Auswandern?? Mal eine andere Perspektive!

Hallo Peter
Da muß ich neidlos zugeben: KORREKT, den Nagel auf den Kopf getroffen.
In D brauchen wir uns nicht zu wundern,dass die ,die sich verändern wollen abwandern,weil sie es auch können (wollen reicht oftmals nicht),da die Voraussetzungen am neuen Wohnort einfach besser sind;und sei es das Land in dem man wohnen möchte (das reicht ja vielen schon).
Die Goldgräberzeiten,wenn Sie jemand suchen sollte,gibt es nicht mehr.
Mal schnell ins Ausland und Kohle gemacht ist heute glaube ich nur sehr schwer möglich.
 
da hast du recht gold ist schwer zu finden,
genauso wie den 100 % hotspot,wo es nur dorsche über 30 kg gibt oder leng ab 170 cm,
der fisch bestimmt selbst wo er hinschwimmt und wann er was wann wo frisst
hilsen norge
 
da hast du recht gold ist schwer zu finden,
genauso wie den 100 % hotspot,wo es nur dorsche über 30 kg gibt oder leng ab 170 cm,
der fisch bestimmt selbst wo er hinschwimmt und wann er was wann wo frisst
hilsen norge

Genau deswegen bin ich auch mit einem 5kg Dorsch und einem 1m Leng zufrieden.:D

Gruß Thomas.
 
Moin Leute,
ich finde es immer gut wenn Leute einen neuen Weg wagen!
Nur nicht stehen bleiben…die Welt dreht sich ja auch…
…aber bei aller Euphorie für andere Länder darf man eines nicht vergessen!
Deutschland "kann" gar nicht so sein wie andere Länder:
Wir sind mitten in Europa, wir sind, relativ zu Norwegen,
ein kleines Land mit hoher Bevölkerungszahl - hier geht es eben etwas schneller zu…vergesst das nicht!:)

Salü Udo
 
Die Zweite!

Hallo Leute,
zunächst bitte ich hier um Entschuldigung. Erst mach ich hier einen mehr oder weniger gefühlsduseligen Thread auf und dann bin ich wochenlang nicht online. Ich hoffe ihr seht es mir nach. Naja, dafür kommt nun alles auf einmal.

Vom Thema her liege ich im Großen und Ganzen mit Trolljenta auf einer Linie. Integration ist der Schlüssel zur neuen Heimat. Mein Nachbar sagte gestern so treffend: „Der Lohn für angepasstes Verhalten ist Anerkennung“. Allerdings bleibe ich bei meiner These. Das „dauerhafte“ Auswandern ist für einen Nichtakademiker schwieriger. Ich mache dies besonders an der Tatsache fest, dass der akademische Arbeitsplatz aufgrund des viel schwerer zu erwerbenden Kowhow’s einem geringeren Wettbewerb unterliegt. Andersherum könnte man auch schreiben, Fliesenleger wird man leichter als Arzt. Auch ist es für den Akademiker üblicherweise einfacher, sich mit neuem Wissen zu „befüllen“. Hierzu zähle ich solche Integrationsfaktoren wie z.B. die Sprache oder auch solche Dinge wie das Wissen um das Wahlrecht in der neuen Heimat.

Ein arges Problem hab ich aber mit der Ansage von norge „Jeder so wie er es mag = egal was mit die Anderen meinen oder aus ihnen wird“. Was ist dann mit denen, die nicht hier weg können. Ich weiß ja nicht, ob Du noch Eltern oder Großeltern hier hast. Falls ja, wer erarbeitet deren Rente, wenn Du nicht hier bist? Der Grundsatz „Jeder so wie er es mag“ steht übrigens in einem klaren Gegensatz zu der Integration in Deinem neuen Heimatland. Dort zählt sicher nicht was du magst, sondern wie schnell Du Dich anpasst bzw. integrierst. Ich kann nur hoffen, dass rein zufällig alles so läuft wie Du es Dir erträumt hast. Denke aber, dann bist Du die Ausnahme.

