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Live von Hidra - Mai 2011

AW: Live von Hidra - Mai 2011

Auf Brötchen verzichten???? Griesbrei essen??????:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?:?

Heute im übrigen wieder sehr viel mehr Wind, werden es wohl mal im Strandsfjord probieren. Wind aus Westen und wir denken, dass es deswegen dort geschützter zugehen müsste...
 
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Hört nicht auf Karsten, was das Frühstück betrifft. Er frühstückt fast nie und trotzdem sieht er manchmal ganz komisch aus auf dem Boot......Aber anfüttern ist immer noch die beste Methode, deshalb auch Rekker, da läuft es wie geschmiert....

Nun mal raus auf´s Wasser.... die Zeit ist kurz....
 
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sehr schöne Berichte - weiter so, macht Spass zu lesen!

mal eine Frage: was hilft denn noch wenn einer Seekrank ist ausser viel trinken und eine Tablette gegen Reiseübelkeit - ich weiß an Land bleiben - und was noch?

Wieso keine Rührei mit Speck, ist doch egal mit was man anfüttert, oder?
 
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roher Ingwer, super - bekomme nach jedem Schluck Ingwertee ja schon brechreiz ohne Wellengang :}
 
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@Wolfram

heute darf das Angeln auch einmal ausfallen. ;< Fahrt lieber nach Flekkefjord und feiert den Nationalfeiertag mit den Norwegern. :daumen::daumen:
 
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2:42 Uhr: Merkwürdig… irgendwie taucht seit einer Woche in meinen Träumen immer ein Wrackmonster auf.

5:45 Uhr: Ich frage mich ernsthaft, warum die Norweger eigentlich keine Rollos oder Gardinen vor den Fenstern haben. Lassen die sich alle freiwillig beim ersten Sonnenstrahl wecken??? Wenn wir noch genug Alufolie im Küchenschrank haben, werde ich heute das gesamte Fenster bis in den Giebel abdecken!! Jawohl, mit Alufolie!!

6:07 Uhr: Keine Ahnung, warum Kapetano immer um die gleiche Uhrzeit aus dem Bett fällt und die Spülmaschine ausräumt.

6:31 Uhr: Plötzlich in der Wand rechts von meinem Bett ein ohrenbetäubender Lärm! Ein Erdbeben! Ein Wasserfall! - Keine Ahnung, warum die Norweger die Kloschüssel genau an die Wand zum Schlafzimmer montieren… Marco! Doch nicht um diese Uhrzeit!!!

Unser dritter Tag!

Ich bin ehrlich, ich mache mir ernsthaft Sorgen um Tommy. Handelt es sich gar um eine beginnende Form der Bulimie??? Schon erstaunlich, mit welcher Konsequenz er an den ersten beiden Tagen seine gerade aufgenommene Nahrung wieder „ausgeschüttet“ hat.

Unbeirrt von allen guten Tipps, die wir hier im Forum bekommen haben, gab es Aufbackbrötchen, Nutella, Gouda und reichlich Kaffe zum Frühstück. Der Blick aus dem Fenster auf den Kirkekavn-Fjord ließ uns allerding befürchten, dass Aufbackbrötchen, Nutella, Gouda und reichlich Kaffe heute wohl wieder nicht lange in Tommys Magen bleiben werden. Schaumkronen bis vor die Holzkirche!!! Schaumkronen, die nichts Gutes erahnen lassen.

Dafür ließ der Wind die vielen Norwegen-Flaggen herrlich in der Sonne strahlen. Nationalfeiertag! Glückwunsch, Ihr Wikinger!!! Während wir so über den heutigen Angeltag nachdachten und grübelten, fiel uns ein, dass es noch ein Problem zu lösen galt. Kiloweise Köhler-Innereinen, eingepackt in einem Müllsack, der wiederum in einer Plastikwanne steckte, mussten irgendwie entsorgt werden. In den Müll-Container am Fischereihafen??? O.K., aber wie das Elend dorthin bekommen? Tragen? Nein, zu weit! Mit dem Auto hinfahren? Auf gar keinen Fall! Die Rückfahrt nach Deutschland hätte sich von selbst erledigt! Also blieb uns nur die Möglichkeit, die „Sauerei“ mit aufs Meer zu nehmen und den Möwen anzubieten. Warum eigentlich nicht?

