So, wie versprochen nun ein paar Zeilen von mir. Vorweg welche Systeme ich genau Nutze.
Mein Boot ist Ausgestattet mit:
HDS5 Gen1
HDS8 Gen2
HDS10m Gen2
Sonic Hub
Lowrance Radar 3g
AIS Class B System,
Lowrance LVR 880 Seefunk Radio mit Distress
Struktur Scan Lss2 Modul
Lowrance GPS-Point1 Antenne
Garmin Autopilot GHP20
Garmin GMI10 Multifunktionsanzeige
Nun etwas zu den Aufgekommenden Fragen...
Ich hatte bei Ausrüstung meines Bootes die Möglichkeit die Gen2 Systeme als Touch oder als Normale Version zu verwenden. Ich habe mich für die Normale Version entschieden. Im Showbus von Herrn Schlageter des Echolotzentrums in Paderborn (
https://www.angel-schlageter.de/), stand für mich die Entscheidung fest. Zwar wurde mir gesagt, das die Touchsysteme eben auch mit Nassen Händen und Handschuhen funktionieren, dies konnte ich mir aber vor 4 - 5 Jahren nicht wirklich vorstellen und habe die klassische Variante gewählt.
Der Unterschied Gen1 und Gen2 besteht vor allem in einem besserem Prozessor der die Arbeiten am Kartenplotter (vor allem Zoom Funktionen) schneller darstellen soll.
Echolot und Strukturscan:
Dies sind generell zwei Unterschiedliche Systeme, wozu auch zwei Unterschiedliche Geber eingesetzt werden müssen. Mit dem Struktur Scan geber war / ist es wohl möglich auch normales echolot Bild zu liefern, sicher bin ich mir da aber nicht und probiert habe ich es auch nicht!
Herrkömliche Echolote arbeiten mit 50 / 200 khz gebern.
Generell gilt hier, je høher die Frenquenz, desto geringer ist die Reichweite und umso grösser der Abstrahlwinkel. Im Klartext heisst das, mit 200khz siehst du im Bootsumkreis relativ viel bei flachem wasser, da der Winkel aber irgendwann zu gross wird, werden die Geber signale nicht mehr genügend Reflektiert und zurück gesendet und der Geber kann diese nicht mehr Auffangen, du Verlierst die Tiefenanzeige und die Darstellung ist nicht mehr die detail getreueste. Mit 50khz kommst du wesentlich Tiefer, "tastet" unterm Boot jedoch nicht mehr einen so grossen Bereich ab. Die Anzeige ist dafür detailgetreuer gerade was Untergrundbeschaffenheit angeht. Wer mit dem Echolot auf Fischsuche ist, sollte so lang wie möglich 200khz Verwenden - Vorrausgesetzt das echolot ist dann auch Richtig eingestellt was wiederrum ein komplett anderes thema ist bei dem Viele Fehler gemacht werden.
Struktur Scan: Die genauen Frequenzen kenne ich nicht es wird aber im sehr hohen Frequenz Bereich um die 800khz gesendet. Um die Umgebung mit abtasten zu können kommt meines Wissens noch eine zweite Frequenz hinzu ich glaube 455 khz. Dadurch wird erreicht das relativ viel abgetatstet werden kann und beide Signale ergeben ein Fotorealistisches Bild, welches bei mir im LSS2 Modul zusammen gesetzt wird und am Kartenplotter ausgegeben werden kann. Aufgrund der hohen Frequenz aber ist die reichweite sehr begrenzt. Bei meinem System habe ich bei hervorragenden Bedingungen im Wasser einmal bei 60 Meter den Untergrund Fotorealistisch gesehen, die Regel ist aber im Bereich 40 - 50 Meter.
Auf unseren Arbeitsbooten setzten wir Wassp Systeme ein - etwas teurer und gerade die Geber sind eher "unhantlich" in Grøsse und Gewicht bei um die 50 Kilo
, dafür aber auch noch in ein paar hundert Meter mit guten Bodenanzeigen. Jedoch kommt dort eben eine andere Technologie wie Struktur Scan zum tragen.
Zusammenfassend zum Ausgangsposting also bleibt festzuhalten: LSS2 Modul brauchst Du, dies ist aber an den kartenplotter Anschliesbar und diesen nutzt Du als Anzeige Modul. Das als Portabel zu gestalten halte ich für fast unmöglich da auch zwei Geber verwendet werden müssen und der Nutzen des Struktur Scan sich in einem Urlaub sehr beschränkt.