Irgendwer hat’s auch hier wieder getan. Jammer: „Die Politik ist in DEITSCHLAND ja so schlecht!“ Falls es so wäre, dann ist sie es doch nur, weil es zu viele Leute gibt, die lieber Jammern anstatt sich einzubringen. UNSERE Politiker ändern doch ihre Entscheidungen nicht, weil Du auswanderst. Ich kann Dir nur empfehlen, Dich noch heute Abend auf die Socken zu machen, um bei DEINEM Bundestagsabgeordneten zu klingeln. Konfrontiere den Mann oder die Frau mit Deinen Fragen. Du wirst dich wundern welche Wirkung so etwas hat. Falls er/sie nicht auf macht, fahre morgen wieder hin. Der/Die wird dafür bezahlt, dass er/sie Dich anhört und Dich vertritt. Fakt ist, dass es in Deutschland so viele Firmen gibt wie nie zuvor, die unglaublich hohe Gewinne einfahren. Aus deren Sicht macht die Politik dann wohl einen hervorragenden Job. Was machen die wohl anders?

Eine der Motivationen für meinen ersten Thread war ein „märchenhaft grausiges“ Gefühl beim lesen mancher Begründungen für das Fernweh. Ich glaube nämlich, dass mancher nicht im Entferntesten ahnt, was da auf ihn zu kommt. Da ist die Rede von tollen Landschaften. Hm, da sollte man dann wohl eher im Süden von Norwegen bleiben. Weiter nördlich muss man sich im Winter ja mit einer schön beleuchteten Landschaftstapete behelfen, um nicht depressiv zu werden. Was macht man dort als „Zugereister“ in den dunklen Monaten ohne die gewachsenen sozialen Strukturen der Einheimischen? An einer anderen Stelle sucht Jemand eine Idee für seinen Freund. Der kann zwar kein Wort norwegisch will aber um jeden Preis da hin?!? Wie soll das ausgehen?

Trolljenta schrieb in einem ihrer Threads, dass in Norwegen in der Regel beide Partner arbeiten, um über das Einkommen von Beiden die hohen Lebenshaltungskosten zu tragen. Das trifft sich, meine Frau und ich arbeiten auch beide voll. Nur frage ich mich, wie ich ohne unsere große Familie zwei Kinder durchbringen sollte. Als unsere Große mit einem Jahr für acht Stunden täglich in die Krippe kam, war sie das erste Jahr mehr krank als gesund. Unsere 20 Tage waren schneller weg als wir gucken konnten. Am Ende haben wir sie jeden Morgen bei Oma abgegeben und abends wieder abgeholt. Wie macht ihr das in Norwegen wenn Beide arbeiten müssen um ausgeglichen zu leben? Hm, und wenn wir schon bei dem Thema „familiäre Infrastruktur“ sind. Ich hab hier in einem Umkreis von 15km drei Kinderärzte, div. Apotheken, eine Kinderklinik, Schwimmhalle, Kino, Grundschule, Realschule, Gymnasium und eine Hochschule. Norwegen dürfte da wohl nur in den seltensten Fällen mithalten. Wie steht’s damit, auf Kinder verzichten? Kinder im Internat wenn später die höhere Ausbildung kommt? Ist das bezahlbar? Droht hier das klassische Gastarbeiterschicksal in zweiter Generation?

Auch sehe ich nicht, dass es einen jungen arbeitslosen Menschen weiter bringt, wenn er auswandert, um dort wieder den gleichen Job wie hier zu machen oder vielleicht noch einen anspruchloseren wie Hofknecht. Ich würde jedem Arbeitslosen raten, sich zu allererst weiter zu entwickeln, bevor er sich in wirre Auswanderungspläne flüchtet. Ganz besonders sehe ich diesen Umstand auf dem Bau. Genau wie hier kann man auch Norwegen nur schlecht bis zur Rente auf dem Bau arbeiten. Was passiert dann dort wenn mit 50 die Knochen langsam nicht mehr wollen. Frührente oder Umschulung? Gibt’s es so etwas dann dort überhaupt?

In guter Tradition will ich auch diesen Thread mit einem Seitenwechsel schließen. Ja, auch ich würde auswandern. Sollten unsere Kinder irgendwann mal Deutschland verlassen, werden mein Frau und ich wohl mitgehen. Wir würden uns dabei zwar nicht besonders wohl fühlen, aber ohne Kinder und vielleicht sogar ohne Enkelkinder können wir uns ein Leben schon gar nicht vorstellen. Solche Gedanken haben aber hoffentlich noch mindestens 25 Jahre zeit. Bis dahin geben wir uns alle Mühe, die Beiden hier aktiv und fest verwurzelt auf das Leben vor zu bereiten. Geht der Plan auf, brauchen wir uns mit Auswanderungsplänen mal nie zu belasten. Zuhause ist es eben doch am schönsten.

Natürlich zerplatzen alle angeführten Überlegungen, wenn Jemand in diesem Land von vornherein keine Familie oder eben Wurzeln hat. Der sitzt dann hier abends alleine in seiner Wohnung und in Norwegen auch. Die Frage ist nur, wo es eher mit ihm bergauf geht bzw. wo er schneller seine Heimat findet?

