Live aus Island - Sudavik 2016

So liebe Leute, wir sind gestern in Sudavik angekommen und ich werde in den nächsten 10 Tagen mal versuchen, euch ab und an hier zu informieren, wie es so läuft.

Heute: Teil 1 - Die Anreise
Abflug sollte für uns um kurz nach 14 Uhr in Hamburg sein. Pünktlich angekommen mussten wir feststellen, dass die Schlange am Iceland Air- Schalter die Längste in unserem Terminal war... Egal, hatten ja genug Zeit. Ärgerlicher war dann schon das Verhalten der jungen Dame am Schalter, als wir endlich an der Reihe waren. Streitpunkt war das Sportgepäck. 1 Gepäckstück + 1 Rutenrohr mit einem Gesamtgewicht von 23kg für 31,- € je Strecke, soweit unsere Info vom Reiseveranstalter. Die (sichtlich genervte) Mitarbeiterin am Schalter wollte zunächst 52,- € PRO GEPÄCKSTÜCK! Also statt 31,- € pro Strecke 104,- €...!!! Nach ewig langen Diskussionen und Telefonaten landeten wir letzendlich doch beim richtigen Preis...
Das war dann aber im Prinzip schon das Nervenaufreibendste an der Anreise. Der Rest lief, bis auf etwas Verspätung, relativ reibungslos ab: Flug von HH nach Keflavik, im Duty Free Shop mit Getränken eingedeckt, Gepäck in den Transporter verladen, mit dem Shuttlebus weiter zum Flughafen nach Reykjavik, dort eine kleine Mahlzeit eingenommen (der Cheeseburger mit Pommes ist SEHR zu empfehlen - lecker!), dann mit einer Propellermaschine (knapp 40 Plätze) erst nach Bildudalur, um die Talknafjördur- Gäste abzusetzen und schließlich weiter nach Isafjördur. Dort wurden wir dann von unserem Betreuer Henk in Empfang genommen, der uns direkt unseren Mietwagen übergeben und zum Haus geführt hat. Ein paar Stunden später kam dann auch der Transporter mit dem Gepäck an.
Für heute ist, sofern sich das Wetter hält, ein Guiding mit Henk geplant. Zielfisch sollen große Köhler am leichten Gerät sein. Wir sind gespannt!.

Ich war 2x in Talknafjördur, das angeln dort ist wirklich Klasse, die Organisation von Andrees ist Prima .
Haus , Boot und Auto waren ohne gleichen.
Wenn es nicht Soroya geben würde wäre ich noch viel öfter dort hin geflogen.

Gruß Micha

Super Sache. ich wünsche euch ein kräftig Petri Heil!!!

Wir sind gestern in Sudureyri angekommen. Das heutige Anangeln war eher noch nicht so der Bringer. Erst Wind und Wellen und dann mittelprächtige Dorsche, aber wir haben ja noch viel Zeit. Ich bin gespannt, wie es bei Euch läuft. Vielleicht begegnet man sich mal auf dem Wasser.

Teil 2: Das Guiding
An unserem ersten Angeltag haben wir uns, da absolute Island- Neulinge, für ein Guiding mit Henk, dem Betreuer hier vor Ort, entschieden. Zuvor stand morgens aber noch eine ausführliche Bootseinweisung auf dem Plan. Anschließend noch das Tackle ausgepackt und vorbereitet, ehe es dann gegen Mittag rausging. Nach einer recht langen Anfahrt erreichten wir schließlich die Stelle, an der wir es probieren wollten. Allerdings flaute der Wind, entgegen der Vorhersage, leider nicht ab und es war doch recht ruppig... Also nix mit dem tags zuvor ins Auge gefassten Light- Tackle- Fischen auf Köhler. Stattdessen wurden die schweren Geschütze mit großen Bergmann Pilkern und Royber- Jigs montiert! Wir konnten dann in etwa 3 Stunden viele schöne Dorsche bis 11 kg fangen und letztendlich waren dann doch noch 2 Köhler mit 7,5 und 9,5 kg dabei. Für Island- Verhältnisse sicherlich nichts Besonderes, für uns aber ein Super- Ergebnis, über das wir uns sehr gefreut haben!
Ab morgen geht es dann auf eigene Faust raus. Der Wetterbericht für die nächsten Tage sieht bislang nicht schlecht aus. Drückt uns die Daumen, dass es so bleibt!

Ich wünsche euch Petri Heil und einen schönen Urlaub, möge der Wettergott gnädig sein.

Schön mal was von Island zu lesen. Schreibe auch mal etwas über die Fischabgabe und wie das dann genau funktioniert. Falls diese Regelung überhaupt noch aktuell ist ... viel Erfolg!!