9:30 Uhr: Der Wind wird immer stärker. Was tun? Wohin? Lista-Feld oder Siragrunnen fahren heute wahrscheinlich nur Riesen-Kähne an, Grönnevika wird auch nicht klappen. Also entschlossen wir uns, die Hotspots im Strandsfjord anzusteuern. Auf dieser Seite der Insel müsste es bei Westwind ruhiger zugehen. Da Kapetano gestern enthusiastisch alle 60 Köhler filetiert hat, besaßen wir keinen einzigen „Bauchlappen“ mehr als Naturköder. Egal, dachten wir, und waren zuversichtlich, auf dem Weg im Hidrasund einige Köhler verhaften zu können…

10:00 Uhr: Das Beladen des Bootes erweist sich schon als kleineres Problem. Es schaukelt und wankt und wackelt… Tommy??? Alles klar??? Schon beim Betreten des Schwimmsteges vorm Haus Larsen wird er ganz still… Egal, Tommy ist tapfer und Tommy will den Fisch seines Lebens. Heute! Am besten ein Wrackmonster…

10:10 Uhr: Es geht los! Schon die ersten Meter bestätigen genau das, was wir vorhergesagt hatten. Es ist ein einziges Wellenreiten!

10:12 Uhr: Wir nehmen die erste Kurve, rechts um das Leuchtfeuer. - Ach ja, die Wanne mit dem Müllsack voller Köhler-Innereinen! Stimmt! Uuuuh, wer nimmt sich der Sauerei an??? Marco ist der erste, der an unsere Pflicht denkt und greift todesmutig zu dem stinkenden Glibber-Sack…. Marco ist schlau, er ist IT-Fachmann!!!! Marco wankt nach Backbord! Marco ist schlau, ist IT-Fachmann aber… hat keine Ahnung von Wind und wie man mit Wind umgeht!!!!! Marco!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Nicht gegen den Wind!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Marco!!!!!!....................................

10:13 Uhr: Wir sehen aus wie Schweine. Nein, wir sehen aus wie „Köhler von innen vor dem Ausnehmen“! Ein einziger Schwall von Innereien bedeckt das Boot, schlabbert an den Floatern herunter. Mir ist soooo schlecht! Marco!!!!

10:14 Uhr: Tommy ist der Erste, der wieder zur Besinnung kommt. Er greift sich den leeren Müllsack und wirft ihn von Bord!!! Tommy ist schlau, er ist SAP-Fachmann aber… hat keine Ahnung von Wind und wie man mit Wind umgeht!!!!! Tommy!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Nicht gegen den Wind!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Tommy!!!!!!....................................

10:15 Uhr: Der ekelerregende Sack hängt mir auf dem Rücken, fliegt dann weiter und bleibt kurz vor Kapetano zwischen den aufgestellten Ruten hängen. Ein Drama!! Mir ist soooooooooo schlecht!


Die Idee, im Hidrasund schnell ein paar Köhler zu verhaften, erwies sich als „Fehl-Idee“. Obwohl wir schließlich sogar zu unserem legendären Spilker-Vorfach (verstärktes Herings-Vorfach von Balzer) griffen, ging rein gar nichts. Kante um Kante fuhren wir ab. Nichts. Leicht frustriert verabschiedeten wir uns von unserem Naturköder-Vorhaben und fuhren zu den Hotspots im Strandsfjord. Mehrere Angelboote, die wir dort sahen, machten uns Hoffnung. Hier wird was gehen! Wenn es auch kein Wrackmonster sein wird, wir werden schöne Fische landen. Doch schnell wurde uns klar, dass es so einfach nicht werden würde. Denn obwohl wir alle möglichen Vorfächer, Gummis, Pilker, Octopusse und Blinker montierten…. es tat sich rein gar nichts an den Ruten. Das Echolot zeigte Fischschwärme ohne Ende, unsere Ruten schienen jedoch die Pest an den Haken zu haben. –

Der Weg zurück durch den Hidrasund, zu unserem Kaffeekränzchen, war der Hit. Ich glaube, dass wir noch niemals so lange für diese Strecke benötigt haben. Der Gegenwind war gigantisch! Gigantisch wie die Wellen, die uns am Ende beim Einbiegen in die Schären vor Kirkehavn begleiteten.

Oben auf der alten Wikingerfestung blies der Wind noch stärker. Es bestand größte Gefahr! Gefahr, den „Abflug“ zu machen. Eine der schönsten Stellen dieser Welt übrigens. Der Blick ist jedes Mal ein Traum. Die Sonne schien, das Meer war blau… Keine Ahnung, warum Peter und Marco plötzlich ein Heißhunger auf Döner überkam… Määääh, Määääh…. Wahrscheinlich lag es an dem Angel-Misserfolg des Vormittags….