Viele Grüße
Bademeister
 
da gibt es ein paar Punkte in deinem Posting auf die ich doch umbedingt näher eingehen will

Das „dauerhafte“ Auswandern ist für einen Nichtakademiker schwieriger.

Das ist quatsch! Auch wenn man oft die "Handwerker" sieht, so sind es doch auch sehr viele Leute auch aus anderen Berufen die nach Norwegen auswandern und das auch dauerhaft und erfolgreich und es gibt auch sehr viele ausgewanderte Akademiker in fast allen Bereichen und auch diese sind dauerhaft und erfolgreich hier. Ich kenne keine norwegische Klinik ohne deutsche ärzte. Es gibt hier deutsche Gelogen, Physiker, Biologen und nicht zu vergessen alle aus der IT Branche und Ingenieure. Alles studierte die Problemlos und dauerhaft in Norwegen sesshaft werden. Vieleicht sogar leichter wie Handwerker weil diese Leute von vornherein sehr viel stärker die wichtigkeit der Integration sehen und eben auch meistens gute Sprachkentnisse brauchen um hier arbeiten zu kønnen. Ich kenne Handwerker die seit 6 Jahren hier sind und nicht mal in der Lage sind sich ein Bier auf norwegisch zu bestellen, kenne jedoch keinen Akademiker auf den so was zutrifft.

Ich weiß ja nicht, ob Du noch Eltern oder Großeltern hier hast. Falls ja, wer erarbeitet deren Rente, wenn Du nicht hier bist? Der Grundsatz „Jeder so wie er es mag“ steht übrigens in einem klaren Gegensatz zu der Integration in Deinem neuen Heimatland. Dort zählt sicher nicht was du magst, sondern wie schnell Du Dich anpasst bzw. integrierst.

Zum einen... als ich ausgewandert bin haben meine Eltern gesagt: Mach es, es ist DEIN Leben! Ich hab ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern, aber selbst in Deutschland hätte ich mich niemals dort niedergelassen wo diese wohnen.

Und jeder wie er mag ist schon typisk norsk. Oder anders gesagt Leben und Leben lassen. In wie weit man sich hier einbringt und integriert bleibt jedem selbst überlassen. Keiner wird zu irgendwas gezwungen und kein Norweger wird sich rein hängen wie du dein Leben gestaltest.
Aber klar ist, wer sich nicht integiert ist schnell isoliert. Nur ist das wieder ein anderes Thema.

Da ist die Rede von tollen Landschaften. Hm, da sollte man dann wohl eher im Süden von Norwegen bleiben. Weiter nördlich muss man sich im Winter ja mit einer schön beleuchteten Landschaftstapete behelfen, um nicht depressiv zu werden. Was macht man dort als „Zugereister“ in den dunklen Monaten ohne die gewachsenen sozialen Strukturen der Einheimischen?

Nun sprichst du allerdings ein bisschen wie der blinde von der Farbe. Gerade Nordnorwegen ist auch im Winter traumhaft schøn, da braucht es keine Fototapete! Ich wohne ziemlich in der Mitte und finde es zu jeder Jahreszeit herrlich, langeweile habe ich auch nicht, egal ob Sommer oder Winter und in die sozialen Strukturen kann man eben auch als zugereister reinwachsen und da seh ich auch nichts jahreszeitenabhängiges dran.

Nur frage ich mich, wie ich ohne unsere große Familie zwei Kinder durchbringen sollte. Als unsere Große mit einem Jahr für acht Stunden täglich in die Krippe kam, war sie das erste Jahr mehr krank als gesund. Unsere 20 Tage waren schneller weg als wir gucken konnten. Am Ende haben wir sie jeden Morgen bei Oma abgegeben und abends wieder abgeholt. Wie macht ihr das in Norwegen wenn Beide arbeiten müssen um ausgeglichen zu leben?

Denkst du etwa, jeder der in Deutschland wohnt hat Opa und Oma um die Ecke? Dem ist absolut nicht so! Und komischerweise bekommen das auch in Deutschland Leute ohne Opa und Oma geregelt.
Geht übrigens auch in Norwegen. Wenn beide arbeiten und man seine frei Tage wegen krankem Kind aufgebraucht hat und das Kind ist weiter krank, so bekommt man vom Arzt eine Krankmeldung und das ohne Probleme und da reagiert auch niemand schief. Familie geht vor! Nicht wie in einem mir bekannten Fall von einem jungen Witwer in Deutschland, der seinen Job in der Probezeit verlor weil er zuhause bleiben musste da seine 5 jährige krank war und hohes Fieber hatte.

