mehr Möglichkeiten, da man mehr Spots hat. Ich kann mich natürlich auch irren. Hast du nur wenige Stellen, ist der Befischungsdruck auch sehr hoch und ich habe keine Lust mich am frühen Morgen anzustellen um Abends ein paar Würfe zu machen. Ich denke, dass an der von mir ausgesuchten Stelle alles findet um einen Fisch zu fangen. Steine, Sand, stark angeströmte Bereiche.... .
Schaun wir mal.
Aber danke für deinen Tip.

Gruß Thomas
 
So nun was ausführlicher ;)

ich kenn das Wolsbarschangeln aus Zeeland(Niederlande), da war ich meist mir der Brandungsrute und NK unterwegs. Wenn mit Kunstköder gegangen wurde dann entweder mit Wobbler alla X-Rap die viel krach machen, oder mit Gummi (Sandallimitaten, oder Würmern). Beim Gummiangeln haben die kollegen teilweise 2 3/4 lbs Karpfenruten "missbraucht" um den Druck auf den Fisch bringen zu können (Steinpackungen). Sehr gut soll auch das Angeln mit Pose in der Abenddämmerung funktionieren. direkt an den Buhnen über der Steinpackung, hier ist na klar auch wieder ne Rute mit bums gefragt um den Fisch direkt aus der Steinpackung zu holen. Hoffe konnte dir ein wenig helfen,
 
Tackle-Technisch bist Du auf jeden Fall gut aufgestellt!:a020:
Zur Jahreszeit: In DK tauchen die ersten "Wölfe" meist Mitte/Ende Juni auf, besser wird es ab Mitte Juli und dann so richtig los geht ab Anfang/Mitte August bis Ende September teils noch bis in den Oktober (bei warmem Herbstwetter).
Zur Tages-/Tidenzeit: Die beste Zeit sind 2 h vor bis rund 1 h nach Fluthöchststand, wenn das an schönen Tagen auch noch in die Dämmerstunden fällt, ist das perfekt.
Wolfsbarsche lieben Brandung und "weisses Wasser", d.h. man fischt dort wo sich Wellen brechen, auch mitten in der Gischt. Also fischt auch direkt an dem Molenspitzen wo es spritzt und gischtet.
In diesem Video ist zwar keine echte Brandung aber zumnidest mal "Abendstimmung" wenn der Angler mit einem Sandaalimitat (ab rund 4:15 min) auf Wolfsbarsch fischt.
Windarme Tage oder Tage mit ablandigem Wind sind nicht ideal für Wolfsbarsche, dafür sind an solchen Tagen dann oft in der Zeit die Makrelen ganz dicht unter Land :a020: wie dieses Video zeigt
Neben div. Sandaal-Imitationen fangen auch Mefo-Wobbler wie der Spöket, allerdings tendeziell ein wenig grösser (25-25 g) als beim MeFo-Fischen (12-25 g) üblich
 
Sohnemann macht immer Rotterdam unsicher :zwinker:
 
Das hatte ich mir doch fast gedacht :wink:, ich kenn so einige dänische Häfen und der Hintergrund auf dem Bild kam mir eben recht unbekannt vor :wave:
 
Sehr schönes Video! :a020:
Ein "Wolf" an der Fusselpeitsche fehlt mir noch...:a045:, wieder ein Ziel für die Zukunft!:bindafuer:
 
Ein ganz dickes Daaaaaaaaaaanke !
Langsam aber sicher fügt es sich zusammen.
Ich hab mir auch schon eine Menge Filme angesehen und fühlte mich teilweise ein bisschen veräppelt. Wobbler in Weiß wurde in die Kamera gehalten, ein Fisch mit einem dunklen Wobbler im Maul gelandet und in der nächsten Einstellung hatte der Fisch den Weißen im Maul.
Das Interview bei Barschalarm hatte ich auch gelesen. Und dank eurer Info's hab ich jetzt eine Grundlage auf der man aufbauen kann.
Der ein oder andere Ködertip wird noch umgesetzt, dann mal ans Wasser um zu testen wie die Köder funktionieren ( Laufverhalten ) und inwieweit sie mit dem vorhandenen Gerät harmonieren. Was nutzt der beste Köder wenn man nicht all seine Eigenschaften ausnutzen kann.

Ungeachtet dessen, lasst euch nicht davon abhalten mir ( uns ) weiter unter die Arme zu greifen. Für Tipps rund ums Angeln findet sich immer etwas Platz im Kopf.

Nochmals Dankeschön !

Viel Grüße
Valentina und Thomas

Ps Wolfsbarsch und Fliegenrute sind ganz sicher zwei Dinge die gut zueinander passen.
 
Das Buch vom Rob Staigis ist ganz nett zu lesen, auf seiner HP findest Du ganz viele Tips,
http://www.wolfsbarsch.com/Startseite/
Viiiiiel zum Lesen...
Neue EU Regelungen beachten:
Fangzeitbeschränkung vom 1.1.-30.6., Mindestmaß 42cm, ein Wolfsbarsch pro Angler/Tag
 
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