Am frühen Abend flaute der Wind etwas ab und wir entschlossen uns doch noch dazu, uns um unser Abendessen zu kümmern. Die Ruten flatterten wieder im Wind und wir steuerten wieder die Felsen links vom Kirkehavn-Ausgang an. Ich hatte einen 150Gr.-Pilker an der Schnur, rot-schwarz-gelb gestreift, dazu einen roten Makk am Vorfach. Schon der erste Versuch brachte einen richtig guten Dorsch ins Boot. Genial. Kapetano und Tommy sorgten anschließend noch für die richtigen Köhler, um uns ein wundervolles Abendessen zu bereiten. Nudeln gab’s dazu. Und Drei-Pfeffersoße von Knorr….

22:50 Uhr: Eine Schlecht-Wetter-Front zieht auf. Der Wetterbericht verspricht, dass der Liebe Gott morgen die südnorwegischen Fjorde auffüllen wird. Regen ohne Ende ist angesagt…

Tommy ist übrigens den ganzen Tag lang nicht ein einziges Mal schlecht geworden. Gut so. Morgen gibt es zum Frühstück also wieder Aufbackbrötchen, Nutella, Gouda und reichlich Kaffee... und wenn mir der heutige Tag auch kein Wrackmonster gebracht hat, die kommende Nacht wird das sicherlich erledigen....:daumen:

Hilsen!
 
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Klasse Bericht:daumen::daumen::daumen:einfach genial...ich mußte so lachen....ich drücke euch weiter die Daumen....bitte, bitte mehr davon....;ooo;;ooo;
 
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Der Bericht wird immer besser. Man meint selbst dabei zu sein. Bei der "Gammel-Entsorgung" hatte ich auch schon so ähnliche Erlebnisse. Wenn der Wind zu stark ist probiert es mal gleich hinter dem kleinen Durchstich Richtung Grönnevika mit kleinen Fetzen Fetzen auf Platte. EInfach zwischen 10 und 30m driften lassen. Wir hatten da auch schon schöne Steinbutt dabei. Das Problem ist nur, dass Tommy dann wieder schlecht wird. Denn je weniger Wellen umso mehr würg!!! Alte chinesische Weisheit.

Gruß matob
 
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Einfach genial der Bericht. Ich hab soooooooooo gelacht an der Stelle mit den Innerein und Tommy´s versuch, das Zeug über Bord zu schmeißen.:lach:lach:lach:lach:lach:lach Weiter so Jungs. Der Erfolg wird sicherlich noch kommen.
 
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Ich habe lange nicht mehr so gelacht... ;ooo;

Schreib weiter..... :daumen:
 
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Köstlich! Wenn man sich das auch noch bildlich vorstellt und eure Gesichter dazu nach der Breitseite. Wenigstens war der Geruch durch den starken Wind schnell weg.
 
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:lach ....... das iss sooooo geil :lach


Weiter.....meeeeehr......
 
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Klasse formuliert und nett geschrieben. Vorher kommt das bloß? ;<

Viel Spaß noch beim Wrackmonster suchen :P
 
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21:30 Uhr: Es ist unglaublich. Um 19 Uhr hat der Regen aufgehört. Die Sonne! Ein herrlicher Abend auf unserer Terrasse.

Vierter Tag.

So ein Garmin ist schon ein feiner Kerl. Nicht nur… weil er uns per GPS überall hinführt (zurück natürlich auch)... Nein, so ein Garmin weiß unheimlich viel!! Garmin sagt nämlich, dass heute ein „ausgezeichneter Angeltag“ ist. Und wenn Garmin DAS sagt, dann stimmt das auch. Oder besser gesagt: Kapetano sagt, dass das stimmt. Und was Kapetano sagt, das stimmt auf jeden Fall. Garmin weiß alles. Garmin weiß, dass heute zwischen 12:34 Uhr und 14:15 Uhr eine Top-Angelzeit ist. Nicht früher und nicht später. Kapetano sagt, dass in Garmin gaaaaaanz viele Daten verarbeitet werden. Alle Fangmeldungen der letzten 20 Jahre. Wassertemperaturen. Strömungen. Wellenhöhen. Dazu Tidestand und Mondstand und die Bundesliga-Ergebnisse der letzten 18 Jahre. Daraus errechnet Garmin seine Jagd- und Angelvorhersagen. - Ich sage, heute ist Mittwoch. Und das ist schlecht. Mittwoch fängt man in Südnorwegen die wenigsten Fische. Das kann man statistisch eindeutig (!!) nachweisen: im letzten Jahr haben wir am Mittwoch nämlich auch keinen Fisch gefangen!!