Ich hab hier in einem Umkreis von 15km drei Kinderärzte, div. Apotheken, eine Kinderklinik, Schwimmhalle, Kino, Grundschule, Realschule, Gymnasium und eine Hochschule. Norwegen dürfte da wohl nur in den seltensten Fällen mithalten.
Die abstände sind in Norwegen weiter, das Angebot an sich ist grøsser! Wir haben nur eine Apoteke und einen Hausarzt und das nächste Krankenhaus ist 40 km entfernt. Als Problem sehe ich das allerdings nicht an. Wir haben Grundschule und ungdomsskoke bis 10 Klasse im Ort, erst für die weiterführende Schule müssen die Kinder einen weiteren Schulweg auf sich nehmen.
Schwimmhalle, Kinovorstellungen und viele Clubs, Vereine und aktivitäten für die Kids gibt es bei uns alles, und zwar in grøsserer Zahl wie in Deutschland. Ich find das gigantisch was für die Kids hier alles geboten wird, und das in einer Gemeinde die gerade mal etwas über 900 einwohner hat!! Norwegen hat nicht umsonst den Ruf Kinderfreundlich zu sein und nicht zuletzt ziehen viele Auswanderer eben auch nicht in erster Linie wegen dem Job nach Norwegen sondern wegen ihrer Kinder (aktuell wieder nachzulesen in mehreren Postings bei mir im Forum)

Wie steht’s damit, auf Kinder verzichten? Kinder im Internat wenn später die höhere Ausbildung kommt? Ist das bezahlbar? Droht hier das klassische Gastarbeiterschicksal in zweiter Generation?

Das hat schon gerade ein bisschen was von dem blinden und der Farbe... Was meinst du, warum in Norwegen die Leute viel mehr und früher Kinder bekommen wie in Deutschland? Deutschland hat geburtenraten so niedrig wie seit dem Krieg nicht mehr, Norwegen hingegen liegt in den internationalen Gebutsstatisktiken ganz weit oben. Viele meiner Freunde in Deutschland sind bewusst Kinderlos, hier in Norwegen kenne ich in meinem Umfeld niemand ohne Kinder. In Deutschland haben die Leute 1 bis 2 Kinder im durchschnitt, eine norwegische Familie hat 3 bis 5.
Und ja, das ist bezahlbar! Und im Gegensatz zu Deutschland gibt es in Norwegen eine Garantie das jeder Schulabgänger eine Ausbildung machen kann. Und auch in Deutschland ist es doch wohl so das es eben keinesfalls eine selbstverständlichkeit ist das man seine Ausbildung oder Studium in nähe des Elternhauses absolvieren kann, selbst ich musste damals schon 170 km weg ziehen um meine Ausbildung zu machen. Deswegen sehe ich keinen Unterschied zu Norwegen. Ob ich nun in Deutschland nach 10 Jahren Schule weg ziehe um irgendwo eine Ausbilung zu machen oder in Norwegen nach der 10 Klasse wegziehe um die weiterführende Schule die ja schon in die Berufsausbildung mündet zu besuchen, das ist doch kein Unterschied.
Auf Kinder verzichten? In Norwegen seh ich da beim besten Willen keinen Grund für.

Auch sehe ich nicht, dass es einen jungen arbeitslosen Menschen weiter bringt, wenn er auswandert, um dort wieder den gleichen Job wie hier zu machen oder vielleicht noch einen anspruchloseren wie Hofknecht. Ich würde jedem Arbeitslosen raten, sich zu allererst weiter zu entwickeln, bevor er sich in wirre Auswanderungspläne flüchtet.

