Der Blitz ist eingeschlagen......

Joutoo

Stammnaffe
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30 Juli 2008
Beiträge
305
Liebe Angelfreunde……

Wenn der Blitz einschlägt ist dies sicherlich Lebensbedrohend. Wir alle sind am und auf dem Wasser besonders Exponiert.
Für wie gefährlich haltet ihr die Situation, besonders wenn man mit dem Boot auf dem See oder Meer unterwegs ist.
Warum habe ich noch nie gesehen dass nach einem Blitzeinschlag tote oder betäubte Fische auf der Oberfläche schwimmen ?
Warum schlagt der Blitz nicht ständig in die Maste der Segelboote ( höchster Punkt ) auf See oder Hafen…?
Wer hat einen Blitzeinschlag mal erlebt / überlebt respektive gesehen ?

Alles nur halb so wild, oder gar viel schlimmer ?

Petri Heil,

Johannes
 
AW: Der Blitz ist eingeschlagen......

Ganz so ungefährlich kann das nicht sein :a0155: , sonst gäbe es keine Empfehlungen für baulichen Massnahmen zum Blitzschutz bei Yachten, die durch hohe Masten als Blitz-Ziele am gefährdetsten sind :gewitter:
http://www.rolfdreyer.de/Downloads/Blitzschutz.pdf
Ich mache mich jedenfalls sicherheitshlaber bei Gewitter bzw. drohendem Gewitter immer vom/aus dem Wasser :}
 
AW: Der Blitz ist eingeschlagen......

Bei uns, die wir hier direkt an der Ostsee leben, hieß es als Kinder immer:
Bei Gewitter raus aus dem Wasser!
Nur die bekloppten Sachsen sind dann dennoch in's Wasser gegangen :a0155:
Fanden die wohl cool, oder so...
 
AW: Der Blitz ist eingeschlagen......

servus johannes,
bei gewitter oder der gefahr eines gewitters in offenen booten gibt es nur eine sache: SO SCHNELL WIE MØGLICH RUNTER VOM TEICH!!!!!!!!
denk bitte nicht mal im ansatz darueber nach auf dem wasser zu bleiben!
ich habe dir mal einen link angehængt, wo du alles nochmal recht gut nachlesen kannst:
https://www.boote-magazin.de/ratgeber/bootspraxis/bloss-kein-blitz-aus-heiterem-himmel/a41469.html

lg matti

Hallo Matti,

Vielen Dank, ein sehr guter Link wie ich finde !

Die Aussichten sind nicht so rosig, manchmal hat man keine Chance den sicheren Weg zu gehen.
Vergangenes Jahr zum Beispiel, das Gewitter kam direkt über dem Fjord gezogen.

Ich war an der Küste, als die Sicht ( verdeckt durch einen Berg ) frei war konnte ich nicht mehr zurück
in den Hafen, die 14 Km hätte ich wahrscheinlich nicht überlebt.

Das Gewitter war von der ganz schlimmen Art, der Himmel sah aus als wenn der Teufel Schwefel frisst.

Also habe ich mich entschlossen draußen zu bleiben, ganz dich am Felsen gefahren, dort habe ich mich festgehalten und gehofft es möge vorüber gehen.

Es war schon so das mir der Stift gegangen ist, doch mich gibt es noch..........

Ich finde es schade das es noch keine offenen Boote gibt die einen Faradayschen Käfig bei Bedarf ermöglichen.... oder auch Schirmzelte ( für die Süßwasserangler ?

Petri Heil,

Johannes
 
AW: Der Blitz ist eingeschlagen......

Technisch ist sowas nicht mit einfachen Mitteln realisierbar - man bedenke, dass man innerhalb eines Autos ja auch keinen Kontakt mit dem Erdboden (wohin die Spannung ja abgeleitet wird) hat.

Hat man Körperkontakt (auch mittelbarer reicht, Spannung überbrückt geringe Distanzen) zum jeweiligen Medium, in das der Strom eingeleitet wird, hat man ein Problem.

Bekannt ist das insbesondere auch durch Unglücksfälle, wo Blitze z.B. in Flutlichtmasten auf Sportplätzen eingeschlagen und Leute im Umkreis von bis zu zwanzig Metern betroffen waren.
 
AW: Der Blitz ist eingeschlagen......

Bei uns, die wir hier direkt an der Ostsee leben, hieß es als Kinder immer:
Bei Gewitter raus aus dem Wasser!
Nur die bekloppten Sachsen sind dann dennoch in's Wasser gegangen :a0155:
Fanden die wohl cool, oder so...

... na dann sag doch mal, wie viele von den "bekloppten Sachsen"
der Blitz beim Scheixxen, sorry besser in der Ostsee getroffen hat, oder so ...
 
AW: Der Blitz ist eingeschlagen......

na das hat ja gedauert, bis endlich die Retourkutsche aus Sachsen angerollt kam.