Seekarten, ich nutze die Navionics gold Version und eine alte Nauticpath, auf beiden Karten ist ganz Norwegen jeweils drauf. Im Gen1 Gerät, welches hier nur als Backup Løsung läuft und im Normalfall Navi Daten und Motordaten zur Verfügung stellt ist die Anzeige nach dem Zomm etwas träge, hat sich aber nach den Software Updates die es gab, immer weiter verbessert. Im Gen2 Gerät ist die Anzeige Verzögerung überswichtlich. Ich nutze die Karten allerdings in normaler 2d Einstellung ohne Schatten anzeigen usw.
Verschleiss:
Im Havfiskesenter hatten wir 5 Jahre HDS 5 Gen1 Geräte im Einsatz. Von Kratzspuren war nichts zu sehen.
Undichtigkeit bei Wasser etc. Die Kartenschachte an den Geräten weisen keine Probleme auf. Einzig beim HDS 8 und HDS 10 sind die unteren Bedienkbnöpfe für Vorprogrammierte Funktionen, die jedoch auch über das Menu aufgerufen werden können betroffen. Unter der Plastik Abdeckung läuft eine "Platine" die zwar eingeschweisst ist, jedoch durch die Abdeckung und Vibrasion im Boot irgendwann undicht wird und dann die Funktion der Knöpfe ausser Funktion setzt. Bei meinen 5 Jahre alten geräten funktionieren jetzt 2 Knöpfe nicht mehr. Allerdings haben die Geräte auch schon genug Wasser gesehen.
Overlay Funktion.
Das Struktur Scan Bild über das Kartenplotter Bild zu legen, habe ich mal gemacht, bringt aber eine diffuse Ansicht. Beim Radar über die Seekarte legen macht es das Overlay schon eher sinn, jedoch nutze auch ich dafür lieber einen eigenen Bildschirm um eben alle Seekarten Details und Radar Details zu sehen.
Netzwerk Nmea2000 und 0183
Hierbei handelt es sich um Standartisierte Marineprotokolle. Ein Gerät mit NMEA2000 kann Daten von einem anderem Gerät im Netzwerk empfangen und senden. Somit ist es möglich, mir auf den kartenplotter Motor daten anzeigen zu lassen, Benzin Stand, Verbrauch, Radar und auch noch die Soundeinrichtung Sonic Hub zu bedienen. Da mein Motor auch ein NMEA2000 Ausgang hat ist es dadurch möglich eben Øldruck, Temperatur, drehzahl Momentanverbrauch usw. anzuzeigen und damit Beispielsweise die Økonomischste fahrweise zu ermitteln. Auch rechnen dir die System Zuverlässig aus, wie viel NM du noch mit dem aktuellen Sprit bei der durchschnittlichen und Momentanen Fahrweise noch kommst. Das Seefunkgerät empfängt aus dem NMEA0183 Netzwerk, welches direkt an einem Kartenplotter gekoppelt ist die genauen GPS Daten, die wiederrum aus dem NMEA2000 Netzwerk von der externen GPS Antenne kommen. Damit hat die Distress Funktion immer die aktuellsten Daten zur Verfügung. Das AIS System überträgt andere Schiffsdaten ins Netzwerk und über den Kartenplotter lassen sich so andere boote mit AIS Class A und B auf den kartenplotter mit Kurs, Geschwindigkeit und Schiffsdaten wie länge, Namen usw. Anzeigen. Auch wird das eigene boot auf den Kartenplotter der fremden Boote mit diesen daten angezeigt. Ein extra an Sicherheit welches immer mehr Vermieter in Norwegen Ihren kunden zur Verfügung stellen.
für das NMEA2000 Netzwerk gibt es meiner Meinung nach auch Bluetooth und wlan Module. Ab und an nutze ich die Möglichkeit, meinen Gästen Bilder und Grafiken, die ich vorher auf eine SD Karte gespeichert habe, über die Kartenplotter anzuzeigen um Beispielsweise Echolot Funktionen, Fangmethoden oder Montagen besser erklären zu können. Auch kann man über die Geräte Videos abspielen. Mit den Modulen lässt sich dies sicher auch über Handy bewerkstelligen, dies habe ich jedoch nicht probiert und nicht im Einsatz.
So ich hoffe ich konnte Ergänzend zu den anderen Antworten deinen Wissendurst etwas stillen, bei neuen Fragen immer raus damit ;)
Gruss Andy
PS: Für eine portable Lösung reicht ein Kartenplotter / Echolot Kombi ohne Netzwerk Fähigkeit völlig aus, da dies so oder so nicht genutzt wird und so noch einiges an Geld gesparrt werden kann.
, also bitte die Frage weit auslegen.
sind die Möglichkeiten begrenzt.