Da geb ich dir bedingt recht. Auswandern ist keine universalløsung und wer Auswandert weil er mit seinem leben nicht klar kommt, wird daran nix ändern. Man kann vor seinen Problemen nicht weglaufen und diese werden diese Leute auch im Ausland schnell wieder einholen.
Aber, warum nicht wenn man eine solide Ausbildung hat in diesem Bereich auch im Ausland arbeiten? Ich kenn übrigens viele die in Norwegen in ihrem gelernten Beruf oder sogar eine Stufe drunter angefangen haben und sich dann hochgearbeitet haben. Die aus und weiterbildungsmøglichkeiten sind hier sehr gut und ich kenne nicht wenige die nach ein paar Jahren in Norwegen hier Weiterbildungen gemacht haben oder sogar noch studiert haben (teilweise vom Arbeitgeber gestützt und finanziert) und hier berufliche høhen erreichten die sie sich in Deutschland nicht mal hätten erträumen kønnen.
Nur mal als Beispiel, in Deutschland hab ich als normale OP Schwester gearbeitet und die Chancen mal mehr zu machen waren gering und in der Klinik wo ich 7 Jahre gearbeitet habe nicht existent, für besser qualifizierte Jobs hatte ich leider das falsche Gebetbuch. Hier in Norwegen bin ich nach 4 Jahren schon Abteilungsleiterin gewesen mit sehr viel Verantwortung und Entscheidungsfreiheit.
Wer was leistet und initiative zeigt kann hier ohne weiters seinen Weg machen.

Sollten unsere Kinder irgendwann mal Deutschland verlassen, werden mein Frau und ich wohl mitgehen. Wir würden uns dabei zwar nicht besonders wohl fühlen, aber ohne Kinder und vielleicht sogar ohne Enkelkinder können wir uns ein Leben schon gar nicht vorstellen.

Mh, mal gespannt was Eure Kinder dazu sagen werden.... Vieleicht sind die gar nicht scharf drauf ihre Eltern dauerhaft in der Nähe zu haben?
Ich hatte eine sehr schøne Kindheit und habe einen sehr guten Kontakt zu meinen Eltern an denen ich auch sehr hänge. Bin aufgewachsen in der klassischen Grossfamilie mit Grosseltern, Eltern und Kindern unter einem Dach. Habe die Vorteile dieser Lebensform genauso kennengelernt wie die Nachteile. Für mich war als ich aus meinem Elternhaus ausgezogen bin vøllig klar, dass dies eine Lebensform ist die ich für mich NIE haben will.
Meine Eltern kommen mich hier oben Regelmässig besuchen und das find ich auch klasse. Aber das wäre auch nicht anders wenn ich noch in Deutschland wohnen würde.

wenn Jemand in diesem Land von vornherein keine Familie oder eben Wurzeln hat. Der sitzt dann hier abends alleine in seiner Wohnung und in Norwegen auch. Die Frage ist nur, wo es eher mit ihm bergauf geht bzw. wo er schneller seine Heimat findet?

Auch wenn man in Deutschland Familie hat kann man alleine in seiner Wohnung sitzen, das ist für mich also kein Argument. Und wer allein in seiner Wohung sitzt, egal wo, ist selber Schuld. Wenn man nicht immer nur mit der Familie zusammen sitzen will ist man egal wo man wohnt eben darauf angewiesen sich ein soziales Netz aufzubauen und Freunde zu finden.
Und wo man eine Heimat findet, auch da spielen viele Faktoren rein und das muss eben nicht zwangsläufig da sein wo man geboren und aufgewachsen ist. Ich hab meine Heimat hier gefunden, obwohl meine Eltern, Geschwister und Verwandten in Deutschland leben.
 
@ Bademeister das hört sich alles nach Deutschem Politiker an.Wir wissen zwar nicht was wir sagen aber das mit vollem Herzen
 
@bademeister: deine erkenntnisse beruhen leider nur auf vermutungen und spekulationen, was die situation in norwegen betrifft. vielleicht solltest du dich einfach mal informieren, statt spekulationen freinen lauf zu lassen.

hier ist auch nicht alles gold, was glænzt, aber die dinge, die du hier erklæren willst, gehen leider meilenweit an der realitæt vorbei.
 
Hm, der Kirchturm!

Sicher habt ihr recht. Wäre ja auch schlimm wenn nicht. Das würde ja bedeuten, dass ihr eine wirklich falsche Entscheidung im Leben getroffen habt. Wenn sich einer zu solch einem Schritt durchringt, kann ihm die Scheiße bis zum Hals stehen. Er würde die Welt anlachen und behaupten: „Oh Mann geht es mir gut. Ich bereue keine Sekunde hier in Norwegen“.