Das, was uns der Wetterbericht gestern schon gezwitschert hat, ist mit ganzer Wucht eingetreten. Dicke Nebelschwaden, Regenwolken hängen über Hidra. Es schüttet wie aus Kübeln. Marco kommt völlig fertig als letzter an den Frühstückstisch. „Mensch, habe ich schlecht geschlafen!“ – Oh, Marco, hast Du heute etwa auch vom Wrackmonster geträumt??? –

Wir haben nicht mehr viele Tage hier und so langsam werden wir doch skeptisch, ob die „Mission Wrackmonster“ noch erfolgreich abgeschlossen werden kann. Tommy hat als erster eine Idee: „He Kapetano, dein Garmin weiß doch soooo viel. Weiß dein Garmin dann nicht auch,…. WO DAS WRACKMONSTER IST????“ – „Klar“, sagt Kapetano entschlossen „Klar, Garmin sagt uns… o.k…..hm… alles klar! Das Wrackmonster liegt hier: N58° 7.696 E6° 30.391…“ - Aha! So so!

Es ist wirklich ein gruseliges Bild, das uns geboten wird. Es scheint fast so, als habe der Liebe Gott tatsächlich neues Wasser für die südnorwegischen Fjorde geordert. Wir versuchen das Ganze positiv zu sehen. Neues Wasser bedeutet vielleicht auch… NEUE FISCHE! Denn, ehrlich gesagt, uns ist schon sehr danach, mal ein paar andere Fische zu fangen, als diese Köhler-Gesellen. O.k., die paar Dorsche, der eine Leng… Ja. Aber mal so ein Lump oder ein Dornhai? Ein Steinbeißer oder ein Heilbutt? Eine Meerforelle oder ein Schellfisch? Oder ein… WRACKMONSTER? - Gestern Abend hatten wir es noch mehrfach mit Köhlerfetzen an Drilling und Beifänger probiert, hatten schöne Naturködermontagen gebaut. Auf diese Köder, diese Köhlerfetzen stieg jedoch nicht ein einziger Fisch ein! Nicht einmal ein Köhler. Und die beißen doch eigentlich auf alles. Was Tommy glatt vermuten lässt, dass „diese Viecher sich selbst nicht mehr sehen können!“ Ist der südnorwegische Köhler eigentlich kanibalistisch veranlagt? Besitzt er überhaupt selbstzerstörerische Züge? Unsere Makrelen, die wir bei Real in Essen, Altendorferstraße an der Fischtheke gekauft haben, sind inzwischen vernichtet…

(22:20 Uhr: Tommy steht immer noch auf der Terrasse und versucht sich mit Spinnrute und Mefo-Blinker. Er gibt nicht auf. Tommy ist angetrieben. Angetrieben von Marco. Marco stand 30 Minuten neben Tommy. Marco hat drei Pollacks und einen Dorsch gefangen. Tommy hat nichts gefangen. Aber Tommy gibt nicht auf. Marco guckt inzwischen „Let’s dance!“)

Wrackmonster steigen nur auf Naturköder ein. Sagt nicht Garmin, - das vermuten wir. Aber die Idee, an der Fischhalle gegenüber Reker abzustauben, ist nicht von Erfolg gekrönt. „Only cooked!“ sagt uns der Fischer. :?

(22:30 Uhr: Tommy gibt immer noch nicht auf. Vielleicht ist er auch gar nicht angetrieben von Marcos Erfolgen?! Vielleicht genießt Tommy auch einfach nur den festen Untergrund beim Angeln??? Kein Schaukeln, kein Wackeln…Tommy ist echt tapfer!)

Der Regen wird immer stärker. Kaum zu glauben, aber es geht immer noch mehr. Wir wissen, dass wir, wenn wir heute noch angeln wollen, Sprit brauchen! Der Tank vom Boot ist fast leer… Kapetano und pilotti melden sich freiwillig. Es ist, wider Erwarten, ein riesiger Spaß. Bei Wind und Regen fahren wir nach Rasvag. Egal, trocknen können wir uns hinterher. Mal ehrlich, bei Sonne kann doch jeder! Aber diese Fahrt ist einfach nur genial.