Zum Thema, Blitze können überall einschlagen, in Flugzeuge, Autos und auch Boote (vllt. nicht in abgetauchte U-Boote). Schlägt ein Blitz ins Wasser, können durchaus tote oder betäubte Fische das Ergebnis sein. Bei Booten ist das nicht anders, denn sie sind durchaus Ziele von Blitzentladungen, da sie ja meist etwas aus der Wasseroberfläche herausragen und so zumindest für Teilentladungen gut sind. Vermutlich spielt der Rumpf (Stahlblech, GFK, oder Alu) und auch der Mast (Fiber oder Alu) eine Rolle, wie blitzanfällig Boote sind. Kohlefaserruten leiten Ströme übrigens auch gut ab.

Bei Autos/Wohnwagen bildet sich karosseriebedingt ein sogenannter Faradayscher Käfig, an dessen Außenseiten die Blitzströme in Richtung Erde oder umgekehrt (Gewitterentladungen steigen von unten nach oben, hab ich mal gelesen) abfließen, so dass Autos einen ausgezeichneten Blitzschutz für die Insassen bilden. Inwieweit die Stahlgürtel der Reifen einen Bitzeinschlag schadlos überstehen ist fraglich, da wäre ich äußerst vorsichtig.

Also der Ratschlag so schnell wie möglich runter vom Wasser, ist noch aus anderen Gründen ratsam, nämlich aus Gründen der Gewittersturmböen, die ja gelegentlich auch noch auftreten.
 
AW: Der Blitz ist eingeschlagen......

na das hat ja gedauert, bis endlich die Retourkutsche aus Sachsen angerollt kam.

... ...

... das war nur eine frage, 'ne Retourkutsche hätte man gehört ...

übrigens hat der junge mann von der ostsee vollkommen recht,
wer bei gewitter baden geht, weis nicht was er tut oder ist bekloppt ...

und das mit den bekloppten Sachsen stimmt auch, damals in seiner jugend haben sie unmengen "Aluchip's"
für ausgebaute "Hasen- und Hühnerstelle" ausgegeben, um an der Ostsee Urlaub machen zu können ...

ich glaub, ich muss mal nach warnemünde, wie goil ...
 
AW: Der Blitz ist eingeschlagen......

Um es vorne weg zu nehmen schließ ich mich den Vorrednern an: auf jedenfall schnellst möglich an Land Sicherheit suchen und runter vom Wasser. Ich hatte bereits das Erlebnis bei Nacht 2km auf einem See rudern zu dürfen mit heftigen Gewitter im Nacken. Da wird man ganz schön schnell mit den rudern :Smilie4:

Sofern man sich nicht in einem faradayischen Käfig befindet, spielt das Material keine weitere Rolle, sondern nur die Höhe. Da Luft einen höheren Widerstand hat wie sämtliche Materialien an Board, wird der Blitz den Weg des geringsten Widerstandes wählen, somit Boot mit Aufbauten. Nach dem der Blitz sich aufgebaut hat und sich ein ionisierter blitzkanal gebildet hat, fließt der maximale Strom. Selbst wenn man einen Einschlag auf dem Boot überleben sollte, besteht noch die Gefahr dass das Boot beschàdigt/durchschlagen wurde und nun Wasser eintritt. Ich habe beruflich bedingt schon einige Schäden mitbekommen, die reichen von lediglich defekten Steuerungen und äußerlich nichts erkennbaren bis hin zu einem Loch von Ca. 50cm Durchmesser in einem Hausdach sowie der Decke im OG. Oder auch schlagartig verdampfte unterputzleitungen, welche den ganzen Putz runter sprengten.

Warum man keine Tote Fische findet kann ich dir auch erklären. Generell können Fische durch Blitz sterben oder betäubt werden. Diese müssen aber sehr sehr nah am Blitzeinschlag sein. Wasser, insbesondere Salzwasser ist ein sehr guter Leiter, außerdem ist davon ein Riesen Volumen vorhanden weshalb sich die Spannung sehr schnell abbauen kann. Zusätzlich ist 95% des Wassers fischlehrer Raum ;-)
Auch an Land baut sich die Spannung schnell ab, jedoch nicht ganz so gut wie im Wasser. Deshalb besteht hier die Gefahr von schrittspannungen, welche zwischen zwei Punkten am Boden (Schritt) anliegt. Deshalb nie flach hinlegen oder breit neunzig stehen. Füße möglichst nah beieinander und in die Hocke, so dass man nur EINEN kleinen Punkt am Boden berührt und nicht exponiert hoch ist. Am besten in eine Senke oder einen Graben.
Ganz nebenbei gilt dies auch bei anderen zu Boden gehenden Spannungen (umgeknickte Oberleitung, etc...) niemals Weg laufen. Punktuell stehen bleiben oder nur mit winzige Schritte schlürfend entfernen. Und auch beim würmer suchen mit Strom besteht die Gefahr eines tödlichen Schlags durch schrittspannungen. Deshalb wenn Würmer mit Strom suchen, nur mit einer Batterie zB autobatterie, niemals mit 230V!!!
 
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