Ja, wir leben in verschiedenen Welten. Wenn ich zu meinem Vater sage ich geh nach Norwegen und mich hier verabschiede, dann kann er unser Grundstück mit Haus und Scheune verkaufen und mit Mutter in eine Wohnung ziehen. Alleine bekommt er die Arbeit nicht geregelt. Der Wohlstand unserer Familie beruht auf dem Zusammenspiel der Generationen. Seit meinem Uhrgroßvater musste bei uns keiner mehr einen Kredit aufnehmen und soweit es mich, meine Eltern, Großeltern und Uhrgroßeltern betrifft, hat noch Niemand den Anderen hängen lassen. Unser 86’er Opa wohnt jetzt noch bei uns und ich hoffe wenn ich mal so alt bin wie er, kümmern sich meine Kinder und Enkel genau so um mich, wie wir es heute mit ihm tun. Wissen kann man das natürlich nie genau, man kann aber darauf hin arbeiten. Wenn man dann im hohen Alter trotzdem alleine im Pflegeheim sitzt und kein Arsch kommt auf Besuch vorbei, kommt man sich nicht ganz so bescheuert vor.

Viel Spaß in Norwegen. Komme im Sommer auch wieder hin. Fahre aber nach spätestens 14 Tagen wieder nach Hause. Ihr wisst ja, der Kirchturm lockt!!!!
 
Sicher habt ihr recht. Wäre ja auch schlimm wenn nicht. Das würde ja bedeuten, dass ihr eine wirklich falsche Entscheidung im Leben getroffen habt. Wenn sich einer zu solch einem Schritt durchringt, kann ihm die Scheiße bis zum Hals stehen. Er würde die Welt anlachen und behaupten: „Oh Mann geht es mir gut. Ich bereue keine Sekunde hier in Norwegen“.

Ja, wir leben in verschiedenen Welten. Wenn ich zu meinem Vater sage ich geh nach Norwegen und mich hier verabschiede, dann kann er unser Grundstück mit Haus und Scheune verkaufen und mit Mutter in eine Wohnung ziehen. Alleine bekommt er die Arbeit nicht geregelt. Der Wohlstand unserer Familie beruht auf dem Zusammenspiel der Generationen. Seit meinem Uhrgroßvater musste bei uns keiner mehr einen Kredit aufnehmen und soweit es mich, meine Eltern, Großeltern und Uhrgroßeltern betrifft, hat noch Niemand den Anderen hängen lassen. Unser 86’er Opa wohnt jetzt noch bei uns und ich hoffe wenn ich mal so alt bin wie er, kümmern sich meine Kinder und Enkel genau so um mich, wie wir es heute mit ihm tun. Wissen kann man das natürlich nie genau, man kann aber darauf hin arbeiten. Wenn man dann im hohen Alter trotzdem alleine im Pflegeheim sitzt und kein Arsch kommt auf Besuch vorbei, kommt man sich nicht ganz so bescheuert vor.

Viel Spaß in Norwegen. Komme im Sommer auch wieder hin. Fahre aber nach spätestens 14 Tagen wieder nach Hause. Ihr wisst ja, der Kirchturm lockt!!!!

:? :? :? :? :? was hat das mit deinen anderen posting zu tun:? :? :? :?
ich möchte es nur verstehen:rolleyes:
gruss klaus
 
@ bademeister sei dir doch vergönnt bei deinem kirchturm zu bleiben ,am rockzipfel der mutter zu hängen und beim vater der immer recht hat usw.usw.
wenn es dir gefällt,ist doch gut so
bloß dann lass es sein hier halbwahrheiten und unwissen zu verbreiten,
wenn die dörfliche idylle so schön ist warum
verlassen viele jugendliche ihre angestammte heimat und ziehen in den süden ,norden oder in große städte ??
norge
 
Es hat schon immer Leute gegeben die neue Wege gehen und das ist auch gut so.Wenn alle Menschen so denken wie du" Nur immer auf die Vorfahren hören die haben recht" würden wir heute wahrscheinlich noch in Höhlen wohnen oder von Ast zu Ast springen.
 
nix gegen die eigene Kirchturmspitze, aber generell würde ich eigentlich jedem empfehlen mal über diese hinaus zu blicken.:)

Wenn es dir Bademeister zuhause gut geht und du dich wohlfühlst, ist doch schøn. Nur ist halt jeder anders gestrickt und so ein Leben wie du führst wäre für mich definitiv nix.

Ein bisschen erinneren mich deine Postings an meine alten Arbeitskollegen in Deutschland. Auch alles Leute die nie über den eigenen Kirchplatz hinaus gekommen sind und die ungefähr genauso wenig Ahnung vom Leben in Norwegen hatten wie du und auch alles schlecht geredet haben. Schliesslich kann es nirgendwo besser sein wie beim eigenen Kirchturm... Ich glaube bei vielen spielte da sehr viel Neid mit. Neid das ich etwas wage wozu ihnen selbst der Mut fehlte, Neid das ich diese Freiheit hatte und nicht durch irgendwelche Zwänge oder Pflichten gebunden war. Ich weiss nicht ob auch bei dir Neid vorliegt aber wenn ich das hier lese
Wenn sich einer zu solch einem Schritt durchringt, kann ihm die Scheiße bis zum Hals stehen. Er würde die Welt anlachen und behaupten: „Oh Mann geht es mir gut. Ich bereue keine Sekunde hier in Norwegen“.
so ist das glaube ich schoon eine recht naheliegende Vermutung.