(22:34 Uhr: Tommy guckt jetzt auch „Let’s dance!“…)

Wir müssen uns entscheiden, welche Hotspots wir ansteuern wollen. Bei dem Regen ist davon auszugehen, dass die Ausfahrt möglicherweise nicht allzu lang dauern wird. Wir erinnern uns, dass es bei der Rückfahrt von Rasvag durch den kleinen Kanal und den Hidrasund kaum Wellen gab, es war fast wie „Rudern auf dem Baldeneysee“. Dazu Südwind. Kurzum, wir entschließen uns dazu, den Unterwasserberg Halsbaen am Hidrasund-Ausgang anzusteuern. Ein Fehler! Wieder einmal! (Obwohl es genau zwischen 12:34 Uhr und 14:15 Uhr ist. Wie Garmin gesagt hat.) Die Wellen werden schnell so stark, soooo groß, dass Tommy und pilotti sich schon vor dem ersten Pilker-Ablassen fragend angucken, fragend nach dem Sinn des Vorhabens, ein Wrackmonster aus dem „arschkalten“ Wasser der Nordsee ans Tageslicht holen zu wollen. Ich merke, dass ich schon nach 20 Metern kaum noch Kontakt zu meinem 300Gr.-Bergmann-Pilker habe, muss mich permanent festhalten. Nein, das macht keinen Spaß. Blödes Wrackmonster. Ich verzichte auf Dich!

(Ich weiß nicht, ob Tommy gemerkt hat, dass ich mich heimlich an seinem Floater festgehalten habe. Ich bin nicht so tapfer wie Tommy!!!)

Der Regen hört und hört nicht auf. Die Wellen sind echt ungemütlich, aber alle Pilker sind im Wasser. Keine Ahnung, wo sie liegen. Keine Ahnung, wie weit unten sie liegen. Ich krieche von der Bootsbank auf den Bootsboden. Ja, hier fühle ich mich etwas sicherer. Aber das Pilken hockend auf dem Bootsboden ist doof!!! Gut, dass mich hier keiner sieht.

Wir sind uns alle super-schnell einig, dass man auf Halsbaen nicht angeln kann. Heute jedenfalls nicht.

Wir stehen wieder über unseren privaten Dorschwiesen, am Ausgang vom Kirkehavn-Fjord. Komisch, heute ist alles anders. Südwind. Die Drift ist eine andere. Das Wasser hier ist extrem ruhig. Es beißt kein Fisch. Was wir auch versuchen, nichts klappt. Kurz bevor wir abbrechen, hat Kapetano dann doch noch einen Biss. Ein anständiger Köhler kommt nach oben. Gebissen wieder einmal auf ein Vorfach mit kleinen roten Gummifischchen als Beifänger. Das fängigste Vorfach, das wir haben. Die meisten Köhler hatten sich bislang für diese Variante entschieden...

Wir wissen, dass wir uns heute ein anderes Abendessen besorgen müssen.

(23:04 Uhr: Kapetano hat gerade eine merkwürdige Idee. Er will morgen früh schon um 8 Uhr auf Grönnevika stehen. Oh Mann… Hat ihm das sein Freund Garmin gesteckt?????)



Gut, eine Erkenntnis hat uns dieser Regentag gebracht. Wir wissen jetzt endlich, welcher unserer Floater die beste Wassersäule besitzt. Im Test standen: Ein Penn Waveblaster, ein Team Norway (Hallo Frank!), ein Abu Garcia und ein Mullion. Ernüchternd: Nur einer hielt dem enormen Wasserdruck stand und den Träger vollkommen trocken… Was meint ihr, welcher das war??? Ihr habt doch alle Erfahrung und kennt Euch aus…

Tommy, Marco und Kapetano sitzen auf dem Sofa, verdauen Schnitzel, Bratkartoffeln, Salat und gucken Stern TV…

So ein Garmin ist schon ein feiner Kerl. Nicht nur weil er einen überall hinführt (zurück natürlich auch)... Nein, so ein Garmin weiß, dass wir morgen unser Wrackmonster verhaften werden. Bei Sonnenschein! 8)


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AW: Live von Hidra - Mai 2011

Du solltest Bücher schreiben.... einfach klasse Dein Stil! :daumen:
 
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