IngoS schrieb:

Wir sind gestern in Sudureyri angekommen. Das heutige Anangeln war eher noch nicht so der Bringer. Erst Wind und Wellen und dann mittelprächtige Dorsche, aber wir haben ja noch viel Zeit. Ich bin gespannt, wie es bei Euch läuft. Vielleicht begegnet man sich mal auf dem Wasser.

Zum Vergrößern anklicken....

Hallo Ingo,
ich wünsche dir eine schöne Zeit mit wenig Wind aber vielen großen Fischen.

Bis zum 24.9.

Gruß Helmut

Bevor ich mit dem heutigen Tag weitermache, zunächst mal zur Bitte von Meeresneuling, was zur Fischabgabe zu schreiben:
Diese Regelung ist auf jeden Fall noch aktuell! Auf jedem Boot befinden sich zwei (sehr) große Fischkisten, die man, bevor man zum Angeln rausfährt, mit ein paar Schaufeln Eis und etwas Salzwasser füllt. Alle gefangenen Dorsche über 50cm sind dann zu kehlen und in die Kisten zu legen. Wenn man dabei erwischt wird, wie man einen maßigen Fisch releast, drohen angeblich empfindliche Strafen... Am Morgen des nächsten Tages wird der Fang dann entladen und in der Fischfabrik verarbeitet. Für den Eigenverzehr im Ferienhaus kann man Fisch entnehmen. Im Gegensatz zu früher besteht jetzt auch die Möglichkeit, seinen Fisch selbst zu filetieren, den man am Ende der Reise mitnehmen möchte. Andernfalls bekommt man halt ein fertiges Fischpaket von der Fabrik.

So, nun aber zu
Teil 3: Auf eigene Faust
Zweiter Angeltag, zum ersten mal "allein", sprich ohne Guide unterwegs. Leichte Ernüchterung trat gleich morgens ein, als wir im Hafen am kleinen "Shop" von Henk einen Zettel mit der Aufschrift "Heute nur im Fjord angeln! Viel Spaß!" vorfanden... Offshore war also gestorben. Die Ernüchterung wich allerdings schnell wieder der Vorfreude auf's Fischen und so dauerte es auch nicht lange und wir waren wieder im Boot. Schließlich zeigte uns die Seekarte auch einige gute Stellen innerhalb des Fjords. Vorteil daran war die recht kurze Anfahrt von etwa einer halben Stunde. Insgesamt haben wir dann 6 Stunden gefischt und waren während der ganzen Zeit im Prinzip nur auf drei verschieden Stellen. Die Dorsche sind, auch im Fjord, einfach allgegenwärtig! Neben vielen Fischen zwischen 4 und 10 kg, war heute auch einer mit 18 kg dabei. Dazu als Beifang einige kleine Köhler und Schellfische, sowie zwei Steinbeißer von jeweils 5 kg. So bleibt als Fazit unseres zweiten Angeltages auch heute wieder - super zufrieden!

Was das Thema Funk angeht, kann ich natürlich nur für Sudavik sprechen. Hier ist es seit Neuestem so, dass man sich nur noch abmelden muss, wenn man rausfährt. Um den Hafen ist ein digitaler Kreis gelegt, so dass die Küstenwache direkt auf dem Schirm hat, wenn man wieder drin ist. Von daher entfällt diese Meldung jetzt.

Wenn ich mir diese Karte so ansehe, haben die Boote inzwischen einen AIS-Sender. So ist die Küstenwache immer auf dem Laufenden.
Jeder andere, der es will natürlich auch.