Ich glaube, du kannst es dir wirklich einfach nicht vorstellen das es mir und auch anderen hier oben wirklich gut geht, wir hier glücklich sind, hier unsere Heimat sehen und nicht nur freiwillig hier sind und es uns auch noch besser geht wie in Deutschland.
Aber es ist so, ich kann zwar nicht für alle sprechen, aber für mich ist es so.

Meine Eltern haben übrigens in keinster Weise das Gefühl das ich sie "hängen lasse", im Gegenteil. Meine Eltern sind stolz darauf das ich meinen Weg gehe und auf das was ich mir hier aufgebaut habe.

Aus deinen Postings geht echt hervor das du keine Ahnung vom Leben und Alltag in Norwegen hast und nicht weisst wie diese Dinge geregelt sind. Ist ja auch nicht tragisch, betrifft dich ja auch nicht. Aber Leute die Auswandern wollen informieren sich über diese Dinge und für diese Leute sind das auch wichtige Punkte. Und viele der Punkte wo du eben absolut keine Ahnung hast wie es abläuft (sozialsystem, Kinder, Schulen, Betreuung...) sind für viele Leute wirklich auch Gründe sich eben FÜR Norwegen zu entscheiden, weil viele dieser Dinge in Norwegen eben besser geregelt sind wie in Deutschland.

Ich wünsche dir, das deine Wünsche in Erfüllung gehen und du so leben kannst wie du willst. Und ich hoffe, das auch deine Kinder irgendwann so leben kønnen wie SIE wollen und nicht wie du willst....
 
Zitat
"Und ich hoffe, das auch deine Kinder irgendwann so leben kønnen wie SIE wollen und nicht wie du willst...."

schön gesagt :baby:
norge
 
Ist es wirklich im Jahre 2008 so schwer einfach zu akzeptieren, dass es verschiedene Modelle des Lebens gibt ?

Man kommt sich vor wie an ner Stammtischrunde alter Männer -" der hat ne 10 Jahre juengere, die ist jetzt mit ner Frau zusammen - morgen kommt sicher die Sintflut....."

Himmelhergott - ein jeder werde gluecklich nach seiner Fasson....sagte nen preussischer König.

Und wen derjenige, der anders lebt wie ich - mir davon erzählt, dann höre ich zu...einfach so - ohne zu richten, werten, aufzuwiegen...muss doch im Jahre 2008 nun endlich machbar sein.....

Ein der Diskussionen pro / kontra - bessser / schlechter langsam mueder Member....ich wette - jedes Land findet irgendjemand schön - ich kenne Tuareks, die kriegste mit der Fangleine nicht aus der Wueste - und sind sogar noch gluecklich.....ich freue mich daran, wenn mich dort auch niemand hinkriegen wuerde....
 
Ist es wirklich im Jahre 2008 so schwer einfach zu akzeptieren, dass es verschiedene Modelle des Lebens gibt ?

Man kommt sich vor wie an ner Stammtischrunde alter Männer -" der hat ne 10 Jahre juengere, die ist jetzt mit ner Frau zusammen - morgen kommt sicher die Sintflut....."

Himmelhergott - ein jeder werde gluecklich nach seiner Fasson....sagte nen preussischer König.

Und wen derjenige, der anders lebt wie ich - mir davon erzählt, dann höre ich zu...einfach so - ohne zu richten, werten, aufzuwiegen...muss doch im Jahre 2008 nun endlich machbar sein.....

Ein der Diskussionen pro / kontra - bessser / schlechter langsam mueder Member....ich wette - jedes Land findet irgendjemand schön - ich kenne Tuareks, die kriegste mit der Fangleine nicht aus der Wueste - und sind sogar noch gluecklich.....ich freue mich daran, wenn mich dort auch niemand hinkriegen wuerde....

Wie üblich kurz und knapp auf den Punkt gebracht:baby: :baby: :baby:


Übrigens , Bademeisteres letztes Posting ist mir irgendwie sympatisch, zeigt es doch das dort eine Familie Generationenmässig übergreifend zusammenhält ,sowas kann man in der heutigen Zeit ziemlich suchen ,jedenfalls in großen Ballungszentren.
 
Kleiner Nachtrag!

Ja Trolljenta, Du glaubst ja gar nicht, wie Recht du hast. Es hat Nachteile ein Leben zu führen, so wie wir es tun. Ein dreiviertel Leben lang Verantwortung für die anderen Generationen zu tragen kostet nun mal jede Menge Individualismus. Auswanderungsträume passen da natürlich gar nicht rein. Neid würde ich es vielleicht nicht nennen. Manchmal bin ich der Kompromisse aber schon müde. Vielleicht bin ich hier auch deswegen so bissig, weil ich irgendwie meine kleine Schwester in Dir wieder erkenne. Sie hat auch immer genau gewusst was sie will, es gemacht ohne sich reinreden zu lassen und hat sich dann nur an die Familie erinnert, wenn die Dinge schlecht für sie liefen und sie Hilfe brauchte. Unser Opa ist gerade 14 Tage in der Kurzzeitpflege, weil unsere Eltern mal raus in die Sonne mussten. Natürlich hat er da absolut keine Lust drauf. Ich fahre mit unserer drei jährigen Tochter alle zwei Tage nach der Arbeit hin, um ihn zu besuchen und um zu verhindern, dass er da die Mücke macht. Von meinem Schwesterchen hab ich eben gerade die erste E-Mail zu dem Thema bekommen (10 Tage sind bereits rum). Sie fragt darin: „Wie gefällt es ihm denn?“

Unter dem Strich sehe ich mich aber schon auf dem richtigen Weg. Ich glaube, dass man als Kind lernen muss wie Familie funktioniert, um irgendwann selbst ein harmonisches Familienleben zu führen. Da gehört für mich der regelmäßige und tägliche Kontakt zu Eltern, Großeltern und Uhrgroßeltern dazu. Eine alleinige Auswanderung sehe ich da ganz klar als Hemmnis. Die Großeltern spielen als Lehrer und Tröster im Leben unserer Kinder eine sehr wichtige Rolle. Wenn meine Frau oder ich mit unsere Tochter mal schimpfen, dann jammert sie immer nach ihrer Oma. Die Omas sind wie Felsen in der Brandung des Lebens für sie. Ich glaube im Leben nicht, dass diese Rolle von einem norwegerischen Nachbarn oder Erzieher auch nur annährend erfüllt werden kann. Auch wenn das System und die Menschen dort noch so gut sind. Das trifft natürlich für in Deutschland und von einander entfernt lebende Familien auch zu. Nur besteht hier die Möglichkeit, dass die Familien sich öfter sehen, weil die Entfernungen zwischen den Mitgliedern geringer sind. Von meinen Kindern erwarte oder erhoffe ich mir schon, dass sie unseren Eltern und uns ein gewisses Stück von der erfahren Zuneigung und Verantwortung wieder zurückgeben. Dazu zähle ich vor allem, dass sie uns nicht in der Einsamkeit zurück lassen oder vielleicht sogar in irgendeinem Heim vergessen. Ich stecke sie ja auch nicht ins Heim, jetzt wo sie hilfsbedürftig sind.

Natürlich will ich hier nicht darüber richten, ob es für Euch der richtige Weg ist, dass Weite zu suchen. Irgendwie fehlte mir aber in den Threads, geschrieben mit dem Blick durch die rosarote Brille und einem gewissen Selbstverwirklichkeitswahn, aber mal eine andere Perspektive.

Dennoch wünsche ich Euch und Euren Angehörigen, dass Ihr und sie mit Eurer Entscheidung hier weg zu gehen glücklich werdet. Euren Kindern wiederum wünsche ich, dass sie Jemanden haben der ihnen nahe steht, wenn Ihr als Eltern es mal nicht könnt oder wollt. Schade wäre, wenn Eure Angehörigen den Preis für Eueren Individualismus bezahlen. Vielleicht sollten Einige von Euch eher in Ihren Familien etwas näher zusammenrücken, als so weit weg nach Norwegen zu ziehen. Man glaubt ja gar nicht, welche Probleme sich plötzlich von alleine erledigen, wenn man in einer Mehrgenerationenfamilie zusammenlebt und in diesem Zusammenhang natürlich zu Kompromissen bereit ist. Bei uns funktioniert das nun schon seit 5 Generationen wunderbar.

Viele Grüße
Der Bademeister
 
@Bademeister

sehr schöner Beitrag, mal aus einer ganz anderen Sicht :baby:
 
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