Teil 4: Offshore
Die letzten beiden Tage waren wettermäßig zum Glück so gut, dass wir ohne Bedenken aus dem Fjord herausfahren konnten, um draußen zu fischen. Die Anfahrt zu den Offshore- Stellen ist von Sudavik aus zwar sehr lang (ca. 1,5 Std.), aber dafür steigt die Durchschnittsgröße auch merklich an. Dorsche bis 16 kg wanderten in beachtlichen Stückzahlen in die Fischkisten. Dazu einige schöne Köhler zwischen 10 und 11 kg. Rotbarsche und Schellfische (teilweise bis 2,5 kg) erweiterten die Palette. Das alles bei teilweise herrlich sonnigem Wetter. Und wenn man dann beim Fischen noch von Walen und Delfinen begleitet wird, fragt man sich schon, ob es überhaupt noch besser geht? Schwer vorstellbar. Für uns ist es jedenfalls jetzt, nach 4 Angeltagen, schon ein gelungener Aufenthalt hier. Für morgen sieht der Wetterbericht nochmal gut aus, danach wird es wohl etwas zugiger. Für's Fischen im Fjord sollte es aber auch dann noch reichen.
An dieser Stelle vielleicht ein paar Worte zu unserem Tackle: Wir fischen im Grunde zwei Kombos. Eine schwere, bestehend aus 30lbs Rute mit entsprechender Multirolle (in meinem Falle eine Avet MXJ) und eine mittlere, die aus einer kurzen Rute bis etwa 300g WG (sehr zu empfehlen: Savage Gear Salt Big Shad) und einer Stationärrolle in 5 - 6000er Größe besteht. Wir haben zwar auch noch eine leichte Kombi (150g- Rute mit 4000er Rolle) dabei, diese aber bislang noch nicht eingesetzt. Vielleicht bietet sich dafür ja in den nächsten Tagen noch Gelegenheit. An Ködern setzen wir auf Bewährtes: Bergmann, bzw. Svenskepilks zwischen 250 und 500g, große Cutbaits, Stormis, sowie Royberjigs. Alle haben ihr Fische gefangen, tendenziell die Pilker mehr, die GuFi dafür die Größeren. Soweit erstmal, wir sind gespannt, was uns in den nächsten Tagen noch erwartet!

Klasse Köhler. Wir hatten gestern mit allen Booten weniger als vorgestern, aber bei Sonnenschein und wenig Drift einen tollen Angeltag. Rotbarsche haben wir mit blankem Pilker in 50-60m Tiefe reichlich gefangen. Wo habt Ihr denn die Köhler gefunden.

Ingo

Viel Schapaß und dicke Fische wünschen Dir die Buchholzer.

Allen anderen natürlich auch bei nur besten Wetter.

Teil 5: Dorsch, Dorsch, Dorsch
Die letzten beiden Tage waren geprägt von dem Fisch, der wohl DER Grund für die meisten ist, hier her nach Island zu kommen - dem Dorsch. Die Anzahl und Größe der Fische hier ist unglaublich! Um das nachvollziehen zu können, muss man es eigentlich erlebt haben. Schwer vorstellbar, was unter der Wasseroberfläche los ist... Unsere Top- Größe liegt mittlerweile bei 1,30 m und 20 kg! 10 kg- Fische sind jeden Tag dabei und schon fast normal. Da fällt es mitunter schwer, auf dem Boden zu bleiben... Zu schnell gewöhnt man sich an diese großen Fische und ab und an muss man sich daran erinnern, dass auch 7 oder 8 kg- Dorsche durchaus schöne Fische sind. Der Satz "in Island wird man versaut" hat wohl leider seine Berechtigung... Dennoch geht hier für uns ein anglerischer ein Traum in Erfüllung! Wir fangen hier genau die Fische, die wir uns seit Jahren ersehnen. Und so können wir im Prinzip jetzt schon ein mehr als positives Fazit ziehen, da wir all unsere Vorgaben bereits erfüllt haben. Die nächsten Tage sind eine Zugabe, die wir in vollen Zügen genießen und komplett ohne Druck unser aller liebsten Hobby nachgehen werden!

Tolle Fische, Klasse Photos. Petri.

Teil 6: Ohne Worte
Ich weiß, dass ich im Laufe meines kleinen Live- Berichtes schon mit einigen Superlativen um mich geworfern habe, aber die letzten beiden Tage haben dem Ganzen hier die Krone aufgesetzt. Wir haben immernoch Glück mit dem Wetter und konnten nochmal zwei Tage raus aus dem Fjord auf das offene Meer. Das, was wir dort erlebt haben, kann man eigentlich nicht in Worte fassen... Wir zumindest haben eine solche Fischerei noch nicht erlebt. Die Kisten füllten sich fast rasend schnell mit schönen Dorschen (bis 15 kg), Köhlern (bis 13,5 kg) und Schellfischen (bis 6,5 kg). Die Köder kamen praktisch nie ohne Fisch hoch - einfach unglaublich! Mittlerweile zeigen sich dann auch erste körperliche Beeinträchtigungen in Form von schmerzenden Armen und Rücken ;-)

auch von mir ein dickes Petri zu den schönen Fischen, besonders gefällt mir der Schelli,
wie heißt es so schön: "mein lieber Schelli" oder wars der Scholli?

Wow, was fuer Klopper! Schoen, dass es so gesunde Bestaende noch gibt in kleinen Ecken dieser Welt. Hoffentlich passen die dort gut darauf auf so dass auch zukuenftige Angergenerationen sowas nochmal erleben koennen. Danke fuer's teilhaben lassen!